Qualitätssteigerung durch Mindestmengen und DRG-Systematik?

  • Ich habe diesen Thread eröffnet, um diese Diskussion aus einem anderen Thema herauszuholen. Gruß Selter


    Hallo liebe Mitstreiter,
    Auszug aus dem Link:
    \"die zu mehr Wirtschaftlichkeit und hoher Qualität der Leistungen führen\".
    ob sich da die Schweizer nicht täuschen?
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Zitat


    Original von gefi:
    \"die zu mehr Wirtschaftlichkeit und hoher Qualität der Leistungen führen\".


    Guten Tag Herr Fischer,

    wir sind ja hier im falschen Thema. Ursprünglich ging es ja auf den vergangenen 3 Seiten um die mangelhafte Abbildung der Maximalversorger. Wenn auch diese sich (nach ihren Zahlen) immer noch nicht gut abgebildet finden, so ist festzustellen, das im Rahmen des lernenden Systems sie sich zumindest besser abgebildet sehen.

    Zweifellos führt das pauschalierende System zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit. Das sehen Sie an den zahlreichen Gedanken hier im Forum. Das sehen Sie daran, dass Versorger sich zumindest in lockeren Interessenverbänden Gedanken über gemeinsame Leistungserbringung und Zentralisierung machen. Das sehen Sie daran, dass zahlreiche Kliniken sich Gedanken über ihre Zukunftsgestaltung machen (müssen).

    Geteilter Meinung kann man sein, ob die Qualität der Leistung allein durch das Finanzierungssystem erhöht wird. Das hängt auch von der Perspektive ab.
    Zweifellos führen Finanzierungsgrundlage und Rahmenbedingungen zusammen zu einer verbesserten Ergebnisqualität. Typisches Beispiel für die Rahmenbedingungen sind die vereinbarten Mindestmengen.

    Ein Wundermittel gegen zahlreiche Probleme unseres und des schweizerischen Gesundheitssystems ist das DRG-System nicht. Doch bedingt es neben einigen Zwängen insbesondere für Leistungserbringer auch mehrheitlich positives.

    Und hier schließt sich der Kreis zu den Maximalversorgern. Auch diese sind aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge bereit, ihre Strukturen, Verfahren und Ergebnisse kritisch zu beleuchten und den Erfordernissen anzupassen.


    Gespannt auf anderslautende Meinungen sende ich einen

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

  • Hallo Herr Duck,


    Zitat


    Original von D. Duck:
    ...Zweifellos führen Finanzierungsgrundlage und Rahmenbedingungen zusammen zu einer verbesserten Ergebnisqualität. Typisches Beispiel für die Rahmenbedingungen sind die vereinbarten Mindestmengen.
    ...


    Das wäre dann das nächste Thema, über das sich trefflich diskutieren ließe...

    Siehe: Mindestmengen bei Knie-TEP


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Balling,

    auch für diese Diskussion sind wir ja eigentlich im falschen Thema. Wenige Minuten nach Einstellen meines gestrigen Beitrags ist der von Ihnen zitierte Artikel auch mir in die Hände gefallen. Au weia, gefundenes Fressen!

    Aber mal Hand aufs Herz.

    Würden Sie sich mit einer bei Ihnen durchzuführenden Knie-TEP in ein Haus begeben, dass diesen Eingriff 25 mal/Jahr durchführt?

    Und wenn es nur einen einzigen Arzt dort gibt, der diesen Eingriff tätigt, dann tut er das alle 2 Wochen einmal. Hier kommt der Aspekt der Routine zum Tragen.

    Glauben Sie, dass dieses Haus in seinem Equipment so auf alle Unwägbarkeiten der Operation eingerichtet ist wie ein Haus, in denen ein solcher Eingriff tägliche Routine ist?

    Glauben Sie, dass die auch auf Erfahrung beruhende postoperative pflegerische und phsiotherapeutische Zuwendung ähnlich gut ist?

