Intrapartale Blutung

  • Liebe Gemeinde,

    unser größter Kostenträger hat sich wieder mal auf uns eingeschossen. Es betrifft die jetzt Geburtshilfe, speziell die \"intrapartale Blutung\".
    Diese Diagnose wird jetzt generell angezweifelt. Bisher war es bei uns so, dass postpartal, meistens am 1. Tag nach der Geburt eine Kontrolle des Blutbildes erfolgte. Wenn der Hb-Wert nach der Geburt im Gegensatz zu vorher deutlich abgesunken war, gingen wir doch davon auch, dass das Blut während der Geburt bzw. dem Kaiserschnitt verloren ging und haben 1. die intrapartale Blutung codiert, 2. die resultierende Anämie, natürlich nur wenn sie behandelt wurde. Das hat bisher auch prima geklappt. Die Anämie ist ja die Folge der Blutung, folglich beschreibt die intrapartale Blutung die Anämie. Jetzt wird diese Blutung angezweifelt. Sie sei zwar logisch und vorhanden, sagt der MDK, aber nicht speziell extra dokumentiert, z.b. mit einem Satz im OP-Bericht. Deshalb sei diese entgeltrelevante Diagnose zu streichen, die Anämie selbst wäre schon ok.
    Ich kann dem nicht so ganz folgen und habe folgende Fragen:
    Welche Erfahrungen haben andere Forumsteilnehmer gemacht?
    Wie wird denn dort Verfahren?
    Was ist zu verbessern?

    Vielen Dank

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg

  • Hallo.

    Herr Selter hat wohl schon Feierabend :biggrin: :biggrin:

    Aber nur ein kleiner Tipp :biggrin: tipp Ich würde Ihr Problem genau in diesem Bereich ansiedeln.

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Original von papiertiger:
    Herr Selter hat wohl schon Feierabend :biggrin: :biggrin:

    Ja, genau....
    Bin nur über meinem Schreibtisch eingeschlafen. Danke, dass Sie mich geweckt haben!

    Ich kann hier den Einwand des MDK nachvollziehen. Genausowenig würde ich die Kodierung von Keimen zulassen, wenn diese nicht nachgewiesen wurden, aber für Infektion-X wahrscheinlich sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo schnippler2,
    wenn sie eine intrapartale Blutung als Ursache für die später festgestellte Anämie postulieren, sollten sie die Blutung im Partogramm bzw. OP-Bericht auch dokumentiert haben. Der entsprechende Eintrag \"verstärkte Blutung\" ist ja nicht näher definiert, sondern beschreibt einen subjektiven Eindruck. Die Dokumentation wäre also MDK-fest.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Liebe Mitarbeiter,

    vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich werde es veranlassen und hoffentlich auch durchsetzen können, dass die vermehrte Blutung in den entsprechenden Berichten vermerkt werden. Dann sehen wir ja, was dann noch kommt.

    mfg

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg