Mammacarcinom - Reduktionsplastik mit Brustwarzenstielung

  • Sehr geehrtes DRG-Forum,

    ich benötigen Hilfe zu folgenden Sachverhalten:

    Sachlage:
    Aufnahme zur OP eines durch Stanzboipsie gesicherten Mammacarcinoms. Danach Durchführung einer Wide- exzision im Sinne einer tumoradaptierten Reduktionsplastik mit Brustwarzenstielung, Axilladisektion Level I und II links.
    Der Fall wurde von uns folgendermaßen verschlüsselt:

    HD:
    C50.4 Bösartige Neubildung der Brustdrüse – oberer äußerer Quadrant der Brustdrüse

    Prozeduren:
    5-871.1L Partielle [brusterhaltende] Exzision der Mamma mit axilärer Lymphadenektomie – Segmentresektion [mit Hautsegment ohne Manile],
    5-884.0L Mammareduktionsplastik ohne Brustwarzentransplantation

    Fall 1:
    Der MDK ist der Meinung, dass der OPS 5-884.0L bei diesem Sachverhalt nicht zu kodieren sei.
    Bei einer typischen BET wird eine Brustwarze nicht gestielt. In diesem Fall erfolgte ein höherer therapeutischer Aufwand durch die Reduktionsplastik mit Brustwarzenstielung. Aus diesem Grund haben wir die OPS 5-884.0L dokumentiert.

    Fall 2:
    Der MDK ist der Meinung, dass anstatt der OPS 5-884.0L die OPS 5-886.1R (Andere plastische Rekonstruktion der Mamma – plastische Rekonstruktion) dokumentiert werden sollte.
    Aufgrund des erhöhten Aufwands durch die großzügige Tumoradaptierte Reduktionsplastik sind wir der Meinung, dass die OPS 5-884.0L der durchgeführten Reduktionsplastik und Mastopexie entspricht.

    Wer hat recht?

    ich bedanke mich im Voraus.

  • Hallo Herr Beck,
    nach meiner Einschätzung handelt es sich bei dem OPS 5-884. um eine Reduktionsplastik, wobei die Verkleinerung der Brust als operatives Ziel im Vordergrund steht. Dabei muss ja die Mamille wegen der veränderten Größe der Restmamma wieder an die \"richtige Stelle\" verschoben werden.
    Die von Ihnen durchgeführte plastische Rekonstruktion der Brust mit Brustwarzenstielung ist durch die Prozedur 5-886.1 korrekt abgebildet.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo und einen wunderschönen Tag,
    ich habe auch eine Frage btf.OPS bei Mamma Operation und bitte Euch alle dringen um Hilfe.
    Im Operationsbericht steht \"intramammäre verschiebelappen...\" bei BET !
    Ich habe erfahren so ein Befriff gibt es in GOE...aber in OPS-Systematischem Verzeichnis komme ich nicht weiter...
    nur zu kodieren plastische operation.sonst...finde ich zu wenig nach dem ich erfuhr,was für grosse Aufwand es ist \"intamammäre verschiebung\" bei mamma operation
    was würden Sie vorschlagen bei meinem KodierProbem ?
    Gruß und im Voraus DANKE
    e.

  • Hallo Eli,

    mir liegt zu der Problematik bei plastischen Eingriffen im Rahmen von Mamma-TU Operationen ein sehr ausführliches MDK Gutachten vor:
    Es darf zusätzlich 5-886.1 plastische Rekonstruktion der Mamma kodiert werden, wenn zur Rekonstruktion auch ein Eingriff an der Mamille/Areola erfolgt (z.B. Verschiebung). Der OPS 5-886.2 - Mastopexie darf bei Tumoroperationen nicht kodiert werden. Wenn kein zusätzlicher Eingriff im Bereich der Brustwarze erfolgt, darf nur die Tumorexcision kodiert werden.

    Seit wir den OPS 5-886.1 kodieren, haben wir zu dieser Thematik keine Anfragen mehr.

    Mit freundlichen Grüßen

    A. Bauer

  • Hallo abauer,
    wo steht denn geschrieben, dass die 5-886.1 nur kodiert werden kann, wenn ein Eingriff an der Mamille/Areola erfolgt ist? Der OPS 2009 gibt das nicht her. Auch ein intramammärer Verschiebelappen rechtfertigt die Kodierung 5-886.1, sollte aber explizit im OP-Bericht beschrieben sein. Der Satz \"glanduläre Adaptation\" reicht dafür nicht aus.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo Herr Fischer,

    das schreibt der MDK in seinem Gutachten und ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Bei uns wollten die Kassen gar keinen 2. OPS Kode akzeptieren, insofern war das Gutachten in gewisserweise ein Fortschritt, wobei unser Facharzt stattdessen lieber die 5-886.2 kodiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    A. Bauer

  • Hallo,

    ich meine Frage am besten hier mit dran,

    Patientin mit 2002 ausgeheiltem Mamma-CA kommt jetzt zur geplanten Mammareduktionsplastik der gesunden Seite (MDK und Kasse hatten im Vorfeld eine Kostenübernahme bestätigt).

    Wie ist jetzt die Kodierung:

    1. HD C50.9

    2. HD N62, ND C50*

    3. HD N62, ND Z853

    ohne jetzt auf das RG zu achten, ich würde die Variante 3 nehmen, es ist keine Folgebehandlung des CA und aufgrund der ausgeheilten Erkrankung die Z85.3

    Wer kann helfen, danke im voraus

    Mit freundlichen Grüßen

    Rhodolith

  • *Thema aufwärm*

    Hallo zusammen,

    ich grübel gerade über folgendem Fall:

    Patientin mit Mamma-Ca, mehrere Teilbereiche überlappend (oberer aüßerer + innerer Quadrant + zentraler Drüsenkörper).

    Anhand einer Ausschneidungsfigur erfolgt die Entfernung der Mamille mit dem Tumor. Danac B-Lappen-Plastik mit Einschwenken des Drüsen- und Hautgewebes an die Stelle der Mamille.
    Zusätzlich wurde der Sentinel entfernt.

    Kodiert wurde vom Operateur:

    5-401.11 Exzision einzelner Lymphknoten und Lymphgefäße: Mit Radionuklidmarkierung (Sentinel-Lymphonodektomie)

    5-870.5 Partielle (brusterhaltende) Exzision der Mamma und Destruktion von Mammagewebe ohne axilläre Lymphadenektomie: Quadrantenresektion (mit Mamillensegment)


    Nun stellt sich mir die Frage, ob man, sobald es mehrere Teilbereiche/Quadranten betrifft, nicht besser die 5-870.8 Tumoradaptierte Mammareduktionsplastik [Tumorreduktionsmastektomie] kodieren kann. Des Weiteren die 5-882.1 Exzision der Mamille (hier in diesem Fall) und die 5-886.10 Andere plastische Rekonstruktion der Mamma: Plastische Rekonstruktion, ohne gewebeverstärkendem Material.


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen! Vielen lieben Dank und Grüße vom schönen Starnberger See.