Stationäre Behandlung bei EK-Gabe

  • Guten Tag

    Patientin kommt zur geplanten Hysteroskopie. Bei der Aufnahme- Untersuchung fällt ein Hb vom 7.9 auf. Die Patientin bekommt noch am selben Tag 2 EK\'s und kann deshalb gleich am nächsten Tag operiert werden. Der MDK sagt jetzt die EK\'s hätten auch ambulant gegeben werden können, oder das ist noch zur Auswahl, vorstationär. Natürlich um deshalb für den Fall einen Abschlag zu bekommen.
    Im Moment geben die Gutachter vom MDK mal wieder \"alles\", man ist wirklich sprachlos.

    Was hätten Sie noch für Argumente die eine stationäre Behandlung begründen? Ich habe Kontrolle des BB, Vitalzeichenkontrolle, EK erst am späten Nachmitag gegeben. Ein hin und her für die Patientin.

    Gruß Attila

  • Hallo Attila,

    ein Hb von 7,9 ist ja nicht gerade üppig. Ist denn neben der EK-Gabe nicht auch noch eine Diagnostik gelaufen? Von ungefähr kommt bei einer (vermutlich dazu nicht mal mehr menstruierenden Frau? ) ein solcher Hb eigentlich nicht vor.

    [f2] [c=darkblue][comic]Schönen Gruß vom Möhrle[/comic][/c] :i_wink:[/f2]

  • Hallo an alle,

    stellt sich die Frage ob die Patientin schon mal vorstationär da war und dabei BB okay, dann konnte das KH davon ausgehen dass OP möglich ist.
    Wenn Sie bei elektiv geplantem Eingriff immer einen Tag vor OP aufnehmen, dann hätten Sie bei uns schlechte Karten das zu begründen.
    Ganz nebenbei bei uns wäre ein HB von 7,9 mmol/l kein Grund nicht zu operieren. Ich gehe davon aus das sie hier als Einheit g/dl verwenden.

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Liebe Kollegen, lieber Attila

    ich sehe das ähnlich wie Herr Neiser. Wichtig wäre noch zu klären, ob sogenannte \"Transfusionstrigger\" vorlagen, also klinische Zeichen einer zu geringe Sauerstofftransportkapazität wie Tachykardie, orthostatische Kollapsneigung, Tachypnoe oder AP-Beschwerden bei KHK (usw). Dann liesse sich die Stationäre Aufnahme zur EK-Gabe viel besser begründen als bei einer reinen Hb-Wert-Korrektur.

    Beste Grüße,

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Zitat


    Original von Attila:
    Guten Tag

    Im Moment geben die Gutachter vom MDK mal wieder \"alles\", man ist wirklich sprachlos.

    Gruß Attila

    Das wäre ich auch Atilla, zumal die Gabe von EK mit allergischen Reaktionen verbunden sein kann. Dann wollte ich noch gerne von den anderen
    Teilnehmern mit brillanten Analysen,wie man im Falle dieses Pat. hätte vorgehen können, wissen, ob solches Vorgehen auch in deren Häusern in etwa so praktiziert wird?

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Zusammen,

    :d_pfeid: das mit der Analyse ist so eine Sache für sich, aber was würden wir machen.
    Da der HB bei der Aufnahmeuntersuchung festgestellt wurde schließe ich eine vorstationäre Anwesenheit der Patientin erst einmal aus.
    Dann hätten wir auch eine bestimmte Menge an EK verabreicht um den Eingriff am nächsten Tag dann durchführen zu können.
    Soweit die Praxis.

    Abgesehen von den Risiken die eine Transfusion in sich birgt ( nicht umsonst klärt man auf und führt nicht irgendwelche Statistiken die man jedes Jahr an bestimmte Institute schickt um die Transfusionsfähigkeit abklären zu lassen etc.) finde ich sollte man solche Patienten erst einmal zum Gutachter schicken um die stationäre Notwendigkeit prüfen zu lassen und wenn er gerade mal dabei ist kann er auch den Eingriff schon einmal durchführen - das Spart - :d_zwinker: :d_pfeid:

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling