FP-Katalog 2006 ist da !?

  • Hallo Herr Freundlich,

    am 24. 08. 05 präsentierte das InEK den Spitzenverbänden den FPK 2006. Hier war ich nicht persönlich anwesend, kenne den Fahrplan des InEK auch nicht. Zunächst steht eine Konsertierung des Katalogs durch die Spitzenverbände an.
    Den Unterlagen des Inek (und hier verrate ich nichts Geheimes) ist zu entnehmen, dass für den 08.09.05 die Zertifizierung der Version 2004/2006 nach Spitzengespräch geplant ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

  • Guten Morgen,

    unten finden Sie den Fahrplan des InEKs für den Fallpauschalenkatalog 2006. Dieser wurde einigen \"Auserwählten\" am 24.08.05 präsentiert. Ob und wie weit der FP-Katalog jetzt auch genau so umgesetzt wird, kann ich nicht sagen.

    31. März Abgabe der Kalkulationsdaten
    31. Mai Formaler Annahmeschluss Korrekturlieferungen
    Korrekturlieferungen am 30.05.2005: 89
    Korrekturlieferungen am 31.05.2005: 159
    10. Juni Beginn Klassifikationsbearbeitung
    16. Juni Löschung vollständig unplausibler Kalkulationshäuser
    23. Juni Abschluss Plausibilitätsprüfungen
    12. August Abschluss Plausibilisierung Belegfälle/teilstationär
    17. August Ende Klassifikationsbearbeitung

    Dem InEK stand zur Fertigung des Fallpauschalenkataloges 2006 folgende Kalkulationsbasis zur Verfügung.

    Krankenhäuser
    Ø Krankenhäuser mit Kalkulationsvertrag 221
    Ø Krankenhäuser mit Datenlieferung 214
    davon Kalkulationshaus in 2004 133
    davon „Neueinsteiger“ 81
    Ø Kalkulationshäuser aus 2004 ohne neue Vereinbarung 13
    Ø Universitätsklinika 9
    Ø „Aussteiger“ 14

    Am 24. August wurde der Fallpauschalenkatalog 2006 im groben wie folgt präsentiert.

    G-DRG-System 2006
    Ø DRGs 956 ( +78 )
    davon im FP-Katalog 913 ( +68 )
    davon nicht bewertet (Anlage 3) 39 ( + 6 )
    davon rein teilstationäre DRGs 4 ( + 4 )
    Ø Ein-Belegungstag-DRGs
    Explizit 17 ( - 2 )
    Implizit 241 ( +25 )

    Zusatzentgelte
    Ø Zusatzentgelte mit Bewertung (Anlage 2) 40 (+5)
    Ø Zusatzentgelte ohne Bewertung (Anlage 4) 42 (+6)

    Bezugsgröße
    Ø Die Bezugsgröße für 2005 betrug 2.974,89 €
    Casemix V2005: 15.476.804

    Ø Die Bezugsgröße für 2006 beträgt 2.836,00 €
    Casemix V2006: 15.443.851

    PCCL-Splits
    Ø PCCL-gesplittete DRGs 2005: 358
    Ø PCCL-gesplittete DRGs 2006: 374

    Jetzt folgen weitere Schritte
    Ø Vorabzertifizierung Grouper 2004/2006
    Ø Definitionshandbuch 2004/2006
    Ø Zertifizierung Version 2004/2006 nach Spitzengespräch 08.09.05
    Ø Hinweise zur Leistungsplanung/Budgetverhandlung
    Ø Grouper und Definitionshandbuch 2005/2006
    Ø Hinweise zu Zusatzentgelten in der Leistungsplanung
    Ø Grouper und Definitionshandbuch 2006 möglichst wieder Anfang Dezember

    :kong: es gibt noch einiges zu tun! :besen:

    MfG

  • Hallo Hr. Scholze,
    Bezugsgröße
    Ø Die Bezugsgröße für 2005 betrug 2.974,89 €
    Casemix V2005: 15.476.804

    Ø Die Bezugsgröße für 2006 beträgt 2.836,00 €
    Casemix V2006: 15.443.851


    Bzgl. diesen Bezugsgrössen habe ich eine Frage; der Casemix ist ja nahezu unverändert geblieben, nur die Bezugsgrösse (oder wie ich es meist nenne, der rechnerische Basisfallpreis INEK) hat sich im Vergleich zu 2005 um 138,89 Euro reduziert - eine ganze Menge, meiner Meinung nach...

    Das kann ja eigentlich nur aus zwei Tatsachen resultieren:

    a. entweder sind mehr Kosten ausgegliedert worden (Zusatzentgelte oder nicht bewertete DRG´s), oder

    b. die durchschnittlichen Kosten pro DRG sind zurückgegangen

    Haben Sie, oder ein anderes Forenmitglied hierzu nähere Infos?

    Danke aus Bad Wildungen

    J. Raddatz

  • Hallo Forum,

    das InEK hat die Liste zertifizierter Grouper 2004/2006 veröffentlicht. Mal sehen bis wann die Hersteller sie zur Verfügung stellen.

    MfG
    R. Oeschger

  • Guten Tag, Herr Raddatz, hallo Forum,

    ein erklärtes Ziel der diesjährigen Kalkulationsrunde war die Minimierung des für die Krankenhäuser nachteiligen Liquiditätseffektes aus dem vergangenen Jahr. :i_respekt:

    Bekanntermaßen war der Wechsel vom G-DRG-Katalog 2004 auf den Katalog für 2005 mit einem bundesweiten CMI-Rückgang um 4,8 % verbunden, welcher seinerzeit vom InEK mit einem Wechsel der Bezugsgröße zwischen den beiden Systemen erklärt wurde. Aus der Weitergeltung der krankenhausindividuellen Basisfallwerte nach dem 1.1.2005 bis zum Inkrafttreten der lokalen Budgetvereinbarung für das Jahr 2005 resultierte dann eine durchschnittlich um 5,1 Prozent zu niedrige Abrechnung der Katalogleistungen 2005 in diesem Zeitraum. Dadurch entstanden den Krankenhäusern (vorübergehend) Liquiditätsnachteile in erheblichem Umfang. Nach Angabe der DKG war es dieser trotz intensiver Bemühungen aufgrund der ablehnenden Haltung der Krankenkassen nicht gelungen, diesen Liquiditätsnachteil durch eine Vereinbarung der Selbstverwaltung nachträglich pauschal auszugleichen.

    Vor der Beginn der aktuellen Kalkulationsrunden haben das InEK sowie eine Arbeitsgruppe der Selbstverwaltung auf Bundesebene eine neue Methode der sog. „Nullpunktadjustierung“ sowie ein Verfahren zur Normierung der Bezugsgröße erarbeitet, welches sicherstellt, dass der im Vorjahr eingetretene bundesweite Liquiditätseffekt für 2006 weitestgehend ausgeschlossen wird.

    Der Gesamtcasemix (CM eff.) zwischen den beiden Systemen wird bei der gewählten Methode konstant gehalten. Das InEK hat hierzu die § 21-Falldaten 2004 nach den Systemen 2005 und 2006 groupiert, wobei in den Vergleich nur die Fälle eingeflossen sind, die in beiden Systemen in bewertete DRGs des Kataloges fließen und bei denen die groupierungsrelevanten Attribute aufgrund der Kodierung im Jahre 2004 identifiziert werden können. In einem nächsten Schritt durchlief diese Datenmenge das InEK-Plausibilisierungsverfahren sowie die Anwendung der Abrechnungsbestimmungen. Anschließend wurden die ausgewählten Kostendaten auf die Grundgesamtheit aller § 21-Daten hochgerechnet. Die Bezugsgröße für 2006 wurde durch das InEK dann so kalkuliert, dass mit dem Gruppierungsergebnis des Klassifikationssystems 2006 ein identischer Casemix wie 2005 erreicht würde.

    Wie lässt sich vor diesem Hintergrund die aufgetretene CMI-Abweichung erklären? Durch eine veränderte Gewichtung einerseits bei den Schlaganfallbehandlungen und andererseits die Einführung von Intensivscores, die nach Information des InEK wegen dazu fehlender Informationen in den Daten 2004 nicht abgebildet werden konnten, erfolgte nachträglich noch eine Bereinigung um geschätzte Veränderungen bei den Zusatzentgelten zwischen 2005 und 2006 und andere Erlössituationen im Jahre 2006. Dadurch fiel letztlich das Berechnungsergebnis des Casemix 2006 mit 15.443.851 um 32.953 Punkte niedriger aus als der CM des Systems 2005 mit insgesamt 15.476.804 Punkten.

    Das InEK geht aber davon aus, dass diese Differenz bei der Abrechnung im Jahre 2006 ausgeglichen wird, da dann die in den Daten 2004 fehlenden Informationen kodiert und dadurch auch erlöswirksam werden. Demzufolge bliebe der effektive Gesamtcasemix zwischen den Jahren 2005 und 2006 konstant und ein Liquiditätseffekt auf Bundesebene wäre nach Aussage des InEK damit soweit als möglich eliminiert.

    Schaun\' mer mal, wie der Kaiser sagen würde!

    Freundliche Grüße an alle und ein schönes Wochenende,

    DRG-Fan

    [arial]Freundliche Grüße
    DRG-Fan[/arial]

  • Hallo DRG-Fan, hallo Forum,

    danke für diese wirklich ausführliche Erklärung, aber das verstehe ich leider immer noch nicht ganz:

    2004 war die Bezugsgröße 2.830,92 € und wurde um 143,97 € auf 2.974,89 € im Jahr 2005 angehoben. Also die durchschnittlichen Inliner-Kosten stiegen, aus \"methodischen Gründen\" wie das InEK meldete.

    Dadurch kam es gleichzeitig zu einer Verringerung des Casemixes um die knapp 5%, d.h. ein Haus mit 100 Punkten im Jahr 2004, machte bei identischen Patienten nur noch 995 Punkte im Jahr 2005. Beide Effekte glichen sich dabei aus.

    2005 auf 2006 sank jetzt die Bezugsgröße um 138,89 €, gleichzeitig werden aber statt 15.476.804 (2005) 32.953 Punkte weniger erzeugt,also eine Senkung des Casemixes um ca. 0,2%. Da gleicht sich doch nichts mehr aus, sondern es fand eine Abwertung in der Bezugsgröße und im Casemix statt.

    Jetzt erwartet das InEK, dass sich diese Differenz alleine durch eine feinere Kodierung (mehr Informationen) ausgleicht?

    *grübelt*

    Jannis

  • Hallo Jannis,

    Zitat

    Jetzt erwartet das InEK, dass sich diese Differenz alleine durch eine feinere Kodierung (mehr Informationen) ausgleicht?

    und genau dies geht nach dem Verständnis der Krankenkassen nicht. UPCODING !!!

    Viel Spaß in der nächsten Budgetverhandlung.

    MiChu :sonne:

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo Forum,

    in der Anlage 6 zum Katalog hat es noch eine Ergänzung gegeben:

    [c=blue]\"Aufgrund der in der OPS-Version 2006 neu etablierten Kodes
    8-825.* Spezielle Zellaphereseverfahren ist eine Anpassung in Anlage 6
    zur Fallpauschalenvereinbarung 2006 beim Zusatzentgelt ZE2006-15 Zellapherese
    notwendig geworden.
    Die hier aufgeführten OPS-Kodes wurden um die neu etablierten Kodes erweitert.\"[/code]

    http://www.g-drg.de/service/drg_aktuell.php

    Viele Grüße
    Elke Mummert