Krankenhaussuche AOK

  • Guten Morgen liebes Forum
    auf dem Portal der AOK hab ich eine Art \"Krankenhausberater\" gefunden; dort kann man eine Diagnose/Behandlung und eine Region angeben und bekommt dann die Häuser in der entsprechenden Region angezeigt und wie oft die angegebene Behandlung durchgeführt wurde.
    Neugierig wie ich bin hab ich mal unser Haus anzeigen lassen und werde das Gefühl nicht los, dass hier sehr alte Daten verwendet werden... Hat vielleicht jemand Anderes aus dem Forum schonmal sein Haus begutachtet und ähnliches festgestellt?
    Ich fände es schon ein Bisschen irreführend wenn hier sehr veraltete Zahlen wiedergegeben werden (ich will ja gar nicht unterstellen dass noch andere Faktoren hier einfliessen, z.B. Sympathiewerte :erschreck: ). Oder trügt mich hier nur mein Eindruck?
    Gruß
    E. Herrmann

  • Hallo,

    welches Portal ? Bundes-AOK ? Könnten Sie bitte die URL posten- interessiert mich brennend.

    Grüße von der Ostsee

    Dr. med. Christoph Bobrowski, M.Sc.

  • Hallo Herr Bobrowski
    Herr Flöser hat recht - bei http://www.aok.de ist links die Navigationsleiste mit dem Punkt \"Krankenhaus-Naviagtor\". Hab vergessen in meinem ersten Post anzumerken dass tatsächlich nur AOK-Mitglieder rein dürfen; allerdings dürfte es nicht allzu schwierig sein jemanden zu finden der AOK-versichert ist und sich kurz registriert und dann einloggt. Es wird lediglich Name und Versicherten-Nummer abgefragt bei der Registrierung, danach hat man sein Profil und kann sich einloggen und unter der Seite http://www.aok-care.de - Der Link erscheint nach dem Log In - den Navigator benutzen.
    Gruß
    E.Herrmann

  • Guten Morgen,

    bei medinfoweb gab es heute die Meldung

    \"Die von der AOK entwickelte Datenbank steht exklusiv den AOK-Versicherten unter http://www.aok.de zur Verfügung. [c=blue]Journalisten können das Programm vier Wochen testen mit den folgenden Login-Daten:Nickname: aok-krankenhaus
    Kennwort: navigator[/code]\"

    Viele Grüße
    Elke Mummert

  • Guten Tag,
    die Häufigkeitsangaben im \"Krankenhaus-Navigator\" beruhen auf den Fallzahlen (stationär) von AOK-Patienten im Kalenderjahr 2004.
    Weitere Informationen finden Sie im Hilfe Bereich (oranges \"i\" anklicken)

    Mit freundlichem Gruß

    A-Niemann

  • Zitat


    Original von E.Herrmann:
    ... Hat vielleicht jemand Anderes aus dem Forum schonmal sein Haus begutachtet und ähnliches festgestellt?
    Ich fände es schon ein Bisschen irreführend ....

    Hallo Herr Herrmann, hallo Forum,
    das AOK-Tool ist in der Tat sehr irreführend:
    Ein Beispiel:
    Drei Krankenhäuser mit Geburtshilfe im Umkreis von 20 km.
    -Das größte hat mehr als tausend Geburten und eine Neonatologie, die Perinatalzentrumsmaßstäben entspricht. Jedenfalls ist sie voll ausgestattet für Risikogeburtshilfe.
    -Die zweite ist eine Hauptabteilung mit einer Geburtenzahl von ca 500 Geburten bei vollangestellten Hebammen und einer niedrigen Sectiorate (<14 Prozent).
    -Die dritte ist eine Belegabteilung mit 6 Belegärzten,ca 600 Geburten und einer hohen Sectiorate (>30 Prozent).

    Durch die Form der Darstellung bei der AOK-Abfrage wird ein völlig verzerrtes Bild vermittelt.
    Das Belegkrankenhaus hat hier bei Geburten ohne Komplikationen, bei Kaiserschnitten und bei Frühgeburten vor der 37.SSW überdurchschnittliche Werte, während das große Haus mäßig bis schlecht abschneidet.
    Davon abgesehen schneidet das zweite Haus wegen geringer Kaiserschnittrate und damit erhöhter Rate an spontan entbundenen Risikofällen und durchschnittlicher Frühgeburtenrate auf allen Plätzen schlecht ab.
    Welche Daten hier zur Auswahl genommen wurden und mit welchen Daten in Relation gesetzt wurden bleibt völlig unklar. :noo:
    So kann das Tool sicher nicht stehen bleiben, denn damit erweist sich die AOK einen Bärendienst, wenn hierdurch Patientenströme fehlgeleitet würden.
    :threemonkey:

    mfG
    Thomas Heller
    QMB/Med Co/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken

  • Hallo Herr Niemann,

    Zitat


    Original von A-Niemann:
    ...die Häufigkeitsangaben im \"Krankenhaus-Navigator\" beruhen auf den Fallzahlen (stationär) von AOK-Patienten im Kalenderjahr 2004...

    höchst interessant ist ja der Zeitpunkt, zu dem dieses AOK-Tool auf den Markt kommt. Der unvoreingenommene Beobachter könnte ja auf die Idee kommen, dass die Daten aus den just im Moment übermittelten strukturierten Qualitätsberichten entnommen und aufbereitet seien. Aber offensichtlich weit gefehlt.
    In der heutigen Ausgabe einer überregionalen süddeutschen Zeitung bemängelt der Vorstandsvorsitzende der AOK, dass die Q-Berichte der Krankenhäuser lückenhaft seien. Mit welcher Berechtigung geht die AOK eigentlich davon aus, dass sie über eine bessere Datengrundlage verfügt?

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Guten Abend,

    grundsätzlich muss man der AOK (für die Idee) Marketing-Technisch erst mal ein Lob aus sprechen. :i_respekt:
    Dass die genannte KK nicht im Marketing tätig ist, merkt der Anwender dann sehr schnell bei der Umsetzung der Plattform. :baby: Die Themenauswahl einzugrenzen finde ich gut. Allerdings ohne die Nutzer zu überfordern, wären hier und da etwas mehr Details gefragt bzw. gehören abgefragt.
    Wer innovativ erscheinen möchte, hätte auch innovative Verfahren mit einbeziehen können, um Patientenströme zu leiten, Qualität zu fördern und Kosten zu senken. :d_zwinker:

    Dass dieses Tool nicht \"nur\" für Patienten interessant sein dürfte, versteht sich wohl von selbst. Kurz und gut, tolle Idee an der noch etwas gefeilt werden muss.

    PS: Für Anregungen/ Ideen kann sich ein (verantwortlicher) AOK-Mitarbeiter gerne mit mir in Verbindung setzen. :jaybee:

    MfG

  • Glück Auf liebe Groupies

    Service für den Patienten ist generell zu befürworten.

    Aber ist denn jetzt schon Kassen-Wahlkampf? Oder wo liegen die eigendlichen Ziele des Vorstosses?

    Nach etwas längerer Beschäftigung mit dem Angebot stellen sich eigendlich andere Fragen. -- Wieviel sind 20 Prozent? Wovon? Wo?--
    Ist die Aussicht auf die inhaltliche Analyse der Qualitätsberichte durch ein ähnliches Tool eine Drohung?
    Wie gut ist ein Krankenhaus das sehr häufig eine Kniegelenksprothese anlegt (ist das wirklich der umgangssprachliche Ausdruck dafür?), aber offensichtlich niemals eine Prothese wechselt. Gehen da die Patienten immer woanders hin?

    Wie reagieren Krankenhäuser auf solche Darstellungsformen? Veröffentlichen Krankenhäuser zukünftig die Quote der \"Probleme mit dem Kostenträgern\" in ähnlicher Form?

    Um mal wieder an einen 90-sten Geburtstag zu erinnern:
    \"I declare the basar as open\"

    Michael Kilian

  • Moin Moin
    zum Sinn dieses Navigators: Prinzipiell ist ja der Vergleich unter den Leistungserbringern ja nichts schlimmes, der \"Kunde\" soll sich schliesslich informieren können; nur soll er auch tatsächlich die \"wahren\" Informationen erhalten - \"Ich glaube nur denen Statistiken, die ich selber gefälscht habe\" :d_luege: Aber mal im Ernst, ich finde das Ergebnis schon ein wenig irreführend; allein schon wie Herr Niemann gesagt hat beruhen ja die Zahlen ausschließlich auf Daten von AOK-Versicherten - allein hier ist ja schon eine korrekte Abbildung der Leistungen schwierig; und dass es tatsächlich 2004er Zahlen sind mag ich immer noch nicht so richtig glauben.
    Am liebsten wär mir ja ein \"Navigator\" von einer unabhängigen Institution die sich 1. auf vollständige Fallzahlen berufen können und 2. bei dem nicht der fahle Beigeschmack von \"Patientensteuerung\" einhergeht.

    @Herr Kilian
    \"Wie reagieren Krankenhäuser auf solche Darstellungsformen? Veröffentlichen Krankenhäuser zukünftig die Quote der \"Probleme mit dem Kostenträgern\" in ähnlicher Form?\" --->
    :totlach:

    DAS wär ja auch mal ne Idee! Ein strukturierte Qualitätsbericht der Krankenkassen...