Freiwilliger Qualitätsbericht Berichtsjahr 2005: VDAK Initiative

  • Liebes Forum,

    wie ist die Stimmungslage in den Kliniken bzgl. der VDAK Initiative? Wieviele Krankenhäuser werden an der Aktion teilnehmen? Die Stellungnahmen der DKG und der Landes-KH-Gesellschaften sind ja sehr eindeutig. Stehen Aufwand und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis? Auf Meinungen bin ich sehr gespannt.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Herr Schäfer

    das würde mich auch interessieren wie die Resonanz bei anderen Kliniken ist. Bei uns hat die oberste Heeresführung beschlossen, auch dieses Jahr einen Bericht zu verfassen. Ich weiss halt nicht wie PR-Wirksam die ganze Sache mit den Berichten ist; wäre mal interessant eine Statistik zu sehen wie häufig Klinik-Lotse und andere Seiten genutzt werden und wie diese im Endefeffekt die Einweisungsentscheidung beeinflussen....

    Was aber noch viel interessanter ist ist die Ankündigung der \"Kostenumwälzung\" des Aufwands für die Auswertung der Berichte die nicht in maschinenlesbarer Form abgegeben werden; bis jetzt habe zumindest ich noch keine rechtliche Grundlage dafür gefunden. Heisst das dass wir ab jetzt auch von den Kassen verursachter Mehraufwand diesen in Rechnung stellen dürfen? :d_gutefrage:

    Gruß
    E.Herrmann

  • Guten Morgen,

    zwei Anmerkungen zur Diskussion:

    Wenn man davon ausgehen möchte, daß die Qualitätsberichte einen auch Nicht-Mediziner (z.B. Patienten) einen informativen Charakter haben (was an anderer Stelle schon ausführlichst diskutiert wurde), dann kann man eigentlich nicht anders, als den Bericht auf das Jahr 2005 anzupassen, um näherungsweise aktuell zu bleiben. Wir werden diesen Weg gehen und hatten die Entscheidung eigentlich schon mit der Abgabe für das letzte \"Verfahrensjahr\" getroffen.

    2. Hinsichtlich der Kostenumwälzung ist mir keinerlei Grundlage bekannt. Es gibt hinsichtlich der maschinenlesbaren Form keine Vorschrift für das Format, was im Klartext eigentlich heißt (alle werden bestreiten, daß das so gedacht war), daß auch ein PDF-Dokument ausreicht, weil es schließlich ganz allgemein und sogar betriebssystemunabhängig maschinenlesbar ist. Ich weiß, daß man insbesondere auf Kassenseite versucht, den Begriff maschinenlesbar in \"datenbankgängig\" umzubiegen, was auf die Definition eines quasi-Standards (XML) hinauslaufen soll. Wie schon erwähnt: dazu findet man nirgendwo auch nur eine Silbe.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo Forum,

    Es sollte jefem Krankenhaus freistehen, die Daten seines QB zugunsten der vielzitierten interessierten Öffentlichkeit zu aktualisieren.

    [center]Exkurs: Bei Nachfragen bei allen nichtmedizinischen Bekannten und Freunden, viele davon mit großen Info-Interesse, fand ich bisher übrigens keinen einzigen Leser eines Qualitätsberichtes)[/center]
    Allerdings kann ich, wie schon im letzten Jahr, auch nur davor warnen, den Kassen bei ihren schon etwas dreisten Versuchen, einen Standard festzulegen, in die Hände zu spielen :d_neinnein: . Dabei halte ich das XML-Format nicht für das Problem, sondern die mit der Felddefinition verbundenen inhaltlichen Festlegungen, die in der Regel zu Beschränkungen bei der Darstellungsmöglichkeit führen.

    Gruß

    merguet

  • Zitat


    Original von merguet:

    [center]Exkurs: Bei Nachfragen bei allen nichtmedizinischen Bekannten und Freunden, viele davon mit großen Info-Interesse, fand ich bisher übrigens keinen einzigen Leser eines Qualitätsberichtes)[/center]

    Guten Abend,

    ich kann dies eigentlich aus meinem eigenen Umfeld bestätigen, wenngleich mein persönlicher Eindruck sicher auch nicht repräsentativ für das Verhalten in der Bevölkerung ist. Natürlich kann man eine treffliche Diskussion darüber anstellen, ob denn der mündige Patient, der sich umfassend informiert und dann eine sachlich begründete Entscheidung zugunsten eines Krankenhauses trifft, tatsächlich existiert. Man kann auch darauf verweisen, daß es aus anderen Ländern Hinweise gibt, die die Patienteninformation und -lenkung über die Publikation von Behandlungsdaten schon etwas relativieren.
    Ich gehe allerdings davon aus, daß nicht der primäre Zugriff auf die Daten eine ausschließliche Rolle spielt, sondern auch die Auswertung der Qualitätsberichte über andere Einrichtungen und Institute, die dann die Informationen aggregiert an Patienten weiterreichen. Schon daher kann man ein - gewisses - Interesse an der Aktualisierung haben.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo Forum,

    unser Eindruck aus den Kliniken ist, dass viele sich intensiv mit einem Bericht für 2005 auseinandersetzen, und ihn im Sinne einer patientenorientierten Information auch erstellen wollen.

    Der Fokus liegt vor allem darauf, die Darstellungsform so zu verbesssern, dass Patienten auch wirklich etwas damit anfangen können. Der Vorstoß vom VdAK wird Seitens der Deutschen Krankenhausgesellschaft äußerst kritisch gesehen. Insbesondere finde auch ich es sehr zweifelhaft, dass hier nun auf ein XML-Format als „Zwangsformat“ verwiesen wird, das weder im Verordnungstext als Zwangsformat genannt ist noch zwischen Krankenhausgesellschaft und Krankenkassenverbänden abgestimmt ist. Eine Umwälzung der Kosten für die Nacherfassung ist nirgendwo vereinbart. Ich kann sie mir daher auch nur vorstellen, wenn ein XML-Datenformat für 2007 (!) auch verbindlich vereinbart ist und Kliniken sich an diese Vereinbarung nicht halten.

    Das Angebot des VdAK, Qualitätsberichte im eigenen XML-Format in 2006 kostenpflichtig zu veröffentlichen, ist aus meiner Sicht ein legitimes Dienstleistungsangebot der Krankenkassen an die Krankenhäuser. Da wir ein ähnliches Angebot mit http://www.qualitaetsbericht.de bereits seit zwei Jahren betreiben können wir bestätigen, dass die Patienten solche Angebote tatsächlich nutzen. Interessant ist übrigens ein Blick auf die Zugriffszahlen (z.B. unter http://www.alexa.com). Hier kann man sehen, wie viele Menschen die Angebote wirklich nutzen und wie sich der traffic entwickelt. Interessant bei Kliniklotse: Ein Artikel bei heise.de scheint mehr zu bewirken als viel, viel Versichertengeld für Werbung ...

    Dass ich ganz persönlich es sinnvoller finde, wenn Kliniken sich unabhängig vom Kasseneinfluss präsentieren liegt auf der Hand. Noch optimaler wäre es natürlich, wenn man sich auf Seiten der Krankenhausgesellschaft und Krankenkassen auf ein gemeinsames Präsentationsformat einigt, was mir aber sehr unwahrscheinlich erscheint.

    Viele Grüße

    Nikolai v. Schroeders
    KSB Klinikberatung