Komplikation nach Osteosynthese

  • Guten Morgen, Forum,
    eine Patientin kommt mit anhaltender Beschwerdesymptomatik bei Z.n. Schulterluxation mit Tuberkulum majus Abriss, operative Versorgung mit Schraubenostheosynthese in der Türkey.

    Zur Aufnahme bei uns führte die schmerzhaft aufgehobene Beweglichkeit, vermutlich durch eine zu lange Schraube - ventrale Schraube scheuert am Gelenk.

    Die Schraube wir entfernt, anschließend Schultermobilisation.

    Kodiert wurde nach der KDR D005 d / Metallentfernung mit der HD S42.24.
    Ich meine, hier müsste ein T-Kode verwendet werden.

    Die Patientin kam nicht zur geplanten Metallentfernung, sondern mit Schmerzen. Daraufhin wurde die Indiaktion gestellt, die Schraube zu entfernen.

    Kann ich hier einen T-Kode als HD verwenden , zusammen mit einem T90er Kode als ND + Z47.0?

    HD T84.4 (wenn von Fehllage gesprochen werden kann), ansonsten T84.8?
    Gruß
    B. Schrader

  • Hallo,

    ich persönlich würde eher die T84.1 nehmen, da ich eine Osteosyntheseschraube nicht unbedingt als \"orthopädisches Gerät\" bezeichnen würde.
    Ob ein weiterer T-Code zur Beschreibung des Folgezustands wirklich notwendig ist, darüber läßt sich sicher streiten. Die T84.1 \"Mechanische Komplikation durch interne Osteosynthesevorrichtung\" impliziert ja, daß die ursprüngliche Erkrankung (Fraktur) bereits behandelt wurde (Osteosynthese) und jetzt eine Folge davon (mechanische Komplikation)Grund einer erneuten Behandlung ist.
    Ich würde daher einfach T84.1 und Z47.0 Kodieren.

    Gruß
    Dr. O. Herm

  • Hallo, Dr. Herm,
    T84.1 ist wohl sicherlich spezifischer.
    Mir war auch wichtig zu erfahren, dass in diesem Fall nicht nach der KDR (Metallentfernung ) zu kodierren ist - der T-Kode bringt deutlich mehr...

    Danke,
    B. Schrader

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,


    Zitat


    Original von B. Schrader:

    Die Patientin kam nicht zur geplanten Metallentfernung, sondern mit Schmerzen. Daraufhin wurde die Indiaktion gestellt, die Schraube zu entfernen.

    Kann ich hier einen T-Kode als HD verwenden , zusammen mit einem T90er Kode als ND + Z47.0?


    Vorschlag:

    DRG H T84.1 ist m.E. am treffendsten

    Z47.0 kann nicht kodiert werde, da es sich nicht um eine geplante Metallentfernung handelt
    Nebendiagnosen: S42.24 T98.3

    T98.3 Folgen von Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung, anderenorts nicht klassifiziert
    Folgen von Komplikationen, die unter T80-T88 klassifizierbar sind


    Ev. zusätzlich :
    M25.61 Gelenksteife, Schulterregion

    Wenn zusätzlich auch eine Mobilisation während der OP (Schraubenentfernung) durchgeführt wurde:
    Brisement force 8-210


    Gruß
    E Rembs

  • Guten Morgen, Herr Rembs,
    ebenfalls vielen Dank.
    Ihr Kodiervorschlag läuft konform mit meiner Kodierung hier vor Ort.
    Unter Z47.- steht auch als Exkl. T84.-.

    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    Sie haben völlig Recht, eine zu lange ins Gelenk penetrierende Schraube ist die klassischste mechanische Komplikation, die man sich vorstellen kann.

    Also ist die T84.1 der korrekte Code zusammen mit dem korrespondierenden T9er Code als ND, der zur ursprünglichen Fraktur passte (Tuberkulum-Abriss). Sie können jetzt natürlich auch noch nach Herrn Selter – die schriftliche Bestätigung seitens des InEK steht anscheinend noch immer aus - die Schultersteife „Mff“ codieren, sofern sie diese hier nicht als das echte Symptom der zu langen Schraube ansehen und die zu lange Schraube hier tatsächlich als HD wählen wollen.

    Da dies auch keine normale geplante ME war, kommt hier zur ME 5-787.ff natürlich noch der Code 5-983 zum Tragen, hier als Revisions-OP. Wenn mit der Schraubenentfernung die Sache nicht erledigt war, kommt natürlich noch das Brisement hinzu.

    Die Folge einer Komplikationsbehandlung (T98.ff) käme hinzu, wenn nach der Schraubenentfernung eine weitere Komplikation aufgetreten wäre.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin