Akute Appendizitis mit Peritonealabszess

  • Nochmals guten Morgen,
    wie muss ich in der Dokumenation einen Peritonealabszess bei akuter Appendizitis nachweisen?
    Im OP-Bericht: ... befindet sich die akut phlegmonöse Appendix...
    Histo: Akute phlegmonöse Appendizitis und fibrinös-eitrige Periappendizits.

    Vom Chirurg wurde K35.1 als HD gewählt, ist dieser Kode zutreffend?
    Danke und Gruß
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    da unter \"Abszess\" eine Ansammlung von Eiter verstanden wird, sollte dies auch entsprechend nachgewiesen werden können, z.B. durch Erwähnung im OP-Bericht. In der Regel wird dann auch ein Abstrich zur bakteriologischen Untersuchung entnommen. Falls hierbei ein Keim nachgewiesen werden kann, hätten Sie einen weiteren \"Baustein\" für einen Abszess.
    Falls nichts davon in Ihrem Fall zutrifft, haben Sie schlechte Karten...

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Guten Tag, Herr Schrader,
    ich kann mich dieser Meinung nur anschliessen, eine phlegmonöse Appendizitis allein ist nicht ausreichend. Beweiskraft hat allein die Beschreibung im OP-Bericht! Erreger könnten im übrigen auch ohne Abzess kodiert werden, sofern nachgewiesen.
    Beste Grüße

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin

  • Guten Morgen,
    ich möchte noch einmal anknüpfen.
    Welcher Kode wird letztendlich für eine
    akute phlegmonöse Appendizitis und fibrinös-eitrige Periappendizitis aus K35.- verwendet?

    Der Peritonealabszess mal außen vor - muss erst den OP -Bericht abwarten.
    Danke,
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    wenn nicht mehr dazu kommt, bleibt´s bei der K35.9 (Hinweis im OPS: Akute Appendizitis mit Peritonitis, lokal oder o. n. A.).

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Schrader,

    das ist doch mal simpel:

    Akute Appendizitis mit (gedeckter oder freier) Perforation = K35.0
    Akute Appendizitis mit diffuser Peritonitis = K35.0
    Akute Appendizitis mit Abszess = K35.1

    Akute Appendizitis ohne das = K35.9

    Gruß

    M. Finke

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo, Herr Finke,
    Hallo, Herr Balling,

    wenn ich Sie also richtig verstehe, klassifiziere ich in diesem Fall K35.9, bei Abszess ( OP-Bericht ) K35.1.?

    Gruß
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    Zitat


    Original von B. Schrader:
    ...wenn ich Sie also richtig verstehe, klassifiziere ich in diesem Fall K35.9, bei Abszess ( OP-Bericht ) K35.1.?


    Ja.


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo, Herr Balling,
    wie immer, vielen Dank.
    Was bitte ist aber ein Appendixabszess?
    Können Sie mir erklären, wie das Krankheitsbild aussieht?

    Gruß
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,


    Zitat


    Original von B. Schrader:
    ...Was bitte ist aber ein Appendixabszess? ...


    als „Komplikation“ einer Appendizitis kann es bei Fortschreiten der Entzündung zu einer zunehmenden „Selbstauflösung“ der Appendix kommen: Der Wurmfortsatz wird zu Eiter. Es resultiert ein sog. perityphlitischer Abszess (K35.1).


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld