Hauptdiagnose bei Vakuumbehandlung

  • Hallo liebes Forum,
    ich habe folgendes Problem:

    Pat. hatte eine obere Sprunggelenksfraktur 2006;
    Anfang Januar 2007 ambulante Metallentfernung;
    Aufnahme bei uns Ende Januar wegen zunehmender Rötung,Schwellung und eitriger Absonderung.
    Was wird die Hauptdiagnose bei Vakuumbehandlung?

    Schöne Grüße aus Sachsen

  • GrüßGott KaBrü und zunächst herzlich willkommen in unserem Forum!

    Grundsätzlich kodiertechnisch zu unterscheiden ist (s. DKR D005d) ob es sich um einen Folgezustand oder geplanten Folgeeingriff handelt (z.B. Metallentfernung).

    Hier scheint es sich aber um eine Infektion nach ME zu handeln!

    -> HD T81.4 + ND T93.2

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Finke :sonne:

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo M.Finke,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Die T81.4 ist meiner Meinung nach ziemlich ungenau.
    Genauer wäre doch: Die Fraktur zu verschlüsseln, weil die Behandlung noch nicht abgeschlossen ist?! :d_gutefrage:

    MfG

    KaBrü

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von KaBrü:
    Anfang Januar 2007 ambulante Metallentfernung;

    Guten Morgen,

    die Aufnahme erfolgte wegen der Komplikation \"Infekt\" und stellt keine Weiterbehandlung der Fraktur dar und ist auch nicht Folge davon. Mit der ME war hier die Behandlung beendet.
    Wenn Sie einen genaueren Kode für den Infekt finden, ist dieser gegebüber dem T-Kode zu bevorzugen (siehe DKR D002).

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Guten Morgen, Frau Brü....

    ich freue mich, dass Sie dem Medizinkontrolling erhalten geblieben sind und uns (bzw. den Kollegen/innen in Sachsen) jetzt weiter unterstützen!

    Doch schnell zu Ihrer Frage:
    Ich würde Herrn Selter voll zustimmen bei seiner Stellungnahme. Einzig der Fall, dass die ME ausnahmsweise stationär erfolgt wäre und die Infektion innerhalb der oGvD der ME aufgetreten wäre, hätte über eine zu erwartende FZF(Fallzusammenführung) die Fraktur (zusammen mit Z47.0) noch eine Rolle gespielt! (doller Satz, oder?!)
    Dem war aber nicht so. Zwischen amb. ME und Infektionauftreten liegt zwar medizinisch ein Zsammenhang vor, aber nicht mehr abrechnungstechnisch!
    Es ist somit so spezifisch wie möglich zu kodieren, also als HD entweder Abszess L02.4 oder Phlegmone L03.11 oder vielleicht sogar Osteomyelitis M86.. ?!
    Man kann sich (mit dem MDK!) darüber streiten, ob die T81.4 überhaupt berechtigt ist, wenn es einen spezifischeren Kode gibt, denn die zusätzliche T81.4 führt manchmal zu einer PCCL-Steigerung und das sieht der MDK nicht gerne :)

    Liebe Grüße aus KT

    riol

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Guten Morgen Riol,

    also mit der L02.4 wäre ich doch schon ganz zufrieden.. Und es hat auch einen \"Gedankengang\" von mir bestätigt. (nachdem ich die gewinnbringende \"S-Diagnose\" streichen musste ;( )

    Vielen Dank und ein schönes Wochenende :sonne: ,

    KaBrü