• Liebes Forum,
    Pat. zog sich eine vordere Kreuzbandruptur li. zu. Es erfolgte die vordere Kreuzbandplastik.

    Verschlüsselt habe ich hier die S83.53 und die 5-813.4 und 5-810.0h.
    Im Op.-Bericht ist aber noch nach Einhängen des Transplantates und Einziehen desselben die proximale Fixation mit einer 7 mm Indifferentschraube von intraartikulär beschrieben. Weiterhin noch das Versiegeln der Osteotomiestellen mit Knochenwachs.

    Gehört das jetzt zu der Kreuzbandplastik dazu oder muss ich das extra verschlüsseln???

    Danke für die Hilfe

    Gruß Mia

  • Hallo Mia,

    eigentlich gehört für mich bei einer Kreuzband-OP rein technisch ja die Befestigung dazu.
    Auf der anderen Seite ist in dem OPS Katalog unter dem Schlüssel für das KB die Schraube nicht inkl. Da es ja nun auch selbstauflösende Schrauben bzw. ander Befestigungen gibt, würde ich in diesem Fall die Schraube mitkodieren (5-786.0 würde m.E. am besten passen).
    Allerdings würde ich den Code 5-810.0h streichen, da eine Gelenkspülung auch in der arthroskopischen KB-OP automatisch mit durchgeführt wird.
    Für das Versiegeln ist mir selbst kein Code bekannt.

    Mit freundlichen Grüßen

    André Schütt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    P001d, Prozedurenkomponenten:
    Normalerweise ist eine Prozedur vollständig mit all ihren Komponenten, wie z.B. Vorbereitung, Lagerung, Anästhesie, Zugang, Naht, usw., in einem Kode abgebildet (siehe Beispiel 1 und 2).
    Abweichungen davon sind in den Hinweisen beschrieben. Bei den Operationen am Nervensystem zum Beispiel ist gewöhnlich der Zugang zusätzlich zu kodieren.
    Deshalb werden diese individuellen Komponenten einer bereits kodierten Prozedur nicht noch einmal gesondert verschlüsselt....Eigenständige Prozeduren, die nicht im direkten Zusammenhang mit einer operativen Prozedur stehen, werden getrennt kodiert.

    Gerade der letzte Satz sollte dann doch eher eine Zurückhaltung bei der Kodierung provozieren. Hier liegt keine eigenständige Prozedur vor.
    Alle Kodier-Manöver, die bei den gängigen Operationsverfahren bei VKB-Ersatz die I30Z umschiffen, sind in meinen Augen falsch. Hier fehlt eine Anpassung der Inkl. im OPS. Dies ist aber als Problem beim DIMDI schon vorgelegt. Ich hoffe, dass in der nächsten Version hier eine Ergänzung erfolgt, sodass \"Spongiosaplastik\", \"Knochenbohrung\" und \"Schraubenosteosynthese\" zukünftig formal beinhaltet sind. Alles andere ist in meinen Augen unsinnig und dient nicht der \"Homogenisierung\" der DRGs.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Herr Selter,

    im Grunde stimme ich Ihnen natürlich zu. Die inkl. Beschreibungen sind häufig nicht ideal formuliert und umfassen wirklich mehr, als sie beschreiben.
    In diesem Fall denke ich aber, daß die Kodierung der Schraube wieder in eine Grauzone fällt. Sie erhöht hier auch nicht die DRG.
    Im Grunde kann man sie weglassen, aber ich halte es nicht für einen großen Fehler, sie mitzukodieren. Da der Katalog nicht genau ist, wäre es für mich einfach nur eine genaue Beschreibung der OPS.
    Bei einer Änderung der DRG wäre es natürlich ggf. Upcoding.

    Schöne Grüße

    André Schütt

  • Hallo Frau Katze,

    bei einer Kreuzbandplastik, ist das Einziehen des Implantates inklusive. Die Schraube wäre dann die 5-869.2. Aber warum wird eine Osteotomie mit Bonewachs (das Wachs ist auch inklusive) verschlossen? War es eventuell doch die Patellarsehne, dann wäre es die 5-813.3 statt die 5-813.4. Oder wurden die Bohrkanäle damit verschlossen? Auch die Spülung ist inklusive (5-810.0h).

