Fehler DRG`S u. Daten für DRG-Datenstelle

  • ;( ;( ;( Herr Ruppel, Sie haben mich ernsthaft gekränkt! Woher wollen Sie wissen, dass meine letzte Kopfplatzwundenversorgung schon länger her ist, obwohl ich doch absichtlich kein Photo ins Internet eingestellt habe?????
    Spass beiseite: meinen Sie wirklich, dass die Ambulanz vollvomitierende Mitbürger früher angenehmere Patienten waren als heute? Wenn sie sich nun heute wenigstens im CT übergeben, werden Sie dies auch nicht mit der Naht der Kopfplatzwunde kodieren sondern dann schon eher mit der Ziffer für das CT (bringt übrigens, nebenbei, auch nicht mehr Geld, es sei denn, Sie finden ein intracerebrales Hämatom...).
    Ich finde, die grobe Regel: "eine Leistung (oder ein Leistungspaket), die über den gesamten Aufenthalt Mehrkosten von mindestens 150 € ausmacht, sollte auch kodiert werden" ganz praktikabel. Man kodiert sich nicht tot, das Wichtige und Kostenintensive kann aber nachgewiesen werden. Hausintern kann man dann auch seine weniger kosteninteniven Leistungen erfassen, um selbst etwas bessere Transparenz zu haben.
    :besen: :besen: :besen:
    In diesem Sinne grüßt die alte Hexe Klein, die schon 2 Jahre keine Kopfplatzwunde mehr genäht hat, zuletzt aber auch bei einem ambulanten Patienten in der Praxisvertretung ohne Nausea und SHT, einfach nur so, wie halt auch viele Patienten sind, problemlos und angenehm... (müssen wir eigentlich einen Rabatt geben, wenn Patienten besonders nett und angenehm sind? Wäre doch die logische Konsequenz daraus, dass wir für die unangenehmen Kunden gerne mehr erlösen würden :chili: ).

    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Kopfplatzwunde - nichtchirurgisch ?!

    Ich habe das Problem für eine Publikation im Original-Definitions-Manual recherchiert und bin dabei zu einem ganz interessanten Ergebnis gekommen:
    Die Diagnose Kopfplatzwunde (behaarter Kopf) S01.0 ist bei der konservativen ADRG X60 ausdrücklich als principal dx gelistet. Da aber davon auszugehen ist, das Kopfplatzwunden auch in Australien üblicherweise genäht werden, wurde offenbar bewußt auf die zusätzliche Definition mit einem Prozedurenkode verzichtet und der Fall der medizinischen Partition zugeordnet.
    Bei der Festlegung der Commotio als HD sollte korrekterweise B80Z ermittelt werden. Dies tun auch die gängigen deutschen Grouper wenn die Wundversorgung korrekt kodiert wird, nämlich mit 5-900.04 (Wiederherstellung der Oberflächenkontinuität am Kopf durch Primärnaht - dies schließt auch eine eventuelle Wundrandexzision nach Friedrich mit ein, die allerdings am Kopf üblicherweise nicht vorgenommen wird!). Diese Prozedur triggert nichts ! Wenn allerdings 5-894.1 (Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut - mit primärem Wundverschluss) für die Wundnaht verwendet wird, so ist dies genauso falsch bzw. eine implausible DX - Proz.-Kombination als wenn Appendektomie kodiert worden wäre - daher führt dies zur Fehler-DRG.

    Faszit: Wir müssen langsam davon abkommen, alle vermeintlichen Fehler des Systems auf das "Mapping" oder irgendwelche Grouper zu schieben. Das System selbst hat diverse Probleme, die sich mit Publikation des offiziellen Mappings und der deutschen Definitions-Handbücher sehr bald deutlich zeigen werden (und in Australien z.T. bereits korrigiert sind)!

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin