URS in Therapie enthalten??

  • Hallo Forum,
    irgendwie stehe ich grad auf der Leitung...

    Normalerweise sind ja \"diagnostische\" Schritte in therapeutischen Prozeduren enthalten - oder bin ich da auf dem Holzweg?

    Dann kann ich doch z.B. bei \"Blutstillung endoskopisch\" auf die \"diagnostisch. Gastro\"-Ziffer verzichten?

    Genauso würde ich denken, die diagnostische URS ist z.B. einer Bougierung des Ureters enthalten.
    Komischerweise triggert aber hier die URS genauso wie die Gastro die DRG (je nach Diagnose).

    Irgendwie verschließt sich mir da die Logik.

    Was sagen die Experten dazu?
    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Hallo Forum,
    durch die Suchfunktion bin ich auf diesen doch recht alten Beitrag gekommen...

    Meine Frage an die Fachleute: Ist bei einer Bougierung des Ureters die diagnostische URS enthalten, oder kann diese zusätzlich verschlüsselt werden?

    OP-Bericht:
    "Steinschnittlage. Nach Desinfektion des äußeren Genitale und sterilem Abdecken Eingehen mit dem 22 Charr. Zystoskopschaft mit der Videokamera in die Blase. Der DJ wurde eingestellt. Einschieben einer Fasszange. Der DJ-Katheter wird gefasst und entfernt. Erneutes Eingehen mit dem URS-Schaft mitsamt Videokamera 9,5 Charr. Eingehen in den Harnleiter problemlos. Kontrastmitteldarstellung. Hier zeigte sich ein zarter Harnleiter mit deutlicher Medialisierung im mittleren Abschnitt. Im mittleren Abschnitt zeigte sich eine relative Engstelle. Eingehen mit dem Ureteroskop bis zum Nierenbecken. Hier fiel auf, dass im mittleren Harnleiter eine Stenose vorlag, die allerdings mit dem URS-Gerät auf-bougiert werden konnte. Es lag kein Anhalt für Steinmaterial vor. Die beschriebene Enge ist genau im mittleren Harnleiterabschnitt nachzuweisen. Aortenaneurysma. Einschieben eines Drahtes ins Nieren-becken. Nach Entfernung des URS-Schaftes wird ein 6 Charr. DJ-Katheter 30 cm eingelegt. Das o. g. Vorgehen wurde radiologisch kontrolliert und zum Schluss die richtige Lage des DJ-Katheters doku-mentiert. Einlage eines 16 Charr. transurethralen Katheters, der mit 10 ml geblockt ist."

    Durch die zusätzliche Kodierung der 1-665 kommt man von der L64A in die L40Z "Diagnostische Ureterorenoskopie"

    Nach Rücksprache mit dem Urologen unseres Hauses ist eine Ureterorenoskopie bis zum Nierenbecken nicht regelhaft Bestandteil einer Bougierung des Ureters, diese Einschätzung wurde in nunmehr 3 Widersprüchen dargelegt. Die MDK-Gutachter sind anderer Meinung:
    "Zunächst ist festzustellen, dass unter der Prozedur 1-665 sowohl die Endoskopie des Ureters als auch die Endoskopie des Ureters bis in das Nierenbecken verschlüsselt wird. Eine eigenständige Prozedur für die Endoskopie des Ureters existiert nicht. Im vorliegenden Fall erfolgte vor Bougierung der Harnleiterenge eine Endoskopie als diagnostische Maßnahme. Laut Kodierrichtlinie P001 ist folgendes zu beachten: "Ebenso sind eingriffsverwandte diagnostische Maßnahmen nicht gesondert zu kodieren, wenn diese in derselben Sitzung durchgeführt werden und regelhaft Bestandteil der interventionell-therapeutischen Prozeduren sind und dies im OPS nicht anders geregelt ist". Hierzu ist anzumerken, dass im vorliegenden Fall nicht im OPS geregelt ist, dass bei einer transurethralen Bougierung des Ureters zusätzlich die diagnostische Endoskopie zu verschlüsseln ist. Diese ist eine eingriffsverwandte diagnostische Maßnahme unabhängig davon, ob sie nur bis zum Ureter oder bis zum Nierenbecken vorgenommen wird. Die endoskopische Diagnostik vor Bougierung des Ureters ist somit als regelhafter Bestandteil anzusehen und nicht zusätzlich zu verschlüsseln."

    Wie sieht das Forum den Sachverhalt? Wer hat recht?

    Mit freundlichen Grüßen
    R.Grahl

  • Hallo,

    als ich hätte bei o.g. Sachverhalt keine diagn. URS kodiert, sondern "nur" die Bougierung und den DJ-Wechsel.
    Aus dem OP-Bericht lese ich nicht heraus, dass das Nierenbecken ebenfalls "gespiegelt" worden ist, die Drahteinlage erfolgte zur Platzierung des neuen DJ. Wäre eine URS auch des Nierenbeckens nachvollziehbar würde ich ebenfalls die 1-665 verteidigen, aber so?

    Soweit allerdings nur mein Laienverständnis als Dok.Assistentin in der Urologie (und MKG, und ... :) )