    Ich nicht! Auch wenn die Zahlen dies nicht klar zum Ausdruck bringen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

  • Hallo Herr Duck,

    auch wenn wir eigentlich einen neuen thread aufmachen müssten...


    Zitat


    Original von D. Duck:
    ...Aber mal Hand aufs Herz...


    Würden Sie sich in eine Einrichtung begeben, ...

    ... wo Knie-TEPs am Fließband implantiert werden (mit der entsprechenden Routine [oder Abstumpfung :erschreck: ? ]) ?

    ... wo Knie-TEPs zwar mehr als 50 mal pro Jahr implantiert werden, aber (weil die Abteilung so groß ist) auf jeden Operateur / Physiotherapeuten ... nur 3 / 5 / 10 ... entfallen?


    Zitat


    Original von D. Duck:
    ...Glauben Sie, dass dieses Haus in seinem Equipment so auf alle Unwägbarkeiten der Operation eingerichtet ist wie ein Haus, in denen ein solcher Eingriff tägliche Routine ist?

    Glauben Sie, dass die auch auf Erfahrung beruhende postoperative pflegerische und phsiotherapeutische Zuwendung ähnlich gut ist?
    ...


    Glauben ist gut und schön, nur würde ich lieber wissen !

    Und wenn wir entsprechende Untersuchungsergebnisse nicht anerkennen wollen, weil sie nicht mit unseren Erwartungen übereinstimmen, sollten wir keine weiteren Gedanken mehr an evidenzbasierte Medizin etc. verschwenden. :t_teufelboese:

    Motto: Jeder macht, was er will (glaubt).
    Ist auch eine Möglichkeit, aber wozu dann Mindestmengen ???


    Ich fürchte, die Thematik ist zu komplex und – wie so oft im Gesundheitswesen – durch zu viele divergierende Interessen berührt, als dass man sie (wie mit den Knie-TEPs geschehen) „über´s Knie brechen sollte“ :d_zwinker:


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Selter,

    Zitat


    Original von Selter:
    Ich habe diesen Thread eröffnet, um diese Diskussion aus einem anderen Thema herauszuholen.

    Danke.


    Rest hat sich erledigt, Beitrag läßt sich aber nicht vollständig annullieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    zum Thema der Mindestmengen:

    Im Vorwort der Liste der KH mit > 50 Knie-TEP wird auch mit Volksweiheit argumentiert:

    \"Eine alte Volksweisheit sagt, „Wer etwas häufig tut, tut es gut“ - das gilt natürlich auch für Ärzte.\"

    Ich hoffe, dass in diesem Bereich dann eine andere Volksweisheit sinngemäß nicht ebenfalls zutrifft:

    \"Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln\".

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Zitat


    Original von Selter:
    Guten Morgen,

    zur Info:
    [url=http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/abs7/beschluesse/2006-03-21-Mindestmengen.pdf]Vereinbarung zu Mindestmengen in der Neufassung vom 21. März 2006


    Hallo Herr Selter,
    in Ihrem Link führt ein Leerzeichen im Wort beschluesse dazu, dass er nicht funktioniert.
    Leider ist es mir nicht gelungen, ihn zu korrigieren. Auch bei mir kommen immer wieder zusätzliche Leerzeichen in den Link.

    mfG
    Thomas Heller
    QMB/Med Co/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Heller,

    danke für den Versuch. Bei Ihnen klappt es allerdings auch nicht. Ich bin mir sicher, dass es gestern noch funktioniert hat.....
    Also, neuer Versuch: Mindestmengen

    Hatte gerade festgestellt, dass in Ihrem Zitat meines Links der Zugriff klappte, im Orginal nicht. Habe dann im Orginal den gleichen Link erneut eingefügt, mit dem Resultat, dass es da wieder klappt, in Ihrem Zitat dann aber nicht mehr. Sehr seltsam.....

  • Hallo Herr Selter,
    wie haben Sie es jetzt angestellt, dass es doch klappt?
    :d_luege:

    Jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten!

    mfG
    Thomas Heller
    QMB/Med Co/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken