T87.4 Komplikation am Amputationsstumpf

  • Hallo,
    ja eine gute Idee.
    Mich würde dabei aber stören das der Gutachter dann auch noch eine Zeugenentschädigung bekommt.
    Besser fände ich es wenn der MDK sich endlich emanzipiert und inhaltlich bessere Gutachten erstellt.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,
    ist die T87.4 nicht spezifischer?

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,

    natürlich ist die T87.4 spezifischer (vgl. DKR 1905l).

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Dr.Balling,

    nach meiner Meinung ist das DRG System sowas von (ge-)künst(elt)lich, da ist nix natürlich. ^^

    T87.- Komplikationen, die für Replantation und Amputationen bezeichnend sind. Im geschilderten Fall handelt es sich um ein Trauma mit nachfolgendem Infekt, zufällig am Amputationsstumpf.

    Deshalb mein Vorschlag.

    Mit freundlichen Grüssen

    CoPit

  • Hallo,

    @ CoPit

    im alphabetischen Verzeichnis ist unter
    Infektion
    -Amputationsstumpf T87.4
    benannt.

    Die Infektion hat offensichtlich bei Aufnahme schon bestanden. Evtl. was es gut das der Pat. auf den Stumpf gefallen ist.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo zusammen,

    kann bei einer Infektion nach Zehenamputation auch T87.4 Infektion des Amputationsstumpfes kodiert werden oder liegt bei einer Zehenamputation medizinisch gesehen kein "Stumpf" vor?

    Vielen Dank!

  • Hallo Ricco,

    ich würde hier T87.4 nehmen. Amputiert ist amputiert, es steht nirgends, dass der Amputationsstumpf einer Zehe nicht als Amputationsstumpf "zählt".

    MfG findus

  • Guten Tag.

    Wir haben zunehmend Probleme mit dem MD, der sich ständig neue Regeln bezüglich der Kodierung von Problemen, Infekten und Nekrosen bei gefäßchirurgischen Amputation-Stümpfen einfallen lässt.

    Hier werden zum Teil ohne Nachvollziehbarkeit (ohne Sinn und Verstand), nur unter pekuniären Aspekten Diagnosen gestrichen.

    Wir haben nach Recherche folgendes Vorgehen für uns herausgearbeitet.

    Eine Komplikation am Amputationsstumpf, die mit einer T-Diagnose (z.B. T87.4) verschlüsselt wird, muss in direktem Zusammenhang, insbesondere auch zeitlich, zu einer vorhergehenden Amputation stehen.

    Ist die Amputation schon länger her (z.B. über mehrere Monate) ist es eine Folge der Grunderkrankung mit akuter Infektion und wird von uns auch so codiert (z.B. I70.23)

    Auch versucht der MD, eine Argumentation im Sinne einer Minor- und Majoramputation herbeizuführen. Auch dieses ist nicht nachvollziehbar, da es nach bei der Durchsicht der Kodier-Richtlinien keine Unterscheidung gibt. Die Beschreibung Komplikation am Amputationsstumpf bezieht ausnahmslos auf alle Formen der Amputationen.

    Wie sieht es bei Ihnen aus, haben Sie schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Hallo Dr. Bob,

    wenn ich Sie nicht komplett falsch verstanden habe, scheint mir Ihr Vorgehen aber ähnlich "kreativ", wie die des MD.

    Nach den DKR ist die vorliegende Erkrankung spezifisch zu kodieren.

    Wenn also ein Patient (mehrere Monate) nach einer Amputation mit einer wie auch immer gearteten Komplikation erneut aufgenommen wird (und diese Komplikation aufnahmeveranlassend ist und nicht z.B. als "konkurrierende HD" unterliegt), ist diese "Komplikation" spezifisch zu kodieren, z.B. als T87.4, Weichteilinfektion, Osteomyelitis, Gefäßverschlüsse etc.

    Wie Sie da den Zirkelschluss zur die Amputation auslösenden Grunderkrankung (z.B. die von Ihnen erwähnte I70.23) hinbekommen, erschließt sich mir auf dem Boden der DKR nicht. Das scheint mir (vorausgesetzt, ich habe Sie richtig verstanden) eine nicht DKR-konforme Kodierung entlang einer Kausalkette zu sein.


    Nachtrag: was der MD mit Minor- oder Majoramputation herleiten möchte, erschließt sich mir auch nicht.

  • Hallo J. Da Silva,

    Danke für die Rückmeldung.

    Zum Verständnis der Problematik fehlt vielleicht durchaus die Angabe, dass es sich um ein infiziertes Ulcus im Bereich des Amputationsstumpfes gehandelt hat, und der Stumpf zwischenzeitlich unauffällig war.

    Wir haben hier zusätzlich noch die Phlegmone kodiert.