Sepsis ohne Erregernachweis

  • Liebe Leser, :sterne:

    habe einen Patienten (Hausarbeit) der eine nosokomniale Pneumonie mit septischem (nach Richtlinien erfüllt) Organversagen (Nierenversagen)aufwies. Ich habe jedoch wegen zuvor bereits gegebenen Antitbiotika keinen Erregernachweis. Darf ich das so kodieren? (Falls falsch, sorry bin Anfänger)

    T88.8 + J18.1 + R65.1 + N17.8 :erschreck:

    PS: ist ne ND keine HD

    Gruss Eddi

    Schnelle Hilfe wäre gut. DANKE!

  • Hallo Eddie Fresh!

    In der Richtlinie der Deutschen Sepsisgesellschaft vom Januar 2006 heißt es:

    Zitat


    Eine Bakteriämie findet sich in Abhängigkeit von einer
    antibiotischen Vorbehandlung nur bei durchschnittlich 30% von Patienten mit schwerer
    Sepsis oder septischem Schock. Insgesamt kann in ca. 30% kein mikrobiologisch
    gesicherter Infektionsnachweis geführt werden, obwohl eine Infektion nach klinischen
    Kriterien wahrscheinlich ist.

    Sie brauchen also keinen Keimnachweis, um die Sepsis kodieren zu können. Die Sepsis definiert sich als SIRS (siehe auch DIMDI) auf der Grundlage einer nachgewiesenen oder vermuteten Infektion.

    Zur Kodierung:

    Laut ICD-10-GM Version 2006:

    Zitat


    Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]
    Hinw.: Kodiere zunächst die Sepsis oder die ein SIRS nichtinfektiöser Genese auslösende Grundkrankheit. Zur Verwendung dieser Schlüsselnummern sind in der stationären Versorgung die Deutschen Kodierrichtlinien zu beachten.
    Soll das Vorliegen von Organkomplikationen angegeben werden, sind zusätzliche Schlüsselnummern zu benutzen.

    Das heißt in Ihrem Fall (siehe auch DKR 0103d):

    J18.1

    A41.9 + R65.1

    N17.9, es sei denn, Sie haben eine Histologie vorliegen ( dann N17.8 )

  • Normalerweise reicht das nicht, weil die Histologie die feingewebliche Aufarbeitung und Untersuchung durch einen Histologen/Pathologen darstellt.
    Inwieweit dies durch Nephrologen erfolgen kann, ist mir nicht bekannt, da ich selbst keiner bin und in unserem Hause histologische Begutachtungen über einen externen Pathologen erfolgen.