diagnostische Koloskopie mit Polypektomie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    da hier die diagnostische Koloskopie regelhaft mit der Polypektomie einhergeht, ist diese nicht extra zu kodieren.

    DKR P001
    Ebenso sind eingriffsverwandte diagnostische Maßnahmen nicht gesondert zu kodieren, wenn diese in derselben Sitzung durchgeführt werden und regelhaft Bestandteil der interventionelltherapeutischen Prozeduren sind und dies im OPS nicht anders geregelt ist (z.B. diagnostische Arthroskopie vor arthroskopischer Meniskektomie wird nicht verschlüsselt).

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Herr Selter,

    Zitat


    Original von Selter:
    ...da hier die diagnostische Koloskopie regelhaft mit der Polypektomie einhergeht, ist diese nicht extra zu kodieren...


    Da muss ich leider energisch widersprechen, da dem OPS-Kode für die Polypektomie nicht die Lokalisation im Kolon zu entnehmen ist (lediglich \"Dickdarm\").

    Zitat


    DKR P007a Endoskopie multipler Gebiete
    Endoskopien multipler Gebiete sind nach dem am weitesten eingesehenen bzw. tiefsten Gebiet zu kodieren.


    Somit ist zu differenzieren zwischen 1-650.0, 1-650.1, 1-650.2 ... und entsprechend zu kodieren.


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    ich verstehe Ihren Einwand nicht. Wenn nur eine diagnostische Endoskopie gemacht wird, gibt es doch gar kein Problem (das beschreibt die DKR). Wenn aber es nicht rein diagnostisch bleibt, wird man trotzdem die Diagnostik gemacht haben, aber nicht kodieren (wegen der DKR). Dass es keinen spezifischeren Kode für die Polypektomie gibt, ändert daran gar nichts. Der OPS hält nicht für alle möglichen Prozeduren eigenständige Kodes vor, deswegen kann man aber nicht die DKR dann ignorieren.

  • Hallo Herr Selter,


    also gut, dann argumentiere ich halt mit der von Ihnen angeführten DKR P001f:

    Zitat


    ...Ebenso sind eingriffsverwandte diagnostische Maßnahmen nicht gesondert zu kodieren, wenn diese in derselben Sitzung durchgeführt werden und regelhaft Bestandteil der interventionell-therapeutischen Prozeduren sind und dies im OPS nicht anders geregelt ist (z.B. diagnostische Arthroskopie vor arthroskopischer Meniskektomie wird nicht verschlüsselt)...

    Bei der endoskopischen Polypektomie im Sigma ist die Inspektion von Zökum, terminalem Ileum... eben nicht und schon gar nicht regelhaft Bestandteil der interventionell-therapeutischen Prozedur und somit über den Kode 5-452.21 (Polypektomie, Dickdarm) auch nicht abgebildet.


    Fazit: Es scheint doch langsam an der Zeit, dass Sie mich einmal in der Endoskopie besuchen :d_zwinker:


    Herzliche Grüße

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Selter,
    wie würden Sie folgende Fall sehen:
    hohe Coloskopie wegen V.a. chronisch entzündliche Darmerkrankung; Zufallsbefund und Polypektomie eines Polypen im Rektum. Bleibt es dann nur bei der 5-482.01?
    Eine Rektoskopie ist doch was anderes als eine hohe Koloskopie.
    oder stehe ich auf dem Schlauch?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    wir reden vielleicht wieder aneinander vorbei?

    Ich weiß nicht, wie in den verschiedenen Häusern regelhaft bei der Diagnostik welche Tiefe, Höhe, Breite, Länge, Volumen und Dimension angenommen wird, ich habe die DKR zitiert. Wenn nicht regelhaft vorgenommen, dann ist zu kodieren, dass sagt sie ja nun mal.

    Gefragt war \"Bei Polypektomie im Kolon die diagnostische Koloskopie extra kodieren?\".
    Wollen wir uns vielleicht darauf einigen, dass bei der Polypektomie im Kolon eine diagnostische Koloskopie zur regelhaften Leistung gezählt werden darf? Wenn ja, siehe DKR. Wegen des Besuchs: Danke, immer noch gerne (wenn es blutet!).

    Hallo Herr Horndasch,

    solange Sie auf dem Schlauch stehen, kommen Sie doch gar nicht so weit (ok, eher flacher Scherz....).

    Wie ist den bei Ihnen der \"regelhafte\" Ablauf?

  • Hallo Herr Selter,


    Zitat


    Original von Selter:
    ...wir reden vielleicht wieder aneinander vorbei? ...

    :d_gutefrage:


    Zitat


    Original von Selter:
    ...Ich weiß nicht, wie in den verschiedenen Häusern regelhaft bei der Diagnostik welche Tiefe, Höhe, Breite, Länge, Volumen und Dimension angenommen wird, ich habe die DKR zitiert. Wenn nicht regelhaft vorgenommen, dann ist zu kodieren, dass sagt sie ja nun mal...

    Das ist keine Frage der verschiedenen \"Häuser\", sondern der jeweiligen Untersuchung beim jeweiligen Patienten.


    Zitat


    Original von Selter:
    ...Wollen wir uns vielleicht darauf einigen, dass bei der Polypektomie im Kolon eine diagnostische Koloskopie zur regelhaften Leistung gezählt werden darf?...


    (In der Regel) gerne, die Frage ist nur, welche Koloskopie: 1-650.0/1/2...

    Allerdings gibt es auch den Fall, dass ein Patient (Polyp auswärts festgestellt) explizit zur Polypektomie koloskopiert wird, das restliche Kolon sozusagen \"ignoriert\" wird.

    Dann und nur dann wäre lediglich 5-452.21 (Polypektomie, Dickdarm) zu kodieren.


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Zitat

    Allerdings gibt es auch den Fall, dass ein Patient (Polyp auswärts festgestellt) explizit zur Polypektomie koloskopiert wird, das restliche Kolon sozusagen \"ignoriert\" wird.

    Dann und nur dann wäre lediglich 5-452.21 (Polypektomie, Dickdarm) zu kodieren.

    Würde ich auch so sehen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Forum,

    um etwas Klarheit zu schaffen, konstruiere ich folgenden Fall:

    Ein Pat. wird komplett koloskopiert, aber er nimmt Antikoagulantien ein. Bei der Untersuchung findet sich im Sigma ein gestielter Polyp. Sonst ist der Dickdarm bis zum Zäkum unauffällig.
    Der Pat. pausiert seine Medikation und wird zur Polypektomie einbestellt. Der Untersucher spiegelt nur bis zum Polyp und trägt ihn ab. Der 2. Aufenthalt spiegelt doch die Situation wieder, um die es hier geht.

    Schönes WE

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg