5-995 Vorzeitiger Abbruch einer Operation

  • Hallo Forum,

    habe mal wieder eine grundsätzliche Frage. Darf die 5-995 nur beim Abbruch einer Operation Verwendung finden oder bei jeder abgebrochenen Prozedur, wie beispielsweise einer ERCP? Sie wird immer nur im Hinweis am Kapitelanfang der 5er Gruppe aufgeführt!
    Vielen Dank

    Felix :d_gutefrage:

  • Hallo Felix,
    dieser Kode gehört an nicht durchgeführten OPS, auch bei nicht durchgeführter ERCP. Dies ist meines wissens der Stand der Dinge.
    Wer weiß etwas neues?

    Gruß :d_gutefrage:

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Felix,

    die Kodierrichtlinie P004a beschäftigt sich mit dem Thema 5-995.
    Hier ist allerdings nur von \"chirurgischen Prozeduren\" die Rede.
    Auch die 5-995 lautet \"Vorzeitiger Abbruch einer _Operation_\"

    Inwieweit diese Beschränkung sinnvoll ist und wo die \"Grenze\" zwischen chirurgischem und nicht-chirurgischem OPS ist, sei dahingestellt. Ich würde die 5-995 auch (guten Gewissens) bei \"anderen\" Prozeduren verwenden.

    Gruß, J.Helling

  • Hallo,

    in den DKR 2007 gibt es hierzu eine Änderung. Wenn ich diese richtig verstehe (korrigieren Sie mich bitte, wenn ich es nicht verstehe) sind Prozeduren, die geplant, aber nicht vollständig erbracht wurden, wie die Prozedur zu kodieren.
    5-995 ist nur bei \"Operationen\" zu verwenden...

    Der Text ist dahingehend geändert, dass im Einleitungssatz das \"chirurgische\" bei Prozedur gestrichen wurden und im Absatz 5 die 5-995 eindeutig nur noch \"Operationen\" zugeordnet wird.

    Gruß, J.Helling

    PS: Das bedeutet dann, dass ich in der Kodierung gar nicht mehr erkenne, ob eine \"nicht operative Prozedur\" (z.B. Gallengangsstent, Koronoarstent etc.) nun wirklich durchgeführt wurde.
    PPS: Ich nehme mein gutes Gewissen dann ab 1.1.2007 zurück.

  • Guten Morgen liebes Forum,

    hatte gerade eine Diskussion mit unserem kardiol. OA wegen der vermeintlich \"richtigen\" Kodierung der OPS bei \"Abbruch\" einer PCI.

    Folgender Sachverhalt:

    \"Einbringung eines JL4 6F Führungskatheters und Platzierung im Bereich des linkskoronaren Hauptstammes. Die Patientin klagt jetzt über pektanginöse Beschwerden, weswegen wir 0,2 mg Nitro i.c. injizierten. Weiterhin persistierende Beschwerden. Abbruch des PCI-Versuches und Verle-gung der Patientin auf die intensiv-medizinische Station zur weiteren Überwachung. Bei Beschwer-depersistenz ggf. Vorstellung der Patientin zur chirurgischen Myokardrevaskularisationstherapie.\"

    Zur Wahl stehen:

    Antwort A: 8-8370 PTA [Perkutan-transluminale Angioplastie] eine Koronararterie

    Antwort B: 8-8370 + 5-995 Vorzeitiger Abbruch OP [Eingriff nicht komplett durchgeführt] - Zusatzcode

    Antwort C: ?

    Ich persönlich habe zwar eine Meinung, möchte aber den Publikumsjoker wählen und hoffe auf Mithilfe :d_niemals:

    Vielen Dank im voraus!

    Liebe Grüsse,

    BoB77

  • Guten Morgen Bob,

    wähle Antwort B unter folgender Vorraussetzung:

    DKR P004f, Nummer 3 haben Sie abgeklärt und ist nicht möglich. So bleibe ich an der Nummer 5 hängen und somit bei Ihrer Antwort B.

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Moin BoB77,

    Da fehlen aber noch ein paar Angaben zum Fall: haben sie überhaupt eine Serie geschossen? Ballon wurde aber erst gar nicht eingebracht?

    Gemäß DKR P004f \"3. Lässt sich die bisher erbrachte Teilleistung mit dem OPS kodieren, so wird nur die Teilleistung kodiert (siehe Beispiele 4 und 5).\" stellt die Coro eine Teilleistung der PCI dar, d.h. diese (1-275.-) kodieren und gut ist.

    Zusätzlich noch 8-83c.40 Spasmolyse, intraart.

    Eine Ballonangioplastie wurde auch nicht einmal teilweise erbracht und sollte darum auch nicht kodiert werden.

    Übrigends würde ich bei positivem Trop T noch einen Herzinfarkt als ND kodieren.

    Grüße
    Jannis

  • Hallo zusammen!

    Danke für die Antworten.

    Zitat


    Original von Jannis:

    Zusätzlich noch 8-83c.40 Spasmolyse, intraart.

    Grüße
    Jannis

    Hmm...sind Sie sich sicher? Von einem Spasmus wird ja nicht berichtet....würde es eher als typische AP bezeichnen :sterne:

    Liebe Grüsse,

    BoB

  • Hallo BoB77 & Forum,

    medizinisch scheinen mir die Angaben nicht ganz kongruent, daher möchte ich gerne rückfragen:
    Wenn bereits ein Führungskatheter eingebracht wurde und die PCI als nächste Therapie avisiert war, nehme ich an, dass dem eine diagnostische Coro (1-275.-) vorausging, wo man behandlungsbedürftige Stenosen gesehen hat. Das der Pat. während der Prozedur AP hatte kann viele Gründe haben wovon sich die meisten eben gerade durch die PCI beseitigen lassen. Daher ist mir der Grund für den PCI-Abbruch und die zunächst konservative Therapie/ICU-Überwachung mit der Option einer ACB-OP im Falle erneuter Beschwerden (offensichtlich bestand ja doch eine \"echte\" Stenose) anhand der gegebenen Infos nicht ganz nachvollziehbar. Wie Jannis schon sagte wäre es - auch zur Entscheidung, wie codiert wird - wichtig zu wissen, wie weit die PCI schon fortgeschritten war (Drahtpassage? schon einmal erfolglos dilatiert? usw).

    Beste Grüße

  • Guten Morgen an @,

    folgender Fall: Pat. wurde eingeschleust zur OP und wieder ausgeschleust. Die OP wurde nicht begonnen - was kann kodiert werden?
    Lt P004f 5. ist die geplante, aber nicht komplett durchgeführte Prozedur zu kodieren + OPS Kode 5-995. Nur wurde hier ja noch gar nicht angefangen?

    Auf Ihre Antworten freue ich mich und bedanke mich schon im Voraus!

    Einen angenehmen Tag wünsche ich!

    Gruß Pinguin

  • Guten Morgen Pinguin,
    leider können Sie hier nichts kodieren, da die Teilschritte zur OP/Anaesthesie noch nicht begonnen haben. Ansosnten könnten sie die Intubation, Anaesthesie usw. in den einzelnen OPS kodieren.

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)