Krankenkassenverteilung

  • Gutem Morgen Forum,

    meine Frage mag etwas ungewöhnlich klingen. Dennoch erhoffe ich mir aus Ihren Antworten eine gute Übersicht erstellen zu können.

    Kann mir jemand sagen, wie die prozentuale Verteilung nach Krankenkassenzugehörigkeit im Krankenhaus aussieht. Evtl. gibt es zu diesem Thema auch Veröffentlichungen, welche die jeweilige Markdurchdringung einer KK aufzeigt. :d_gutefrage:

    Für jegliche Art Antworten und Hinweise bedanke ich mich schon jetzt.
    :uhr:
    DANKE!

    MfG

  • Guten Morgen Herr Scholze, hallo Forum,

    ich halte die Frage für interessant, jedoch glaube ich nicht, daß man diese Frage differenziert beantworten kann. Dazu gibt es m.E. zu große strukturelle bzw. regionale Unterschiede.
    Als Beispiel sei das Ruhrgebiet genannt. Hier gibt es aus Zeiten der Industrie-Blütezeit vergleichsweise viele (auch größere) Betriebskrankenkassen; zusätzlich natürlich aufgrund der hohen Populationsdichte eine größere KK-Dichte, als es beispielsweise am Niederrhein der Fall ist. Soviel habe ich während meiner Ausbildungszeit bei einer KK mitbekommen.
    Eventuell gäbe es die Möglichkeit, die verschiedenen Regionen nach Bevälkerungsdichte o.ä. zu clustern und dann einen Verteilungsschlüssel zu erstellen. Ob es solch eine Aufstellung bereits gibt, weiß ich jedoch nicht :f_keineahnung:
    Mal sehen, ob hier jemand anderer meinung ist...

    Leicht diesigen Gruß aus Köln,

    B. Magolei

  • Hallo Herr Scholze,
    hallo Forum,

    ich denke, jedes Krankenhaus ist in der Lage, eine Kostenträgerstatistik zu führen (Kostenträger = Wer vergütet die Krankenhausleistung). Diese Statistiken werden meines Wissens jedoch bislang nicht - zum Beispiel bei der Landeskrankenhausgesellschaft - zusammengeführt, um somit zumindest landesbezogen eine Verteilung zu erkennen. Selbst eine Aggregation auf Kassenartenebene erfolgt bislang nicht.

    Im übrigen stimme ich Herrn Magolei, was die strukturellen und regionalen Unterschiede anbetrifft, ausdrücklich zu. Die AOK Sachsen ist beispielsweise die mit Abstand größte Krankenkasdse in diesem Bundesland und folglich dürfte sie auch in faktisch allen Krankenhäusern des Landes der mit Abstand größte Kostenträger sein.

    Die einzelnen Krankenkassen dürften sehr wohl wissen, wie hoch ihr Kostenträgeranteil in einzelnen Krankenhäusern ist und damit wären dann auch Aussagen zur landesbezogenen Präsenz möglich. Diese Daten werden jedoch leider nicht veröffentlicht.

    Gruß

    Der Systemlernende

  • Guten Morgen,

    der Weg über Landesverbände (Kassen- oder Krankenhausseite beiderseits) ist natürlich eine Möglichkeit solche Daten zu liefern.
    Allerdings stellt sich die Frage wer den von solch einer Zusammenstellung etwas hätte. Ich persönlich fände es zwar auch interessant, aber ich wüsste (noch) nicht wofür ich diese Information verwerten könnte.
    Allerdings bin ich auch noch nicht im Job sondern schreib noch mein Diplom :jaybee:.

    Neblige Grüß aus Köln (unser Bettenhaus ist weg... ;( )

    B. Magolei

  • Guten Tag,

    bzgl. meiner Eingangs gestellten Frage habe ich kürzlich folgende Daten erhalten.

