Dekompensierte Leberzirrhose bei Hämochromatose

  • Gesundes und erfolgreiches Neues Jahr allen Mitstreitern im Forum!
    :o_smilewinkgrin:

    Haben leider seit dem Vorjahr ein Koodierproblem bei einem Patienten mit bekannter Hämochromatose. Der Patient wurde wiederholt wegen rezidivierender Aszitesbildungen eingewiesen. Die Hämochromatose war bekannt. Die Dignität eines Lebertumors konnte bisher nicht geklärt werden, da der Patient nicht zu invasiver Diagnostik bereit ist. Im Aszitespunktat konnten keine Tumorzellen nachgewiesen werden.
    Mittlerweile war der Patient insgesamt 5x zu Aszitespunktionen bei dekompensierter Leberzirrhose infolge Hämochromatose stationär. Zuletzt sogar mit einem Hepato-renalen Syndrom.
    Ursprünglich wurde von uns die dekompensierte Leberzirrhose verschlüsselt, da die Hämochromatose bekannt und letztlich auch nur deren Folgen behandelt wurden. Nun zwingt uns der MDK zur Kodierung der E83.1 (Störung des Eisenstoffwechsels) als Hauptdiagnose und der K 77.8* ( Leberkrankheiten bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten). Nach unserer Meinung trifft das nicht den Kern der eigentlichen Behandlungsprobleme.
    Wie könnte erfolgversprechend argumentiert werden? :f_keineahnung:

    Vielen Dank schon mal im Voraus :knie:

    MedConOG

  • Hallo MedConOG, Hallo Forum,
    was die E83.1 in Verbindung mit K77.8 gemeinsam haben, sollte Ihnen der MDK-Spezialist erläutern. Was man aufführen könnte wäre: Sie haben nur ein Symptom behandelt Aszitis bei einer bekannten Haupterkrankung ( D002d). Dies hieße ggf. R18 als HD und die Leberzirrhose als bekannt zugrunde liegende Krankheit als Nebendiagnose.
    Versuchen Sie es hiermit einmal.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Herr Schulz,

    durch die Hämochromatose kommt es zu Ablagerungen in der Leber, welche dann zum zirrhotischen Umbau führen können. Wie jede Leberzirrhose kann diese durch die Hämochromatose bedingte Zirrhose nun aber auch mal dekompensieren.
    :d_zwinker:
    Dies ist im beschriebenen Fall auch wiederholt passiert. Folge dessen ist die Bildung von Aszites, welcher wie schon beschrieben mehrfach punktiert wurde. Der MDK sieht nun in der Zirrhose der Leber eine Leberkrankheit bei andernorts klassifizierter Erkrankung (hier Hämochromatose). Soweit so gut, aber in der K77.8 fehlt jeglicher Hinweis auf das eigentliche Problem, nämlich die Dekompensation. Deshalb meine Frage zu einer alternativen Kodierung.
    ?)

    MfG MedConOG

  • Hallo MedConOG,

    sehe ich genauso wie Aachen1: HD ist die Aszites R18, was eindeutig gemacht wurde, als ND würde ich auch die E83.1 kodieren. Das entspricht dem, was Sie beschrieben haben. Genauso steht es auch in den DKR:

    \" wenn sich ein Pat. mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Krankheit zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, jedoch nur das Symptom behandelt wird, ist das Symptom als HD zu kodieren. Die zugrunde liegende Krankheit ist anschließend als ND zu kodieren\".
    Das müßte der MDK eigentlich wissen.

    :d_gutefrage:

    Viel Glück und schönen Tag noch

    Lorelei

    Viele Grüße.

    Lorelei

    :)

    "Setze Deine Ziele hoch, Deine Erwartungen niedrig und sei positiv überrascht vom Ergebnis"

  • Hallo MedConOG, Hallo lorelei,

    Das Wort Leberzirrhose ist nartürlich nicht die richtige Bezeichnung in dem Zusammenhang, da passt der Begriff Hämochromatose besser. Jedoch ist Ihre Frage nach einer alternative von mir schon mit der HD R18 beantwortet, die ND ist nartürlich die dekompensierte Leberzirrhose bei Hämochromatose. :d_zwinker:
    Ansonsten danke für die Erklärung zum Begriff Hämachromatose.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Herr Schulz,

    nochmals kurze Rückfrage. Wie würden Sie verschlüsseln, wenn gleichzeitig zur Aszitespunktion auch eine medikamentöse Therapie wegen der Zirrhose begonnen wurde? ?(

    Gruß
    MedConOG

  • Hallo MedConGO,
    weiterhin wäre für mich die Aszitis die HD, wenn Sie nur Punktieren und ansonsten nichts weiteres machen würden. Die Medikamentösetherapie ist in den ND bereits abgebildet. Die Erkrankung lag bei der Aufnahme bereits vor und war nicht der Grund zur Aufnahme. Hier ist das System vielleicht nicht immer gerecht, dies ging uns auch schon so, leider. :sterne: ;(

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Guten Abend und ein recht neues Jahr....

    Es gibt denke ich noch ein Argument gegen die K77.8, das ist das Exklusivum \"Hämochromatose\" bei der Überschrift für K70-K77. D.h. die Hämochromatose ist - wie auch der Morbus Wilson - als solche zu kodieren, ohne die K77.8. Da die Hämochromatose aber nicht behandelt wird, trifft für sie dieHauptdiagnosendefinition nicht zu, d.h. derAszites wird behandelt, und daher ist der Aszites die HD.

    Mfg

    OKIDOCI 8)

  • Hallo OKIDOCI,

    vielen Dank für den guten Tip, man übersieht manchmal die einfachsten Dinge. Habe meinen Widerspruch einfach mal auf dem Exclusivum aufgebaut. Mal sehen, was als ANtwort kommt.

    Viele Grüße

    MedConOG