• Hallo liebe Mitstreiter,
    wie kodiert man eine Humeruskopffraktur, die mit einem Targonnagel geschlossen reponiert wurde? Ich würde denken, es ist ein Verriegelungsnagel und würde so mit 5-790.41 kodiert werden. Kann mir jemand sagen, ob das stimmt? Oder wird der Marknagel kodiert?
    Im Voraus vielen dank für Ihre Hilfe

    Viele Grüße
    M. Kunze

  • Hallo Frau Kunze,
    beim Targon PH ist die proximale Verriegelung im Humeruskopf und somit im Gelenkbereich, weshalb wir die Kodierung 5-790.51 verwenden.

    Viele Grüße
    HJ Dreher

  • Hallo an alle Mitstreiter besinders die Unfallchirurgen,

    da hier schon mal vom Targon System angefangenwurde möchte ich meine Problematik ebenhier zur Diskussion stellen.

    Es geht um den in Rostock entwickelten Targon DR Nagel,
    Hybrid zwischen Platte und Marknagel zur Versorgung der distalen Radiusfraktur.

    Normalerweise würde ich den Nagel mit 5-793.b6 Offene Reposition einer einfachen Fraktur im Gelenkbereich des Radius distal durch Marknagel kodieren.

    Da aber gelegentlich die Aufweitung im distalen Fragment miitels Bohrer oder anderem Instrument aufwendiger ausfällt kodieren die Unfallchirurgen die 5-780.16 Knochenbohrung, septisch und aseptisch, Radius distal zusätzlich.

    Da dies DRG relevant ist und nach dem Prinzip der P001f
    \"Normalerweise ist eine Prozedur vollständig mit all ihren Komponenten, wie z.B. Vorbereitung, Lagerung, Anästhesie, Zugang, Naht, usw., in einem Kode abgebildet (siehe Beispiel 1 und 2).\"
    auch belegt werden könnte wird es vom MDK abgelehnt. Allerdings ist die Methode so neu, dass sie noch gar nicht hier enthalten sein kann.
    (NUB Antrag soll gestellt werden).

    Wie seht Ihr den das Problem. Danke für die Hilfe.

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Hallo Herr Neiser,

    ich denke, die Manipulationen am distalen Fragment sind als Bestandteil der Nagelimplantation anzusehen entsprechend P001f. Die 5-780.16 würde ich für entbehrlich halten.

    Mit Gruß

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo alle Unfallchirurgen und damit näher beschäftigte,

    mit dem Targon DR Nagel für die Versorgung des Radius kommt jetzt im NUB Antrag die Frage auf ob hier nicht ein Nagel mit Gelenkbeteiligung - Verriegelung distal in diesem Bereich als Kode anzugeben wäre- also 5-794.a(6)
    analog zu Kodierung von \"hajott\" hier weiter unten.

    Allerdings ist die Lokalisation für den distalen Radius bei diesem Kode nicht zulässig.

    Wann spricht man von Marknagel mit Gelenkkomponente?

    Ist das nun eine offene (meine Meinung) oder geschlossene Reposition der Fraktur?

    Wie differenziert der Unfallchirurg geschlossene von offener Reposition einer Fraktur? Bisher dachte ich ohne Incision gleich geschlossen, kann aber nicht sein, da es dann wohl viele Kodes unter 5-790 nicht gäbe!

    Wie kodieren Sie dies in Murnau, Herr Selter?

    Grüße aus Rostock

    Uwe Neiser


  • Hallo Forum,

    wie wird den nun die Versorgung einer distalen Radiusfraktur mittels Targon DR abgebildet. Offen/geschlossen? Marknagel/Verriegelungsnagel?

    Vielen Dank an alle!

    Felix :d_gutefrage:

  • Ich möchte die Kodierung des Targon PH (und ähnlicher Nägel) noch mal aufgreifen. Handelt es wirklich um einen "Marknagel mit Gelenkkomponente" oder ist es lediglich ein normaler Marknagel mit winkelstabiler Verriegelung ?

    Die Argumentation, dass eine "Gelenkkomponente" vorliegt, wenn ein paar der Schrauben "gelenknah" liegen, reicht mir nicht. Mit dieser Argumentation wäre auch ein retrograder gerader Femurnagel bei einer Femurschaft-Fraktur ein "Marknagel mit Gelenkkompente". Das gleiche gilt für das Argument, dass der Nagel "durch das Gelenk" eingebracht wird.

    Warum ich jetzt wieder auf das Thema komme ?

    Lustigerweise ist der feine Unterchied bei der Metallentfernung am proximalen Humerus relevant:

    - Entfernung Marknagel mit Gelenkkomponent : 5-787.71 --> DRG I59Z
    - Entfernung "normaler Marknagel" : 5-787.61 --> I23B

    Wie definiert man also "Gelenkkomponente" ?

    Gruß von kodi

  • Hallo Forum spez.Unfallchirurgen,

    ich schließe mich der Frage meines Vorredners an und möchte gerne wissen, ob die 5-787.71 oder die 5-787.61 zu kodieren ist.

    Gibt es hier keine diesbezügliche Kompetenz? ?(

    MfG

    T.Heller

    mfG
    Thomas Heller
    QMB/Med Co/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken

  • Hallo,
    zum Targon PH habe ich dann auch noch ne Nachfrage.
    was ist denn der Unterschied zwischen einem Verriegelungsnagel und einem Marknagel mit Gelenkkomponente, der auch eine Verriegelung enthält.
    Die Firma selbst beschreibt salomonisch den Targon PH als Verriegelungsmarknagel, ähnlich auch unsere Unfallchirurgen. Oder auch in dem Artikel
    Ist dann kodiertechnisch die Verriegelung dem Marknagel vorzuziehen oder anders herum oder ist die Gelenkkomponente entscheidend?
    Für Aufklärung wäre ich dankbar.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    ...scheint keiner so recht die Lösung zu kennen ?( ... Ich beschreib' einfach 'mal, wie ich es handhabe.

    "Marknagel" und "Verriegelungsnagel" sind ohne Gelenkkomponente genannt, d.h. intramedulläre Nägel mit Gelenkkomponente kodiere ich als "Marknagel mit Gelenkkomponente" unabhängig von der Verriegelung (sind alle verriegelt). Hier halte ich die Gelenkkomponente für entscheidend.

    "Marknagel" = AO-Marknagel, aufgebohrt, ohne Verriegelung, ohne Gelenkkomponente
    "Verriegelungsnagel" = unaufgebohrt, verriegelt, ohne Gelenkkomponente

    Damit wird der Targon PH zum "Marknagel mit Gelenkkomponente". :rolleyes:

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle