Q21.1 Vorhofseptumdefekt bei Neugeborenen

  • Hallo liebe Mitstreiter,

    regelhaft wird an unserem Klinikum die Kodierung der Nebendiagnose \"Vorhofseptumdefekt\" (Q21.1) bei Neugeborenen durch den MDK geprüft. In der Regel erfolgt die Ablehnung der Kodierung dieser Nebendiagnose. Unsere Kinderklinik hat einen Schwerpunkt für Kardiologie, so dass ein Herzecho Bestandteil der Routineuntersuchung ist, unabhängig vom Vorliegen eines Herzgeräusches.
    Bei Vorliegen eines Herzgeräusches wird die Kodierung der Nebendiagnose Q21.1 vom MDK in der Regel anerkannt, ohne Herzgeräusch oder anamnestische Hinweise wird die Kodieung der Nebendiagnose abgelehnt. Die Kontrolle des Befundes wird regelhaft im Entlassbericht gefordert.
    Wer hat Erfahrungen damit und kann mir argumentativ weiterhelfen?

    Gruß G.Dengel

  • Hallo Dengel,
    ich glaube das der MDK mit seinen Argumenten richtig liegt, denn eine Untersuchung ohne Befund stellt keine ND dar nach der DKR. Man könnte nun jedem Neugeborenen der Klinik einen solchen Verdacht auferlegen. Hiervon möchte ich in Bezug auf Ihr QM aber sehr abraten. Leider verlangt man \"Z\"ahlen, \"D\"aten, \"F\"akten und in den Fällen von Untersuchungsrelevanz wird ihnen die ND doch gewährt.
    Gruß Aachen

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Herr Dengel,

    wenn sie routinemässig Untersuchungen ohne Anhalt auf eine Erkrankung durchführung und einen Zufallsbefund aufschnappen, dürfen sie die Diagnose nicht kodieren, da es das Patientenmanagement in keiner Weise beeinflusst. Ergibt sich aus dem Zufallsbefund eine weitere Konsequenz, ist die Kodierung natürlich vollkommen statthaft.
    Man könnte ja sonst immer ein Ganz-Körper-MRT bei jedem Patienten fahren und alles Gesehene kodieren: das eine oder andere schweregrad-steigernde wird schon dabei sein.

    Ganz anders, wenn sie bereits einen Verdacht haben (durch das Herzgeräusch) und ihr Patientenmanagement in sofern verändern, dass sie deswegen ein Echo durchführen. Finden sie die Ursache des Herzgeräusches, habe sie eine Diagnose und einen dokumentierten Aufwand.

    Wir erleben genau diese Situation immer wieder in unserer (Erwachsenen)-Kardiologie: wird ein Routine-Echo durchgeführt und man findet ein Klappenvitium durch Zufall: keine Kodierung. Ist es die Kontrolle einer bekannten oder vermuteten Erkankung: Kodierung.

    Viele Grüße

    Jannis

  • Hallo miteinander,

    ich möchte dieses Thema ganz kurz nochmal aufwärmen.

    Frage: Kodierung des ASD beim Frühgeborenen

    1. Herzgeräusch aufgefallen- Echo gemacht- kleiner hämodynamisch irrelvanter ASD II gefunden- quasi Normalbefund- nur Kontrolle angeraten- beim niedergelassenen Kardiologen

    2. Frühgeborenes 35. SSW

    Frage kumuliert darin, ob die Echokardiographie beim Frühchen zur Routinediagnostik zählt und wenn nicht, ob es da irgendwo eine Literatur- Quelle gibt. Habe nix gefunden.

    Denn wenn in Routine Echo üblich, dann nicht kodieren, wenn keine Routine sondern nur wegen Geräusch dann ND.

    Haben wir da einen Neonatologen im Forum? Was gehört zur Routine?

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Zitat


    Original von phlox:
    Was gehört zur Routine?

    Hallo,
    das was Sie als Routine definieren.
    breitgefächerte Schrotschussdiagnostik ist demnach schlechter bewertet als gezielter Ressourceneinsatz nach Erhebung von Anamnese und Befund. (grob vereinfacht)

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch