Berichtswesen zu MDK Anfragen

  • Hallo zusammen!

    Bisher wird mM nach in unserem KH zwar mit den Handling der MDK Anfragen mittlerweilen recht professionell verfahren, die \"Ablage\" ist auch übersichtlich etc, aber wir haben kein regelmäßiges Berichtswesen/ keine regelmäßigen Auswertungen bezüglich der Art der Anfragen. (Die Infos sind alle \"irgendwie\" da, müssen dann aber mühsam zusammen gesucht werden)
    Ich würde das gerne dieses Jahr optimieren. Wir arbeiten mit Siemens Medico ?( , das hilft natürlich nicht. Die Daten, die wir bereits haben, sind in einer selbstgebastelten Excel-Tabelle. Hieraus wird (ggf. in Kombination mit Systemdaten) Information gezogen.

    Meine Fragen:
    Wer hat ein schönes Berichtswesen zu MDK Anfragen?
    Auf welcher Basis beruht es?
    Was hat sich bewährt?
    Welche Fragestellungen haben sich für Sie als besonders interessant heraus gestellt?

    Über Anregungen freue ich mich!

    [arial]MfG

    [c=blue]Leisure 17[/c][/arial]

  • Schönen guten Tag!

    Ich habe eine selbstgebastelte Lösung, die natürlich nicht ohne weiteres übertragbar ist. Aber einige grundsätzliche Anforderungen kann man daraus schon ableiten:

    In unserem KIS (Agfa-Orbis) haben wir eine patientenbezogene Verwaltungsakte angelegt. In dieser Akte können Briefe - entsprechend normalen Arztbriefen - geschrieben werden. Außerdem haben wir ein formular mit den Basisdaten und dem Verlauf angelegt.

    Die Basisdaten sind:

    • Ansprechpartner: Kasse, MDK, Rechtsanwalt, sonstige (unterscheidet Prä-MDK-Fälle, MDK-Fälle, Regressfälle)
    • Fragestellung: UGVD, OGVD, Fehlbelegung, Kodierung, Regress, sonstige (mehrfachantwort möglich; es fehlt z. B. Beatmungszeit, die ich als sonstige ankreuze)
    • Rechnungsdaten: Ur-Betrag, Streitwert, Änderung
    • Prüfung: Prüfart, Prüf/Versanddatum und versendete Unterlagen
    • Bearbeitungsstand: MedCo, Abteilung, Krankenkasse, MDK, Widerspruch, Rechtsanwalt, Gericht, abgeschlossen. (Wer muss den nächsten Schritt machten? bzw. abgeschlossen kennzeichnet den Fall als beendet.
    • Ergebnis: unverändert (keine Rechnungsänderung), HD geändert, Dg. gestrichen, Dg ergänzt (bei Änderung wird beides angekreuzt), Proz. gestrichen bzw. ergänzt, VWD gekürzt, ambulant. (Wird erst bei Abschluss ausgefüllt)


    Der Verlauf besteht aus einem Datumsfeld und einem Textfeld, in das kurze Notizen eingetragen werden können.

    Die Auswertung erfolgt über eine selbstgebaute Access-Datenbank, in die ich die im KIS eingetragenen Daten und andere relevante Werte importiere. Der Grund dafür ist, dass ich damit die Möglichkeit habe, Daten aus verschiedenen KIS Modulen (Patientendaten, die genannten MDK-DAten, DRG-Daten, Diagnosen und Prozeduren, Rechnungsdaten und Buchhaltungsdaten (wurde Rechnung bezahlt? ) unter einer Ansicht zu konsolidieren. Außerdem kann ich von diesem Tool aus Diacos aufrufen, um Probeweise die Kodierung zu ändern und den Effekt zu beurteilen.

    Aus diesen Daten kann ich leicht entsprechende Auswertungen erzeugen, wie z. B. Krankenkassenanteile an MDK-Prüfungen, \"Erfolgs\"-quoten uvm.

    Ich möchte nicht verschweigen, dass eine solche Lösung zur Auswertung problematisch ist. Letztlich ist sie nur durch mich selbst wirklich nutzbar, da sie eben nicht professionell programmiert, sondern halt ein wenig gebastelt und damit auch Fehleranfällig ist. Für meine eigenen Zwecke und zur Aufarbeitung der Daten reicht es aber.

    Was ich aber wichtig finde, ist die Implementierung der Datenerfassung im KIS. So ist gewährleistet, dass die Information wirklich patientenbezogen und im Prinzip (rechteabhängig) überall dort verfügbar ist, wo das KIS zur Verfügung steht.

    Wenn es klappt ist in der Anlage ein Beispielformular

    Ich wünsche noch einen schönen Tag

  • Guten Abend.
    Danke für die Veröffentlichung Ihres Formular Herr Schaffert. Ich selbst habe eine Excel-Datei aufgebaut mit weniger Punkten. In der letzten Spalte trage ich die Differenz zwischen ursprünglicher Rechnungsstellung und dem Betrag der als Konsequenz der Verhandlung mit wem auch immer herausgekommen ist. Bei höheren Beträgen erhält der Geschäftsführer und jeweilige Fachabteilungsleiter ein gesondertes Formblatt mit einer Erklärung zur Kenntnisnahme. Die Datei hat mir schon oft geholfen, bei MDK-Anfragen zu dokumentieren, dass Unterlagen bereits versand worden sind.
    Gruß aus Wermelskirchen
    D. Joswig
    Medizincontrolling
    FA für Chirurgie

  • Guten Tag,
    da haben wir ja richtig Glück. Bei uns werden die MDK-relevanten Daten direkt im KIS erfasst und zwar in einem sog. MDK-Modul.
    Die Auswertung erfolgt dann entweder auf dem Bildschirm in tabellarischer Form oder als csv-Export und Weiterverarbeitung mit diversen anderen Programmen.
    Screenshots könnte ich auf Wunsch per mail liefern. Leider erlaubt meine Firewall kein Hochladen direkt auf den myDRG-Server. :d_neinnein: ,
    so dass ich sie hier nicht posten kann.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Frau Leisure17,
    Wir haben auch Siemens. Seit Anfang 2006 benutzen wir den \"MDK-Handlungsbedarf\" und für meine Begriffe ist das Programm gut bis sehr gut. Dort können bis zu 25 Parameter ausgewertet werden, wobei Sie nur ein paar selbst eingeben müssen (Prüfungsgrund, Prüfungsort, Antwort verschickt, strittiger Betrag usw). Ihr Siemensbetreuer könnte Ihnen vielleicht weiterhelfen.

    mit freundlichen Grüßen

    Alaa Eddine

  • @ AlaaEddine: vielen Dank für die Info. Das kann ich gut gebrauchen, da auch Siemens. Bisher waren wir immer davon ausgegangen, dass das erwähnte Programm nicht so sehr gut funktioniert. Es gibt ja viele Dinge von Siemens, die nicht astrein sind (z.B. MEX). Sie sind nicht zufällig in Bamberg? (da läuft natürlich immer alles super)
    Sorry, bin gerade etwas angefressen, weil seit unserem Release im Dezember das digitale Diktieren und die Arztbriefschreibung Schwierigkeiten machen.

  • Liebes Forum,
    wir benutzen eine selbst angelegte Access-Datenbank, die alle verfügbaren Patientendaten aus SAP ausliest. Die weitere Erfassung ist weitestgehend automatisiert. Die Datenbank ist bei uns Grundlage für eine quartalsweise erscheinendes MDK-Berichtswesen und lässt sich allen Bedürfnissen anpassen.

    Die Datenbank ist nicht nur wegen der möglichen Auswertungen ideal. Sie dient bspw. auch als Grundlage für die Versendung von automatisierten E-Mails (Anbindung an Outlook) an die Fachbereiche (z.B.: Anfragen, Info über Ergebnis der Prüfung,...), und auch zur Erstellung von Widersprüchen oder Stellungnahmen (Anbindung Word).

    Das schöne an der Lösung: Wenn mal etwas nicht klappen sollte, kann man es selbst richten.

    Gruß aus Mannheim

    Thomas Walter
    Medizincontrolling
    Universitätsklinikum Mannheim