Checkliste Option 2003

  • Hallo Forum,

    obwohl Frau U.S. noch immer nicht unterschrieben hat, gehe ich davon aus, dass sie es doch noch tun wird, gerüchteweise am Sonntag!

    Für die endgültige Entscheidung Option Ja oder Nein sind meines Erachtens verschiedene Voraussetzungen notwendig, die wir bis Ende Oktober geklärt haben sollten. Ich versuche gerade eine Art Checkliste zu erstellen, die uns die Entscheidung erleichtern soll und bitte das Forum weitere Vorschläge zu machen. Was braucht man alles, um eine vernünftige Entscheidung in ein paar Wochen treffen zu können? Nachfolgend meine ersten Vorschläge für diese Checkliste:

    1.Anhand von Simulationsrechnungen sollten die Auswirkungen des Optionsmodells dargestellt werden können. Dafür werden deutsche Grouper-Ergebnisse benötigt, die bislang noch nicht zur Verfügung stehen.

    2.Die technischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, bzw. vom Softwarehersteller müssen entsprechende Garantien vorliegen, z.B. deutscher Grouper, DRG-Abrechnungsmodule incl. Schulung der Mitarbeiter (wenn im Januar 2003 keine Rechnungen geschrieben werden können, wird es sehr rasch zu Liquiditätsengpässen kommen!), DRG-Arbeitsplatz mit unkomplizierten Masken und schnellen Bearbeitungszeiten etc.

    3.Die Mitarbeiter, insbesondere die Ärzte, sollten hinter der Entscheidung stehen, diese mittragen und entsprechend motiviert sein.

    4.Strukturgespräche mit der Kassenseite sollten vorab für Klarheit beim Verhandlungspartner sorgen. Es ist z.B. nicht gesagt, dass der örtliche AOK-Vertreter die DRGs genauso positiv sieht, wie sein Bundesverband.

    Ich hoffe auf weitere Vorschläge und Ergänzungen!

    Stefan Simmel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Simmel
    leider kann ich nicht mit Vorschlägen dienen und kann auch
    Ihren Optimismus nicht teilen.

    Mein Vorschlag: Lesen Sie die Stellungnahmen von Herrn PD Roeder und BÄK (siehe hier bei mydrg Neuigkeiten 12.9. und 13.9.)

    Ein totes Pferd (Optionsmodell) wird auch durch bestes Futter und Peitsche (Checklisten, Vorgespräche etc.) nicht wieder anfangen zu laufen!


    Gruß und schönes Wochenende


    Eberhard Rembs

  • Hallo Herr Rembs,

    Danke für Ihren konstruktiven Vorschlag. Ich würde trotzdem mit Ihnen wetten, dass das Optionsmodell kommt und dass nicht wenige Krankenhäuser auf das "tote Pferd" setzen. Und an die habe ich meinen Beitrag gerichtet.

    Ein schönes Wahlwochenende wünscht

    Stefan Simmel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Simmel,
    ich respektiere natürlich Ihren Ansatz, aber ich wollte nur noch einmal Grundsätzliches zur Diskussion(!) stellen.
    (Controlling: contre role, oder group-thinking?)

    Auch wenn viele auf das Optionsmodell setzen, muß m.E. auch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, daß hier möglicherweise viel Geld in den Sand gesetzt wird.
    Das Ergebnis der Euphorie am Neuen Markt kennen wir alle.

    1707 ist ein Großteil der englischen Flotte ohne Kampfeinwirkung verlorengegangen, weil im Nebel das Führungsschiff am Felsen zerschellt ist und alle anderen gefolgt sind.


    Nochmals schöne Grüße

    E. Rembs

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Simmel, hallo Herr Rembs,

    unter dem Gesichtspunkt, den Herr Simmel nannte (Was braucht man alles...) finde ich die Idee eigentlich ganz sinnvoll. Und das in Form einer Checkliste - m.E. auch nicht verkehrt. Die Kollegen von DRGonline haben schon im letzten Jahr die Vor- und Nachteile eines Früheinstiegs gegeneinander aufgestellt (http://www.drgonline.de/Forum/Strategi…strbeitrag.html).

    Herr Rembs, Sie sind wieder mal vorne weg (da kann man ja richtig neidisch werden!) und brauchen solcherlei Unterstützung nicht, ich persönlich würde sie jedoch nutzen, um zu schauen, ob ich vielleicht etwas nicht bedacht habe...

    1000 Augen sehen mehr als 2... Und falls keiner eine Nebelgranate wirft, wird uns das Schicksal der englischen Flotte - zumindest nach dem Abklingen des Hochwassers hierzulande - nicht ereilen. Ausser vielleicht mit Hoch-see-hofer...
    Ich freue mich auf ein spannendes Wahlwochenende.

    Liebe Grüße
    B. Sommerhäuser

  • Hallo Forum!

    Meines Wissens muss man in der Lage sein, 2003 sowohl DRGs als auch - zumindest fiktive - Fallpauschalen und Sonderentgelte abzurechnen bzw. im System darzustellen. Die Qualitätssicherung für FP und SE wird nämlich in 2003 so weiterlaufen wie bisher, d.h., sich auf FP und SE beziehen und nicht auf DRGs.

    Gruß
    Simone
    :rolleyes:

  • Hallo Herr Simmel und alle anderen!

    Wir wollen trotz noch nicht ausgereifter EDV
    (bzgl. Stationsprogramme) auch wahrscheinlich schon
    2003 umsteigen.
    Zu Ihrer Checkliste kann ich nur hinzufügen, dass die
    Motivation der Ärzte (auch der Pflegekräfte, aber die
    Ärzte, soweit sie kodieren, sind wichtiger) ein sehr
    entscheidender Faktor ist.
    Wir versprechen uns davon, dass wir dann mit einer
    besseren Organisation der Behandlungswege eine
    Arbeitserleichterung erreichen können. Dies kann man
    aber in Bezug auf Verweildauern nur unter DRG-Bedingungen
    machen, sonst beisst man sich selbst in den Schwanz.

    Wichtig ist sicherlich auch, dass die Chefärzte bereit
    sind, Privatpatienten nicht aus Liquidationsgründen
    so lange liegen zu lassen, weil das KH dann natürlich
    Verlust (oder weniger Gewinn) macht. Aber auch dieses
    Problem würde spätestens 2004 auftauchen, so dass es
    nicht schadet, schon jetzt darüber zu reden.

    Die AOK ist sogar auf uns zugekommen, ob wir nicht
    umsteigen wollen (bisher als einziges Haus in der näheren
    Umgebung), damit sie auch etwas üben können. Wichtig
    ist hier auch die Krankenkassenbereitschaft, aufgrund
    der neuen Bedingungen von 2003 auf 2004 größere Änderungen
    des Leistungsspektrums zu akzeptieren als sonst.
    (Mindestmengen, ambulantes Operieren, Kooperationen mit
    anderen Häusern).

    Vorteilhaft ist sicherlich auch eine Hausgröße (in
    Bezug zur Anzahl DRG-Fachleuten), die es im Zweifelsfall
    ermöglicht, Fälle in der Abrechnung/im Controlling
    "per Hand" nachzuarbeiten, um damit eventuelle
    Schwachstellen auszugleichen und zu verhindern, dass
    einem eine dumme Nuss den Laden versaut.

    Gruss aus Kevelaer

    C. Müggenburg,
    Med.Controlling, Internistin


    :rolleyes:
    --
    C. Mueggenburg

    C. Mueggenburg

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Frau Mueggenburg,

    da wir uns in den Wochen der "Versprecher" und "Hab-ich-doch-gar-nicht-gesagt-oder-gemeint-Situationen" befinden, sollten Sie vielleicht herausstellen, dass Sie mit den ladenversauenden dummen Nüssen, nicht die kodierende Ärzteschaft meinen. Ansonsten könnte es herbe Kritik hageln!

    Gruß


    --
    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont. BGU-Murnau

    • Offizieller Beitrag


    Guten Morgen Frau Müggenburg,

    wer ist gemeint mit dummer Nuss, was machen Sie mit den Nüssen?

    Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank meinte vor ca. 10 Tagen: " Wir müssen die Leute in Minuten ersetzen, wenn Sie Fehler machen" (FTD ).
    Wie wollen Sie "Ihre" Mitarbeiter motivieren? (Kontrolle, Beschimpfung, Bestrafung, Belohnung)

    Schöne Grüße

    Eberhard Rembs
    Bochum

  • Hallo Herr Rembs und Herr Selter!

    Als kleine Strafe Gottes ist mein Rechner auch direkt abgestürzt, als ich die Antworten gelesen habe. Mit den dummen Nüssen meinte ich das, was man angesichts des x-ten selben Kodierfehlers trotz mehrfachem Hinweis darauf schonmal denkt.
    Das war auch nicht als bierernste Bemerkung gedacht.
    Deswegen verstehe ich mich trotzdem mit den Ärzten und weiss auch, wie unübersichtlich der ICD-Katalog ist und das die meisten tatsächlich andere Hobbys habe, als ihn auswendig zu lernen.

    Trotzdem darf die adäquate Abrechnung doch nicht daran hängen, ob jemand gerade mal Lust und Zeit zum richtigen kodieren hat oder nicht.

    Ich jedenfalls kontrolliere die Kodierbögen grob, bevor sie zur Abrechnung kommen und arbeite sie ggf. nach. Und dabei darf ich mich doch auch mal ganz kurz ärgern, um es anschließend mit einer Antra zusammen runterzuschlucken. Dieser Ausdruck war einfach ein kleiner Blick in meinen Mund in genau so einem Augenblick.

    Also, auch ich liebe "meine" kodierenden Ärzte und verstehe mich nach wie vor prima mit ihnen (diese dürfen dafür auch vom "Kodierdrachen" sprechen, ohne das wir uns streiten).

    Also, auf ein gute Nussernte

    C. Müggenburg

    --
    C. Mueggenburg

    C. Mueggenburg

  • Liebe Kollegen,

    gerade erhalte ich wieder eine Einladung zu einem Seminar "Optionsmodell". Neben den üblichen Vortragenden über die übliche Ansicht ihrer Verbände ist ein einziger interessanter, für die praktische Arbeit vor Ort nützlicher, Vortrag genannt: Checkliste für den Früheinstieg.

    Viele beschäftigen sich derzeit mit dem Thema, gehen dann jedoch lieber Vorträge halten. Alledings fände ich es besser, die 800 Euro Seminargebühr nicht zahlen zu müssen und stattdessen hier mit dem Forum zusammen besagte Checkliste zu erarbeiten. Keiner wird an alles denken, zusammen hätten wir aber eine gute Chance. Doch bisher bin ich über die Resonanz zu diesem Thema noch etwas enttäuscht.

    Immer noch in der Hoffnung auf weitere Vorschläge und Ergänzungen

    Stefan Simmel

    PS: Können wir uns hier vielleicht auf das wesentliche konzentrieren und "Nüsse" aussen vor lassen?