Base-Rate der AR-DRG´s (Australien)?

  • Hallo Forum,
    anknüpfend an die Frage von zapmir würde es mich interessieren, wie es denn mit den baserates in USA (medicare) Östereich, Schweiz und Frankreich bestellt ist. Weiß den jemand darüber Bescheid ?

    Grüße Poschmann

  • Zitat


    Original von PatKlein:
    :-p Aber wenn es deutsche Gewichte für das australische 4.1 System geben wird, dann muss der deutsche CMI deutlich über 1 liegen (bei unseren Kostenrelationen und unseren Liegezeiten kann es nicht anders sein).

    Liebe Frau Klein, hallo Forum,

    kann mir bitte jemand erklären, warum der deutsche CMI deutlich über 1 liegen muss, vielleicht an einem Beispiel?

    Die Liegezeiten als Erklärung oder die Kostenrelationen leuchten mir nicht ein. Wahrscheinlich steh' ich auf dem Schlauch.

    CMI bezieht sich doch in erster Linie auf die Zusammensetzung der stationären Fälle, diagnosenbezogen, nicht auf Verweildauern.
    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • :strauss: vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber es ist doch bekannt, dass wir in Deutschland nun mal nicht so wie in Australien versorgen: unsere Krankenhäuser erbringen andere Leistungen als die Australischen (was nicht nur medizinische, sondern hauptsächlich versorgungstechnische Gründe hat), wobei die VWD ein Grund für höhere Gesamtkosten ist bzw. sein kann. Daher meine Annahme, dass unsere Kostengewichte höher sein werden als die Australischen. Wir haben gegen Ende des Aufenthaltes noch viele Krankenhausleistungen, die in Australien schon im ambulanten Bereich liegen und dort auch finanziert werden.
    Außerdem gibt es Leistungen mit einem hohen CMI (zum Beispiel Lysen bei Herz- oder Hirn-Infarkt), die in einem Flächenland wie Australien gemessen an der Gesamtfallzahl seltener sein werden als in einem Land wie Deutschland, wo alle 20 km ein Krankenhaus steht.
    Gruss
    Patricia
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • ?( ?( ?( P.S.: und schnell noch eine Frage, mit der ich mich als völliger Trottel oute, wenn ich sie zu Unrecht stelle:
    gibt es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen CMI und Kostengewicht? Dann habe ich Pech, weil eine meiner schönsten Vorragsfolien besagt: "Eine Abteilung mit einem hohen CMI hat nicht etwa besonders kranke, sondern besonders teure Patienten."
    :banane: ?( ?( ?( Patricia
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Hallo,

    der Frage von Scholz schliesse ich mich an:

    Dazu eine Verständnisfrage:

    CMI * Baserate * Fälle = Gesamtbudget (sehe ich das richtig?)

    Gesamtbudget und Fallzahl sind bekannt. Also schreibe ich:

    CMI * Baserate = Gesamtbudget / Fälle

    Dann ist doch egal, an welchem Rad ich drehe, das Produkt (aus CMI * Baserate) ist immer das selbe. Wieso wird dann über die Höhe des CMI diskutiert???

    Grüße

    MW

  • Hallo,

    habe mal anliegende Excel-Tabelle gebastelt. Auf Blatt 1 habe ich schon mal was ausprobiert. Vielleicht hilft uns das weiter.

    Hoffentlich funktioniert das mit dem Datei-Anhang, sonst muss mir Herr Sommerhäuser helfen.

    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Lieber MW (die AKüFi-Typen reißen ein bisschen ein finde ich, geht nicht wenigstens ein Vornamen, wenn man schon anonym bleiben will??),

    die Formel stimmt, aber die Base Rate ist doch nur während der budgetneutralen Übergangszeit variabel, danach wird sie für jedes Bundesland festgelegt.
    Und der CMI ist auch nicht beliebig variierbar, Sie können ja mal gucken, wie stabil er in einer großen Abteilung trotz Kodierschulungen usw. ist. Ganz abgesehen davon muss der CMI auch plausibel sein: Gyn. muss immer unter Neurochirurgie liegen, einer Inneren der Grundversorgung würde ich einen CMI von >1.5 nie abkaufen (nach australischen Gewichten ausgewertet), eine normale Pädiatrie ohne pädiatrische Onkologie kann auch nicht über einen bestimmten Wert kommen (ich tippe mal grob auf ca. 1.2), etc..

    Als MDK braucht man doch nur zu gucken, was für DRG´s ein Haus hat und wie die prozentuale Verteilung innerhalb der A-B-C-D-Systematik ist. Dann guckt man auf die Versorgungsstufe, und dann macht man mal eine nette kleine Stichprobe...:bombe: :bombe: :bombe:
    Falsch?
    Bitte um Korrektur
    Patricia
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Hallo und guten Morgen!
    Ich muß diese Diskussion nochmal aufwärmen, denn inzwischen schwirren hier 3 verschiedene Formeln für die Baserate herum und ich bin leicht verwirrt.
    1. Baserate = Budget/Fälle/CMI
    2. Baserate = Budget/Fälle
    3. Baserate = Budget/Summe Relativgewichte

    Ich favoritisiere 3. (so lese ich auch das KHEntG §3;4).
    Oder stehe ich völlig auf dem Schlauch und habe nur einen Denkfehler bei der ganzen Sache.
    ?(
    --
    Viele Grüße aus Sachsen
    dzierold

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Hallo zusammen,

    meines Wissens ist Variante 3 OK.

    Baserate = bereinigtes Budget / CM
    (wobei CM = Summe alle Relativgewichte)


    Gruß
    M.Schulz
    :3

  • Guten Morgen,

    <dzierold2>
    1. Baserate = Budget/Fälle/CMI
    2. Baserate = Budget/Fälle
    3. Baserate = Budget/Summe Relativgewichte
    </dzierold2>

    Wo ist denn der Unterschied zwischen 1 und 3???
    Stehe ich auf dem Schlauch, wenn ich da keinen sehe?

    Der Knackpunkt liegt sicher da, was man in Zukunft unter der Fallzahl zu verstehen hat, daher sind alle Kalkulationen hausinterner Basisfallwerte m.E. noch Stochern im Nebel.
    Probleme: vereinbart <-> erbracht, Fallabgrenzung (Wiederaufnahmen, Verlegungen nach oder von extern) etc etc

    Freundliche Grüße

    Christian Jacobs

  • Hallo,

    ganz egal, welche Formel man favorisiert (grundsätzlich sind sie m.E. alle richtig, denn solange man keine deutschen Relativgewichte hat, kann man nur Budget/Fallzahl rechnen und den CMI mit 1 ansetzen), man darf nicht vergessen, den Faktor "minus X" dahinterzusetzen. Es soll ja schliesslich gespart werden. :lickout:

    Nun habe ich in einem Vortrag gehört, in der Konvergenzphase sollen Häuser mit niedrigem CMI (=hoher Basisrate) für die Festlegung der BR geringer gewichtet werden als die Häuser mit hohem CMI, so dass sich rechnerisch ein geringerer als der reine Mittelwert ergibt. jesse2.gif

    Weiß jemand etwas darüber?

    Grüße
    Christian Lehmann

    Viele Grüße
    C.Lehmann