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe Sie können mir bei folgender Problematik weiterhelfen:

    Bei einem Patienten wurde eine Rev-VKB-Rekonstruktion mittels eines Allograft Sehnentransplantat durchgeführt. Ich würde hier den OPS 5-815.21 „Wechsel eines vorderen Kreuzbandtransplantates mittels allogener Sehne“ verschlüsseln, da es sich hier um eine Spendersehne handelt.

    Interessanterweise komme ich ausgerechnet mit diesem OPS in eine für die Kreuzbandplastiken untypische DRG I18A (Rg 0,834)! Mit allen anderen, auch den „einfachen“ Kreuzbandplastiken (z.B. 5-813.4 VKB Rekonstruktion autologe Sehne) komme ich in die I30Z (Rg 1,096). Obwohl meines Erachtens, die Eingriffe sich nicht unterscheiden, lediglich durch das Transplantat. Das Allograft kostet minimum 2.000 Euro!

    Ich hoffe jemand kann mir hier helfen, und etwas Licht ins Dunkle bringen? Liege ich denn mit meiner Kodierung des OPS richtig oder weshalb kommt hier eine absolut „Unter“-Vergütete DRG heraus? Leider muss ich diese ja dann auch den Ärzten erklären, und ich versteh es leider selbst nicht.

    Mit freundlichen Grüßen
    LoBi82

  • Hallo LoBi82,

    was wurde denn genau gemacht?

    Wurde ein intakter Kreuzbandersatz gewechselt?
    Oder lag eine Re-Ruptur vor?

    Im zweiten Fall wurde nämlich eine erneute Plastik durchgeführt (5-813.g); ergänzend ist die Reoperation 5-983 anzugeben.

    Wenn wirklich ein intakter Ersatz gewechselt wurde (Warum ? ?( ) können Sie nur die Wechseloperation (5-815.23) kodieren.

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

  • Hallo Dr. Wagner,

    in unserem Fall handelt es sich eher um eine Rev. Operation, da die erste Kreuzbandplastik wohl nie richtig gehalten hat, und nun eine neue Plastik für ein "intaktes" Kreuzband durchgeführt wurde.

    Verstehe ich Sie richtig, dass ich bei ReRupturen und einer erneuten Kreuzbandplastik, weiterhin die 5-813.g nehme? Ich dachte, ich müsste nun bei Revisionseingriffen, den Wechsel eines vorderen Kreuzbandes (5-815.23) nehmen?

    Herzlichen Dank!

    Grüße
    LoBi82

  • Hallo lobi82,

    wenn eine (Re-)Ruptur vorliegt wird doch auf jeden Fall eine neue Plastik durchgeführt, also 5-813.g.

    In Ihrem aktuellen Fall: Was bedeutet denn "Die erste Kreuzbandplastik hat nicht richtig gehalten".
    Wenn Sie im OP-Bericht das wiederfinden, was Sie selbst geschrieben haben

    Zitat

    ... eine neue Plastik für ein "intaktes" Kreuzband durchgeführt wurde ...


    ... dann würde ich eine neue Plastik kodieren.

    Nehmen Sie sich doch einmal den OP-Bericht von einer primären KBP und von diesem Fall (gleicher Operateur) und legen Sie nebeneinander. Finden Sie da entscheidende Unterschiede? ;)
    Wenn nicht, ist der gleiche OPS doch naheliegend, oder?

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich verstehe die Diskussion nicht. Es wurde bei Z. n. VKB-Ersatz hier erneut operiert und ein neuer Ersatz eingebracht. Das ist 5-815.

  • Hallo,
    danke für Ihre Meinungen!
    Mein eigentliches Problem bei diesen OPS-Schlüsseln (5-813.g oder 5-815.23) war, dass hier eine andere DRG, nämlich die I18A (wir haben noch eine Außenbandplastik gemacht, sonst wäre es die I18B) herauskommt. Da sonst alle Kreuzbandplastiken in der I30Z landen.
    Ich sehen darin keinen „Sinn“, dass die gleiche OP (VKB-Plastik), bei der sogar ein Implantat (Allograft) dazu gekauft wird, „weniger“ Erlöse bringt.
    Wir halten dies für einen Fehler und haben nun die Problematik ans INEK gemeldet.
    Grüße
    Lobi82