Kommentare zu den MDS-Kodierempfehlungen (SEG4)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,

    neue Empfehlungen.

    Hier dann mal Nr. 600 mit dem auch angehängten aktuellen Urteil vergleichen. Da passt was nicht...

    https://www.mdk.de/fileadmin/MDK-…mpf_001-603.pdf

    600: Diabetes, Hypoglykämie, Akutes Nierenversagen, Nephropathie, Komplikation,

    Manifestation

    Hauptdiagnose: E10.61† Diabetes mellitus, Typ , mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

    https://sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/esgb/show.…=esgb&id=207264

    Az. L 11 KR 1649/17: Bei Vorliegen von Hypoglykämie und diabetischer Nephropatie kann als Hauptdiagnose ein entgleister Diabetes mit multiplen Komplikationen (hier: E10.73) kodiert werden

  • Guten Morgen,

    hatte ich im Nachbarforum auch....

    Ich halte KDE 596 für höchst bedenklich:

    Aszitespunktion und Drainage....

    Folgende Voraussetzungen müssen kumulativ erfüllt sein:

    1. Dokumentation mittels Überwachungsprotokoll (Kreislaufparameter,

    Drainagemenge)

    2. Dokumentation einer geeigneten Fixation der Drainage (z.B. mittels Naht)

    3. Dokumentation der Art des verwendeten Drainagesystems

    4. Mehrtägiger Verbleib der Drainage und / oder mehrfache Drainage über

    dasselbe System und / oder Drainage über mehrere Stunden.

    Wie kommt der MDK dazu, hier "Mindestmerkmale" zu definieren, die nicht aus den Regelungen hervorgehen? Das hat in meinen Augen eine neue Qualität. Es mag ja noch angehen, dass der MDK bestehende Strukturmerkmale interpretiert, aber dass nun eigene vorgegeben werden? Sofern in der Kurve die Drainage benannt ist und wir bspw. Bilder zeigen können, wozu sollte dann das da gut sein?

    Gruß

    merguet

  • Hallo,

    na ja ist denke ich nicht bso schlimm diesmal.

    1. Menge und Blutdruck wird sowieso gemessen

    2.u. 3. Analge und System müssen ja sowieso irgendwo hingeschrieben werden. Im Pronzip reicht ja kleiner vermerk

    4. ist bei dieser Art der Asziteesausleitung ja sowieso geplant.

    die SEG gilt m.E. nur für den MDK selbst, d.h. die Prüfen diese Kriterien anhand der Akte ab, wenn Sie die Drainage am Ende nicht beweisen können (anhand der hier "vorgeschlagenen" Doku) haben sie so oder so Pech auch ohne diese Empfehlungen.

    das resultiert glaub auch aus der Situation, dass es wohl Fälle gibt, wo eine Flexüle (i.ü. ja gar nicht dafür zugelassen) mal bisschen länger angeklebt und das dann als Drainage verschlüsselt wurde.

    MfG

    rokka

  • Zitat

    Aber erst danach :)

    Wie sollte ich schneller sein als der Lord of the codes…..

  • Guten Morgen rokka,

    nicht so schlimm? Hier wird ein vermutlich eigenes Überwachungsprotokoll gefordert:

    1. Dokumentation mittels Überwachungsprotokoll (Kreislaufparameter,

    Drainagemenge)

    glauben Sie, der MDK gibt sich auf dieser Basis mit den Kurveneintragungen zufrieden?

    2. Dokumentation einer geeigneten Fixation der Drainage (z.B. mittels Naht)

    Wenn diese Dokumentation nicht erfolgt, erwähnt also der Operateur / Intensivist nicht die Naht --> busted?

    3. Dokumentation der Art des verwendeten Drainagesystems

    Was geht das irgendeinen im Rahmen der Abrechnung an? Was hat das hier zu suchen? Mag allenfalls medicolegal interessant sein.

    4. Mehrtägiger Verbleib der Drainage und / oder mehrfache Drainage über

    dasselbe System und / oder Drainage über mehrere Stunden.

    Das noch das selbstverständlichste.

    Ihre Auffassung, dass damit die Drainage durch eine Kanüle ausgehebelt werden soll, halte ich für zu optimistisch. Alle Erfahrung mit dem MD zeigen, dass stur nach Kriterien geprüft wird.

    Mit geht es zudem darum, dass ich es für einmalig halte, dass der MDK Struktur- oder Prozesskriterien festlegt, und seien es auch noch so umschriebene.

    Gruß

    merguet

  • Hallo, das ist hier nichts Neues - der MDK Sachsen definiert in seinen Gutachten ständig "Dokumentationsrichtlinien" - das reicht von "dieses wird normalerweise auf dem Dokument xy angeben" bis zur falschen Kugelschreiberfarbe und Gesetzen, welche mit der eigentlichen Abrechnung nichts zu tun haben.

    Gekoppelt mit Anweisungen, wie was "normalerweise" behandelt wird, wie überwacht werden soll und auf welcher Station die Patienten zu liegen haben...

    Da wundert mich das nicht mehr...

    Liebe Grüße aus Sachsen
    D. Zierold

  • Tag,

    das ist die praktische Seite, bei der einzelne GA des MDK versuchen, Erziehungsarbeit zu leisten. Ein Stück weiter geht es hier, wenn Strukturvoraussetzungen am DIMDI oder irgendeinem Verordnungsgeber vorbei gemacht werden sollen.

    Gruß

    merguet