Chemotherapie Prostatakarzinom teilstationär?

  • Hallo.

    Wir behandeln in unserer Urologie hormonrefraktäre, ossär metastasierte Prostatakarzinome. Bislang verschlüsseln wir diese mit C61 (PCA) als Haupfdiagnose und C79.5 (oss. Metastasen) als Nebendiagnose. Hauptprozedur ist die 8-542 (nicht komplexe Chemotherapie). Die Patienten bekommen Docetaxel Estramustin. Trotz Nebendiagnosen wie Tumoranämie bekommen wir die Patienten nicht in die M60A sondern nur in die M60B. CW Wert wird erst ab 2 Belegungstagen 0,6 , hat vorher den lächerlichen Wert von 0,195. :a_augenruppel: Damit machen wir entweder Minus oder bekommen von der Kasse Ärger wegen zu langer Liegedauer. Wie rechnet sich das in anderen Kliniken? Bleiben da die Pat. länger stationär? Muss man irgendwelche spezielle NW/ Komplikationen oder bestimmte Nebendiagnosen bei Pat. haben, damit M60A erreicht wird? Wird das anderswo teilstationär effizienter abgerechnet?
    Vielen Dank schon jetzt für die Hilfe. Freue mich auf Ihre Antwort.
    Mit urologischem Gruß,

    arty22.

  • Hallo arty22!

    Wie ich schon öfter schrieb, haben wir eine hämatologisch-onkologische Institutsambulanz. Die Kassen in Gesprächen durchblicken lasse, daß sieeine Tagesklinik nicht genehmigen.

    Evtl. sollte Ihr Haus prüfen, ob hier nicht eine Zulassung beantragt werden kann.

    Mit freundlichem Gruß
    F. Killmer

    Frank Killmer

  • Wir rechnen Zusatzentgeld für Docetaxel ab, bin nicht in der Klinik, aber es ist wohl ne Nummer mit 8-55... . Das deckt aber geradeso mal die Kosten. Wir wollen es jetzt so machen wie andere mir bekannte Kliniken und die Leute 3 Tage behalen. Gibt mehr als das dreifache.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von arty22:
    Wir rechnen Zusatzentgeld für Docetaxel ab, bin nicht in der Klinik, aber es ist wohl ne Nummer mit 8-55... . Das deckt aber geradeso mal die Kosten. Wir wollen es jetzt so machen wie andere mir bekannte Kliniken und die Leute 3 Tage behalen. Gibt mehr als das dreifache.


    Guten Abend,


    ZE15 Gabe von Docetaxel, parenteral Applikation von Medikamenten Liste 1: Docetaxel, parenteral
    ZE15.01 8-012.20 40 mg bis unter 80 mg 496,53 €
    ZE15.02 8-012.21 80 mg bis unter 120 mg 868,93 €
    ZE15.03 8-012.22 120 mg bis unter 160 mg 1.241,33 €
    ZE15.04 8-012.23 160 mg bis unter 200 mg 1.584,44 €
    ZE15.05 8-012.24 200 mg bis unter 240 mg 1.986,13 €
    ZE15.06 8-012.25 240 mg bis unter 280 mg 2.299,94 €


    pauschale Urteile sind natürlich nicht möglich, aber Sie müssen die stationäre Behandlungsnotwendigkeit medizinisch begründen können,

    Gruß

    E Rembs


    „Publizierte Daten und klinische Erfahrungen zeigen, dass eine Chemotherapie mit einem Taxan ambulant/tagesstationär sicher durchführbar ist. Allerdings bedürfen die Patienten trotz Prämedikation vor allem während der ersten (drei) Infusionen besonderer Beobachtung.“

    Pharmazie in unserer Zeit 34, No. 2, 152-158 (2005)


    Somit steht dem onkologisch tätigen Urologen eine hochwirksame, nebenwirkungsarme und ambulant durchführbare Therapie des hormonrefraktären metastasierten Prostatakarzinoms zur Verfügung.


    http://www.uro.de/termine/?exter…id=212&type=201

  • Hallo Forum,

    als KK Mitarbeiter finde ich es doch immer wieder interessant, dass sich die Krankenhäuser aufregen, wenn eine DRG ein Minus ergibt. Mit ist allerdings kein Fall bekannt, in dem das Krankenhaus der Krankenkasse den \"Gewinn\" erstattet hat, weil die Kalkulation der DRG letztendlich einen höheren Erlös ergibt, als die damit verbundenen Aufwendungen.

    An dieser Stelle sollten alle (KK und Krankenhaus) wissen: Es handelt sich um eine Mischkalkulation, mal gewinnt man, mal verliert man.

    Aus der täglichen Arbeit weiss ích leider nur zu gut, dass bei der Chemotherapie die Verweildauer gestreckt wird um irgendwie den Erlös zu steigern. Letztendlich bezahlen wir alle dieses Verhalten mit steigenden Beiträgen.

    Gruß an alle, auch wenn ich mich am frühen Morgen schon ziemlich gefrustet anhöre!

    Pekka