Kniegelenkluxation

  • Einen schönen Tag !

    Ich komme mit mit dem kodieren einfach nicht vorwärts !
    Wer kann mir helfen ?

    Hier der OP-Bericht:Abwaschen, Abdecken des OP-Gebietes. Zunächst Durchführen eine diagnostischen Arthroskopie. Dazu Stichincision in medial und lateral des Ligamentum patellae. Einführen des Arthroskopes. Rundumblick im Kniegelenk.
    Man erkennt, dass das ventrale Tibiaplateau abgesunken ist. Mehrere Fragmente sind hier vorhanden. Das Eminentiamassiv ist ebenfalls ausgerissen. Die hinteren zwei Drittel des Tibiaplateaus sowohl medial- als auch lateralseitig sind intakt.

    Jetzt Hautschnitt ventrolateral und Darstellen des Tibiakopfes. Das Gelenk wird nach Ablösen des Außenmeniskus eröffnet. Es zeigt sich jetzt die ventrale Impression, die aber doch mehr nach medial verlagert ist. Der laterale Kapselapparat ist vom Tibiakopf abgelöst, das fibulare Seitenband knöchern vom Fibualköpfchen abgerissen.
    Jetzt Hautschnitt ventromedial und Darstellen des medialen Tibiakopfes. Hier kommt man besser an die Trümmerzone der ventralen Tibiafläche heran. Jetzt Entnahme eines Spongiosblockes aus dem rechten Beckenkamm. Dieser wird so zugeschnitten, dass wieder eine tragende Tibiafläche entsteht. Der Knochenblock wird medial kranial der Tuberositias mit einer Spongiosaschaftschraube befestigt.


    Die imprinierte ventro-mediale Tibiagelenkfläche kann angehoben werden, die Knorpelfragmente werden so gerichtet, dass eine stufenlose Fläche entsteht. Das knöchern ausgerissene vordere Kreuzband wird mit einem Cerclage-Draht umschlungen, die Dratenden werden dann durch die Trümmerzone durch die intakte ventro-mediale Tibiakoritkalis geführt und auf dieser geknotet. Damit die Knochenknorpelfragmente der imprimierten Tibiafläche am Platz bestehen bleiben, bringen wir eine Spongiosaschraube und zwei Kirschner-Drähte subzentral ein.
    Jetzt wird ein Fadenanker in das Fibulaköpfchen gedreht. Hieran fixieren wir das ausgerissene laterale Kollateralband. Mit einem weiteren Fadenanker Refixieren der ventrolateralen Gelenkkapsel an die Tibia.
    Auch medialseitig werden Kapselnähte durchgeführt. Danach Einlegen von Redon-Drainagen und Verschluss der Haut. Am Beckenkamm Versiegeln der Osteotomiezonen mit Knochenwachs, Naht der abgelösten Fasice, s. c. Redon und Verschluss der Haut. Anlegen einer dorsalen Oberschenkelgipslonguette.

  • Hallo Frau Katze,

    sorry, aber nicht gleich aufgeben!

    Sie haben doch sicher die ein oder andere Idee dazu, die man dann hier diskutieren kann!

    Sonst einfach den OP-Bericht in den Kodier-Roboter NimBoss2000 stecken!

    Ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen, dem ganzen Forum und besonders dem Großmeister.

    M. Finke, Lindenberg im Allgäu :sonne:

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Herr Finke,
    eigentlich waren wir auch noch nicht ganz fertig.

    Als Vorschlag hätten wir zu bieten: 5-802-2, 5-783.2,
    1-697.7, 5-802.x, 5-794.1k, 5-802.4.
    Unsere Frage hier wäre, ob man die Spongiosaschraube und die Kirschnerdrähte als Materialkombination verschlüsseln kann.

    Gruß Mia

  • Hallo Frau Katze,
    ich hätte genommen:

    ICD
    S82.18 Tibiakopffraktur, S83.11 Knieluxation (n. anterior), S83.43 Außenbandriss, S83,6 Kapselriss

    OPS
    5-794.8k (mit Rekonstruktion der Gelenkfläche!)
    5-810.6 Arthoskop. Ass.
    5.802.6oder7 AB-Naht mit/ohne Meniskus
    5-802.2 (VKB-Refix)
    5-783.2 Spongiosaentnahme (Span)
    5-784.1 Spantransplantation
    :biggrin:
    Jetzt gibt es hoffentlich noch ein paar hübsche weitere Vorschläge von unseren aktiven Forumsmitgliedern.

    MfG M. Finke

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Frau Katze,

    so wie Sie das schildern, scheint es wohl eher eine Tibiakopftrümmerfraktur mit Außenbandruptur und möglichem knöchernen Ausriss des vorderen Kreuzbandes gewesen zu sein. „Möglichem“ deshalb, weil es sich durchaus auch um einen stehengebliebenen Teil der Tibiafläche gehandelt haben kann, da die Cerclage durch die Trümmerzone gezogen wird.

    Zeichen einer Luxationsfraktur schildern Sie eigentlich nicht. Wurde z.B. beim Röntgen die Luxation schon reponiert? Wenn ja wäre es eine Luxationsfraktur (Also Dreifachcodierung Luxation + Tibiakopftrümmerfraktur + Außenbandruptur oder vierfach mit knöchernem Ausriss Kreuzband – HD wäre dann die Fraktur). Wenn nein, wäre es „nur“ die Außenbandruptur mit Kapselverletzung und die Tibiakopftrümmerfraktur und fakultativem knöchernen Ausriss des vorderen Kreuzbandes.

    Therapeutisch würde ich – neben der vielleicht stattgefundenen Reposition der Luxation im Röntgen - zunächst die diagnostische Arthroskopie codieren – es geht ja dann offen weiter -, dann die Osteosynthese mit Materialkombination (Mehrfragmentfraktur; Schrauben + KD´s), dann den Spongiosablock (Entnahme/Einbau) die Außenband/-Kapselversorgung. Geklärt werden muss, ob es wirklich ein knöcherner Ausriss des Kreuzbandes war oder das stehengebliebene Kreuzband im Rahmen der Trümmerfraktur gesehen werden muss. Als Teil der Fraktur würde die Cerclage in der Materialkombination enthalten sein, als zusätzliche Verletzung käme die Kreuzbandnaht (Refixation) + Osteosynthesematerial bei Weichteileingriff hinzu (s. hierzu die Stellschraubenproblematik am Sprunggelenk).

    Also z.B. (S83.1ff) + S82.18 (HD) + S83.43 + (S83.53); (8-201.h vorher?) + 1-697.7 + 5-794.8k + 5-783.2 + 5-784.1k + (5-802.2 + 5-869.2) + 5-802.6
    Die Codes in Klammern müssten Sie noch vor Ort abklären.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Guten Tag Herr Winter!

    Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Die Luxation wurde nicht vorher reponiert , ansonsten entsprachen Ihre Vorschlage unsrer Dokumentation.

    Liebe Grüße Mia 8)