Phlebitis durch Braunüle

  • Hallo Forum,
    immer wieder MDK.

    In einem MDK GA wird die ND T80.1 Gefäßkompl. nach Infusion.... gestrichen. Im Pflegebericht steht als Eintrag \"Phlebitis durch Braunüle Verband angelegt\" und ist von der Schwester abgezeichnet.
    Hierzu schreibt der GA :

    Hierzu ist aus zweitgutachterlicher Sicht festzustellen dass die Feststellung einer Phlebitis, dies insbesondere in Abgrenzung zu einer Umgebungsrötung der Haut, einem Arzt obliegt. Eine solche Diagnose kann von einer Pflegefachkraft zwar vermutet werden, ist aber durch den behandelnden Arzt in geeigneter Weise zu bestätigen um nachvollziehbar zu sein.

    Bisher hatten wir mit solchen Einträgen keine Probleme und diese wurden auch immer anerkannt auch ohne ausdrücklichen Arzteintrag.
    Aber das ist wohl von MDK zu MDK unterschiedlich.

    Habe ich eine Argumentation die Diagnose doch geltend zu machen, auch ohne Arzteintrag ?

    Gruß aus dem immer noch wolkenlosen RLP

    :sonne:
    Bebu

  • Hallo Bebu,
    laut Kodierrichtlinien D003d darf eine Diagnose kodiert werden, wenn Sie einen diagnostischen, therapeutischen oder einen erhöhten Pflege oder Überwachungsaufwand nach sich zieht.
    Wenn hier auf Grund einer Entzündung eine Maßnahme ergriffen wurde, darf diese kodiert werden. Der Arzt hat ja die Verantwortung der Kodierung. Mit seiner Freigabe erkennt er die Richtigkeit der Diagnose an. Auf welche Grundlage bezieht sich denn der MDK?

    Gruß
    bewe

  • Hallo Bebu.

    Der SMD ist noch viel besser.

    Ähnlicher Fall, Phlebitis nach Infusion.
    Im Brief steht:\"Eine Phlebitis im Bereich der Einstichstelle war nach Verbänden mit Braunovidon und Kühlung gut rückläufig.\"

    Der Gutachter vom SMD ist auch nach drei(!!!) Schreiben von mir nicht in der Lage diesen Passus im dreiseitigen Arztbrief zu finden!

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo papiertiger,

    Das war auch der SMD !!!

    Die Phlebitis steht leider nicht im Arztbrief, sondern ist nur im Pflegebericht ( der dem SMD vorliegt )von der Schwester mit dem Anlegen eines HSV dokumentiert.

  • Hallo,
    so weit sind wir jetzt schon, dass Dinge, die den weiterbehandelnden Arzt überhaupt nicht interessieren im Arztbrief so breit getreten werden, dass auch die GA des MDK/SDK die entsprechenden Passagen visuell erfassen können, geschweige denn gutachterlich verarbeiten.
    Armes Deutschland, wo gehst Du hin?

    ein trauriger

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg

  • Hallo.

    Wie sagt man so schön: ROFL :totlach: :totlach: :totlach:

    Passage aus meinem Antwortschreiben:
    \"Der SMD teilt uns in seiner Stellungnahme mit, dass „auch nach mehrmaliger Durchsicht“ der vorliegenden Epikrise, kein Hinweis für eine Entzündung der Venenpunktionsstelle gefunden werden könne.

    Warum der Gutachter nicht in der Lage ist die entsprechenden Stellen in einem dreiseitigen Arztbrief zu finden entzieht sich unserem Verständnis.\"

    Dann die Androhung von Anwalt und Klage (da diese KK sofort nach vorliegen der Stellungnahmen ihres Dienstes die Rechnungen kürzt) wenn nicht bezahlt wird. Im übrigen wurde immer noch nicht gezahlt, was bedeutet, dass die ganze Sache noch etwas teurer wird. Weiß nicht was Anwälte so nehmen, aber billig wirds nicht.

    Sorgt immer wieder für Lacher :biggrin:

    \"J91 (bei Herzinsuffizienz) kann nicht kodiert werden, da der Pleuraerguß im Rahmen der Herzinsuffizienztherapie mitbehandelt wurde\"

    In einer anderen Stellungnahme (der zweiten insgesamt) beharrt der Dienst auf der Korrektur einer HD von I50.01 in J96.1. Als Begründung führt er an: \"[...]Es wurden mehrfach Bronchoskopien durchgeführt, diese sind nicht erforderlich, wenn es sich um eine kardiale Insuffizienz handelt. Auch eine transthorakale Lungenpunktion ist keine Diagnostik für eine kardiale Insuffizienz.[...]\"

    :i_respekt:

    Ich bin kein Arzt, aber dumm bin ich nicht :t_teufelboese: . Allerdings ist man versucht diese Eigenschaft bei anderen zu suchen, wenn man weiß, dass diese gesamte Diagnostik, welche zur Beweisführung herangezogen wird, unter dem Punkt \"Anamnese\" (Ja. ICH weiß was das bedeutet! :d_zwinker: ) im Arztbrief erwähnt wird. Abgesehen davon, dass der Aufenthalt um den es geht, einen eklatanten Magel an solchen diagnostischen Maßnahmen aufweist, dafür aber ein Überschuß an Links- und Rechtsherzkatheteruntersuchungen inkl Druckmessung vorliegt.

    Es macht einfach nur Spaß. :sonne:

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.