Rotatorenmanschettennaht als Mini-Open wie kodieren?

  • Guten Tag werte Gemeinde,

    ich steh mal wieder vor einer Kodierung, bei der ich meine leichten Zweifel habe, ob das so korrekt ist, oder die Kasse vielleicht doch ein wenig \"mäkelt\"

    Es geht also um eine Naht der Rotatorenmanschette, die im sogenannten mini-open-repair durchgeführt wird. Es wird also ein kleiner Schnitt gesetzt, welcher jedoch nicht so groß ist wie bei einer normalen offenen Naht der RM. Er ist jedoch auch eindeutig nicht mehr arthroskopisch.
    (Wie ist eigenlich die Definition? Wo hört arthroskopisch auf und wo fängt offen an?)
    Ich würde diesen Fall jetzt folgendermaßen kodieren:
    5-805.7 offene Rotatorenmanschettennaht
    5-986 minimalinvasive Technik

    Oder würde hier die Kasse jetzt sagen \"Jaaa, bei minimalinvasiver Technik ist es ja eine arthroskopische Operation\" ? Und damit geht es von der I29Z in die I16Z.


    MfG
    Schütt

  • Hallo Herr Schütt,
    also für mich ist das ganz einfach:
    1. Offene Operation = mit Schnitt, wie klein auch immer
    2. Offene Operation mit kleinem Schnitt z.B. videounterstützt = Minimal invasiv
    3. Arthroskopische Operation = geschlossenes Gelenk/Weichteile

    (D.h. ich könnte auch erst aufschneiden, wieder zunähen und dann arthroskopieren)

    Kleiner Tip am Rande. Haben Sie schon mal ausprobiert, was passiert, wenn man auch noch eine Biopsie macht und kodiert? (1-504.1)

    Mit freundlichen Grüßen
    aus Lindenberg

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Herr Schütt,

    der Begriff „Minimalinvasiv“ ist sehr dehnbar. Gedacht war er als Zusatzcode, weil man erstens heute nicht abschätzen kann, was man alles endoskopisch machen kann oder morgen machen wird und man zweitens nicht jeden Code (wie unsinnigerweise immer noch bei den Verbrennungen) doppelt vorhalten will. Natürlich ist der Begriff weiter gefasst als zwingend ein endoskopisches Verfahren vorzuschreiben, denn sonst hätte man den Code ja spezifizieren können.

    Wenn Sie der KK glaubhaft machen können, dass die Operation zwar nicht endoskopisch durchgeführt wurde, sich aber eindeutig vom normalen offenen Verfahren unterscheidet? Warum sollten Sie dann nicht den Zusatzcode verwenden dürfen?

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Vielen Dank für die Antworten, sie zeigen mir, daß ich mit der Kodierung doch nicht verkehrt liege.
    Mit dem Code für die Biopsie werde ich mal ausprobieren...danke für den Hinweis.

    Das ist ja auch leider ein Problem, daß so einige Codes sehr dehnbar sind.
    Und wenn man auf so einen stößt, dann fragt man doch lieber mal in die Runde, ob es damit Erfahrungen gibt. ;)

    Und für uns ist natürlich auch gut, daß wir auf den Schlüssel einen Filter setzen können für Statistiken :)

    Schöne Grüße aus dem kühlen Norden

    Schütt

  • Hallo Forum,

    ich denke, meine Frage passt hier eigentlich auch noch thematisch dazu. Patient kommt wegen einer Supraspinatussehnenruptur der rechten Schulter zu uns. Operiert wird: \"Allmählich lassen sich die Sehnenränder an den ursprünglichen Ansatzpunkt am Tuberculum majus mobilisieren und dies auch spannungsfrei gewährleisten. Anfrischung des Ansatzgebietes mit einem Luer subcortical, Einbohren zunächst eines antero-lateralen Titanfadenankers 6,5 mm. Das Fadenmaterial ist mit Nadeln armiert, es erfolgt eine modifizierte MASON-ALLEN-Naht des vorderen Anteiles der Supraspinatussehne an diesen Punkt. In gleicher Weise wird nun mit den hinteren Anteilen konvergierend verfahren, dazu Einbohren eines etwas weiter dorsal gelegenen gleichartigen Fadenankers\".

    Meine Frage zielt nun auf die korrekte Prozedur ab. Ist hier 5-805.7⇄ Rekonstruktion der Rotatorenmanschette durch Naht oder doch besser 5-805.a⇄ Rekonstruktion der Rotatorenmanschette durch Implantat zu kodieren, da der Anker ja im Knochen verbleibt?

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo Findus,
    im Grunde haben Sie recht, die Rekonstruktion erfolgt über den implantierten Anker.

    Was in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen einem Alloplastischen Transplantat einerseits sowie Implantat wie dem extra eingeschlossenen Kollgenpatch andererseits sein könnte, ist mir nicht ersichtlich. :d_gutefrage:

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Nachtrag:

    Nach Def.Handbuch. landet alles mit 5.805.- in der I29.Z -> zu gewinnen gibt es also nur den Schönheitspreis

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo,

    ich möchte die Frage von Findus noch einmal aufgreifen weil ich auch immer wieder überlegen muss.

    Was bedeutet den der OPS 5-805.a Rekon. der RM durch Implantat genau bzw. wie lässt sich dieser OPS vom OPS 5-805.7 abgrenzen?

    Wäre der OPS 5-805.a zu verwenden wenn die Refixation der SSS mit Corkscrew PEEK 5,5mm erfolgt?

    Vielen Dank!