Liebes Forum,
hier mal eine Variante, die ich beim Suchen nach \"Sinusitis\" so noch nicht gefunden habe:
Ein Pat., der in der Vorwoche eine Chemotherapie bei Malignom erhalten hatte, stellt sich in der internistischen Notaufnahme mit T=>39°C vor.
Klinisch: eitriges Sekret aus der Nase, Pulmo o.B; Nierenlager bds. frei, Miktion unauffällig.
Paraklinisch: Urinstix positiv, Leucos 500.
Therapie: Antibiotisch mit Gyrasehemmer (Levofloxacin), Flüssigkeitszufuhr intravenös, Sekretolyse mit ACC.
Kodierung ?: Die Kasse bzw. der MDK möchten die Sinusitis mit dem (falschen) Argument, dass klinisch in der Aufnahmesituation die Sinusitis imponiert habe. Unstrittig dürfte dann allerdings sein, dass beide Diagnosen das Fieber erklären und für die Pat. hochgradig relevant sind. Die Antibiose ist für beide Krankheitsbilder indiziert bzw. vertretbar. Der Ressourcenverbrauch ist für beide Krankheitsbilder praktisch idem, er unterscheidet sich nur durch Urinstix (bei HWI) vs. ACC (bei Sinusitis).
Für die Praxis folgt aber hier m.E., dass beide HD möglich sind und dass der Ressourcenverbrauch nicht mehr meßbar unterschiedlich ist.
Hat jemand eine Idee, wie in so einem Fall zu verfahren ist ? Mir fällt als salomonische Lösung gerade noch ein, dass man diejenige Diagnose als HD nehmen sollte, die im Arztbrief erstgenannt ist.
Grüße von der Ostsee.