    AOK 51%
    BKK 12%
    Ersatzkassen 12%
    IKK 8%

    …die übrigen Prozentsätze verteilten sich mit weiter Streuung auf zahlreiche (für mich unspektakuläre) KK. :i_baeh:

    Kann das Forum die Zahlen bestätigen oder sind diese völlig abwegig. Mich interessiert hier vor allem der Anteil des „Leaders“ mit den drei großen Lettern. :d_zwinker:

    Es handelt sich dabei \"nur\" um stationäre Fälle.

    MfG

  • Guten Tag,

    leider wird nicht mitgeteilt, woher die Daten stammen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass bei dem einemoder anderen Krankenhaus eine derartige Krankenkassen(arten)verteilung vorliegt. Bezogen auf ein Bundesland oder gar den Bund dürfte diese Verteilung nicht zutreffen, selbst wenn davon ausgegangen wird, dass die sogenannte Krankenhaushäufigkeit bei Versicherten der AOKn höher ist, als bei anderen Krankenkassen.

    Diese Aussage treffe ich deshalb, weil sich die Zahl der Mitglieder und Versicherten der Krankenkassen doch deutlich anders darstellt. Die Ersatzkassen haben einen weitaus höheren Marktanteil als 12 % !

    Gruß

    Der Systemlernende

  • Guten Morgen Systemlernender,

    trotz Vogelgrippe fängt hier wohl der frühe Vogel den Wurm - bezogen auf die Zeit Ihrer Antwort! :i_respekt:

    Ich muss für die ungenaue Angabe der Quelle um Entschuldigung bitten, beim ersten Versuch den Thread zu posten gab mein Rechner auf. Im schnellen zweiten \"Nachwurf\" habe ich dann vergessen zu erwähnen, dass es sich hierbei um ein Haus der Grund- und Regelversorgung handelt (und wenn es von Bedeutung ist, es liegt in den neuen Bundesländern).

    Interessant für mich ist es deswegen, da ich ganz gern die Marktdurchdringung bestimmter Therapieformen evaluieren möchte und dies auf Basis von Zahlen, welche mir von der einen Kasse vorliegen. :threemonkey:

    MfG

  • Hallo Systemlernender,

    Bei der Fragestellung muß man zwischen zwei Verteilungen unterscheiden.

    1. In Deutschland sind rund 74 Mio Menschen in der GKV versichert. Bezogen auf die KK kann man damit den Versichertenanteil ermitteln.

    2. Nicht alle 74 Mio Versicherten haben jährlich einen oder mehrere Krankenhausaufenthalte. Aus den den rund 17 Mio KH-Fällen kann man eine Kostenträgerverteilung erstellen.

    Die Werte aus 1 und 2 müssen, wie Sie ja bereits festgestellt haben, nicht deckungsgleich sein. Das liegt an der unterschiedlichen Grundgesamtheit.

    MfG

    und Grüetzi

    Stephan Huth

  • Hallo Herr Huth,

    in der Tat kann die Mitglieder- bzw. Versichertenzahl nur einen wagen Zusammenhang zur Kostenträgerverteilung in den Krankenhäusern liefern. Darauf hatte ich mit meinem Hinweis auf die sogenannte Krankenhaushäufigkeit aufmerksam machen wollen.

    Die unterschiediche Struktur in der Versichertenzusammensetzung bei den verschiedenen Krankenkassen, ablesbar beispielsweise in einer differierenden Krankenhaushäufigkeit, dient dazu, den bestehenden Risikostrukturausgleich zu begründen. Sie ist jedoch auch ein Argument, um die Forderungen der von der Risikostruktur besonders betroffenen Krankenkassen, den sogenannten Versorgerkassen (*), zu legitimieren.

    Zu diesem Thema gibt es, soweit ich das übersehe, zahlreiche - natürlich teilweise auch interessengeleitete - Untersuchungen und Gutachten. Gerade haben die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen Gesetzentwurf zu Krankenkassenfusionen im Bundesrat eingebracht, bei dem die Versicherten- und Mitgliederstruktur auch wieder eine Rolle spielt.

    Gruß

    Der Systemlernende