Verschlüsselungen von Spontangeburten

  • Eine Spontangeburt wird von unseren Gynäkologen mit O80, Z37.0, kodiert. Weiterhin als Procedur 9-260 und 9-262.0 allerdings unter der Kategorie "OP".Unserer Meinung nach müßten die Prozeduren einer Spontangeburt unter "Prozeduren" im KIS kodiert werden. Eine Sectio ist klar eine OP- Prozedur. Wir verwenden ORBIS O-med. Wie wird es sonst gehandhabt.
    Danke für die Hilfe

  • Liebe Frau Barthel,

    ob man die Spontangeburt unter "OP" oder "Prozeduren" verschlüsselt, ist wahrscheinlich sogar egal. Wir verschlüsseln es allersdings auch unter Operationen - der Einfachheit halber. Sonst müssten Sie nämlich vaginal-operative Eingriffe (VE, Forceps) wieder an einer anderen Stelle verschlüsseln als alle sonstigen Geburten im Kreissaal. Im Zweifelsfall gibt das nur Chaos!!
    Mit Ihren ICD-Codes haben Sie die Geburt aber nicht vollständig erfasst.
    1.)Mit O80 + Z37.0 haben Sie die Spontangeburt erfaßt, wenn es sich um eine völlig komplikationslose Geburt handelt.
    CAVE: Ein Dammriß (O70....) gilt nach DRG-Richtlinien aber als Komplikation. In diesen Fällen muß die O70... Hauptdiagnose werden, die Z37 die von der O70 abhängige Sekundärdiagnose. Die O80 brauchen Sie allerdings trotzdem noch, sonst bekommen Sie kein Geld!! (weil sonst keine FP). Verschlüsselt man diese als Nebendiagnose, muß man eie Möglichkeit finden, diese vor der DRG-Gruppierung wieder zu löschen.
    2.) das Neugeborene ist als solches noch gar nicht erfaßt. Die Z37 reicht dafür nicht! Zusätzlich muß noch die Z38.0 (gesunder Einling, Geburt im Krankenhaus) oder eine adäquate Diagnose codiert werden.
    Wir verschlüsseln inzwischen die Neugeborene als eigene Fälle (ist ja wohl im DRG auch letzlich so vorgesehen). Wie machen andere das??

    Viel Spaß weiter beim Verschlüsseln
    U. Runge
    :smokin:

  • Sehr geehrte Frau Runge,

    wir verschlüsseln die ICDs und Prozeduren des Neugeborenen bei der Mutter, legen allerdings für das Kind eine eigene Fallnummer an.
    Wie läuft die Abrechnung bei Ihnen bei zwei Fällen? GWI hat uns (wir haben Openmed seit Juni 2001)zu unserem Vorgehen geraten.
    Die O80 wird bei uns als ENH kodiert und korrelierend dazu die Z37.-(als Eingabe unter der *-Diagnose) als Sekundärdiagnose sowie weitere Nebendiagnosen der Mutter und des Kindes. Bei weiteren O...-Diagnosen wird dann die entsprechende Hauptdiagnose als DRG-Diagnose gewählt um keine Störung durch die O80 beim Groupen zu haben. Nach Auskunft von GWI werden die anderen Entlass-Nebendiagnosen beim Grouping mit herangezogen.
    Die Sectio wird unter OPAS (zumal ja noch weitere Dokumentation, wie z.B. die Op-Zeiten,... einfließt)kodiert, die geburtshilflichen OPs (VE, Forceps, Epi,...) unter dem "Reiter" OP in Openmed und die Spontangeburt unter Prozeduren in Openmed.
    Ich würde mich freuen wenn wir in diesem Forum ein einheitliches Prozedere absprechen könnten, vielleicht nicht unter allen KIS Systemen, aber vielleicht unter GWI.
    Wäre es eigentlich vermessen hier uu entscheiden,ob man für das Neugeborene einen eigenen Fall anlegt?!
    Mit freundlichem Gruß
    M. Zielmann

  • Hallo liebe Codierer und -innen,

    im ORBIS von GWI ist die FP/SE-Abrechnung nur möglich, wenn die Entbindung unter OP dokumentiert wird. Ein eigener Fall ist schon immer als Anhängsel am Mutter-Fall angelegt, aber der Sgl. zählt nicht als Patient. Die Abrechnung der Sgl-FP ist nur über die Mutter möglich. Beim Sgl. kann aber die DRG schon problemlos angelegt werden. Die Fallkonstellation wird sich wohl zum 01.01.2003 ändern. Vielleicht erfahren wir Neues am 15. und 16.05.2002 beim ORBIS-Anwender-Treffen in Stuttgart.


    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.