Hallo Forum,
Klinischer Verlauf
Wir hatten einen Patienten behandelt, der eine größere Menge Deodorant inhaliert hatte, in der Folge kam es zu vegetativen Problemen, die zur Aufnahme führten. Am Pulsoxymeter unter Intensiv- bzw. Intermediate Care-Bedingungen für längere Zeit [O2] <=95% und dann Gabe von O2 per Nasensonde über 8 h. Labor unauffällig. Keine Gabe von Medikamenten, insbesondere keine Steroide. Übrigens keine internistischen Vorerkrankungen.
Entlassungsbrief
Diagnose Inhalationstrauma
Therapie Monitoring von Atmung etc.
nebst Prosa
MDK-Gutachten
Eine erniedrigte Sauerstoffsättigung sei irrelevant, weil zu ungenau. Die Symptomatik sei nicht eindeutig. Ein Inhalationstrauma liege nicht vor. Eine Sauerstoffbehandlung sei nicht indiziert gewesen. Zu kodieren sei lediglich die Beobachtung bei Verdachtsfällen (Z03.6)
Frage
Wir argumentieren, dass Z03.6 gerechtfertigt gewesen wäre, wenn ex-ante keine Behandlung indiziert gewesen wäre. Behandelt haben wir aber, mit der einfachsten Möglichkeit, die aber die Ressurcen eines KH erforderte. Die Kodierung ist übrigens unter Zugrundelegung der Diagnose richtig, der MDK meint, die Diagnose sei falsch. Aber lassen wir diese juristische Spitzfindigkeit mal beiseite ... Nur zur Diskussion möchte ich stellen, wo der Verdacht aufhört und die Behandlung des Inhalationstraumas beginnt.
Grüße von der Ostsee.