Komplikation nach Zystotomie

  • Hallo liebes Forum,
    folgendes Problem: Pat. bekommt ambulant einen SPK gelegt. Am nächsten Tag wird er wegen Nachblutungen stat. aufgenommen. Es wird eine transurethrale Ausräumung der Blutamponade durchgeführt (5-570.4). Pat. bleibt eine Nacht zur Beobachtung. Unsere HD: Blutung als Komplikation eines Eingriffs (T81.0). Die Geschichte geht zum MDK und dieser empfiehlt als HD: Mechanische Komplikation durch sonstige Geräte oder Implantate im Harntrakt (T83.1)und als ND: Infektion und entzündliche Reaktion durch Prothese, Implantat oder Transplantat um Harntrakt (83.5). Ich bin nun kein Urologe, aber ich habe einen SPK noch nie als Prothese oder Implantat empfunden. Ihre Meinung interessiert mich, bevor ich einen Widerspruch schreibe.
    Liebe Grüße
    Tiffany

  • Hallo Tiffany
    Ein Blasenkatheter ist nun wirklich keine Prothese oder Implantat!!!!
    Ihre Kodierung ist korrekt.
    Ich würde noch die Blasentamponade als ND hinzunehmen.
    Ev. noch OPS falls eine Blutstillung vorgenommen wurde.
    Gruß,codeman

  • Um hier die HD definieren zu können, wäre zunächst die Frage zu beantworten: Was hat die Blutung verursacht? Das Legen des Katheters oder die machanische Schädigung der Harnblasenschleimhaut durch den liegenden Katheter? MDK tippt auf die 2.Möglichkeit, weil für die KK günstiger!

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Ordu,
    der Pat. ist querschnittsgelähmt mit Blasen- und Darmlähmung. Läßt sich überhaupt feststellen, durch was genau die Blutung verursacht wurde? Klar ist auf jeden Fall, dass eine Blutung vorgelegen hat. Durch die Kodierung der T83.1 würde ja die Blutung gar nicht dargestellt werden.
    Tiffany

  • Hallo zusammen,

    die Blutungsursache ist bei der Tamponadenausräumung manchmal schon erkennbar. D.h. wenn ich urethrocystoskopisch die Tamponade ausräume und bei der Blasenspiegelung noch eine Blutung aus dem STichkanal (das ist nun mal der häufigste Grund für die Nachblutung nach SPK-Anlage) nachweisen kann. Vielleicht finden Sie einen entsprechenen Vermerk in dem Cystobefund.

    Eine verzögerte Blutung nach SPK-Anlage ist auch nicht unüblich und bedeutet nicht automatisch, dass hier eine Blasenschleimhautblutung durch Katheterirritation vorliegt. Üblich ist eine Kompression des Stichkanals durch den Block an der Katheterspitze, der durch Zug am Katheter (Fixierung mit Pflaster oder sogar Hautnaht) erzielt wird. Wenn sich diese Spannung allerdings löst, kann es zur Blutung aus dem Stichkanal kommen (auch einen Tag später)

    MfG Willm :)

    Moin, moin!

    \"Ick bün al weer dor\" :b_wink:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Tiffany:
    der Pat. ist querschnittsgelähmt mit Blasen- und Darmlähmung.


    Guten Morgen,

    müssen Sie hier nicht einen Kode aus G95.8- angeben? Dann ist der Rest der Diskussion akademisch, weil der Patient in der B61Z landet.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau