5-79a.ff - Reposition einer Luxation

  • Guten Morgen wertes Forum,
    eine schlaflose Nacht bereitete mir die Frage, wann der Kode 5-79a.ff zu benutzen ist. :a_augenruppel:
    Zugegeben ein wohl eher praktisches Problem, da ich mir absolut nicht erklären kann, wie das funktioniert: :d_gutefrage:
    5-79a.ff Geschlossene Reposition einer Gelenkluxation mit Osteosynthese

    vielleicht kann mir einer der chirurgischen Kollegen hier (evtl.sogar mit einem Fall beispiel) weiterhelfen?

    vielen Dank bereits im voraus
    Roman

  • Hallo,

    geschlossene Reposition einer Luxation mit Osteosynthese (5-79a.ff)
    bedeutet, dass der Eingriff zur Reposition (also anatomische Wiederherstellung des wieder intakten Gelenks) und Osteosynthese nicht offen chirurgisch durchgeführt wurde, sondern von einem kleinen Zugang aus unter Röntgenkontrolle vorgenommen wurde.

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Roman,

    Die Ziffern 5-79a,-- gelten für Luxationen, die geschlossen reponiert werden und bei denen z.B. eine transfixierende Kirschnerdrahtosteosynthese durchgeführt wird.

    zum Beispiel: Luxation im Chopart-Gelenk: S93,32, versorgt durch Reposition und Spickung : 5-79a.1n

    kein wirklicher Grund für mehrere schlaflose Nächte!

    erholsamen Schlaf wünscht

    Stalli

    STALLI :d_zwinker:

  • Hallo Alle miteinander,

    ganz so einfach ist das nicht. Die schlaflose Nacht ist schon berechtigt. Der AK-Orthopädie und der AK Chirurgie der GMDS hat hier auch klare Wünsche zur OPS-Verbesserung eingereicht, die leider (noch) nicht umgesetzt wurden. Eine Gelenkreposition mit Osteosynthese ist eigentlich Unsinn. Die beiden Codes 5-79a/b sind völlig falsch formuliert. Osteosynthetisiert werden Frakturen und keine Gelenkluxationen. Die Osteosynthesen können spezifischer codiert werden 5-78ff und 5-79 (ohne 5-79a/b) und Luxationen werden nach der Reposition wenn überhaupt temporär oder dauerhaft versteift. Das Bedeutet 5-808 oder 5-809. Da es diese Codes aber mit Ausnahme der offenen Gelenkreposition als solche schon gibt, macht allein der Code 5-79b.h einigermaßen Sinn, gehöhrt aber eher in die 5-80/5-81er Gruppe.

    Diese Vorschläge haben wir unterbreitet, wurden aber trotz viel Aufwand bisher nicht gehört. So wird es wohl bei den Grübeleien über einen echten OPS-Fehler bleiben.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas Winter
    Berlin

  • Hallo miteinander,

    Hier mal die Frage des Herzchirurgen an die Unfallchirurgen/ Orthopäden:

    Was ist im Sinne des OPS mit Tarsalgelenk (letzte Stelle n- z.B. bei Repo von Luxationen) gemeint?

    Ist eine Repo und temp. Arthrodese des Chopart Gelenks- sowohl 2 K Drähte talonavicular als auch 2 K Drähte calcaneocuboidal
    mit Repo und temp. Arthrodese im USG (6. Stelle m) oder der Tarsalgelenke (6.Stelle n) zu kodieren- oder beides, da das Talonaviculargelenk zum USG gehört, das Calcaneocuboidalgelenk jedoch nicht?

    Tarsalgelenke sind formal ja alle Gelenke der Fußwurzelknochen?

    Ich steh hier auf dem Schlauch!

    Grüße von der kalten Küste.

    Uwe Neiser


    Einmal editiert, zuletzt von phlox (5. Juli 2013 um 09:10)

  • Hallo liebe Mitstreiter,

    leider habe ich keine Antwort auf meine Frage erhalten. Anscheinend ist das Problem so selbstverständlich, dass es nicht beantwortet werden muss oder so schwierig, dass es nicht beantwortet werden kann.

    Mittlerweilen habe ich unter den Kodes der Arthrodese (permanent) 5-808 nachgesehen und hier wird das sowohl das talo- naviculare als auch das calcaneo- cuboidale Gelenk dem USG zugeschlagen, was ja nach der reinen Anatomie zumindest für das calcaneo- cuboidale Gelenk fraglich erscheint.

    Gilt dies dann auch für die temporäre Arthrodese, wo ja die Lokalisation in der letzten Stell mit den Buchstaben kodiert wird?

    Mfg

    U.Neiser

    Uwe Neiser


  • Hallo Phlox,

    zunächst würde ich die OP nicht als temporäre Arthrodese kodieren, sondern als Reposition einer Luxation mit Osteosynthese,... aber das war ja gar nicht die Frage :rolleyes:

    Das calcaneo-cuboidale Gelenk gehört definitionsgemäß nicht zum USG, damit wurde sowohl im USG als auch zwischen "sonstigen" Tarsalen operiert.
    Ich würde beide OPS sowohl für USG als auch für tarsal kodieren.
    Dass das calcaneo-cuboidale Gelenk bei den Arthrodesen als Inklusivum zum USG genannt ist, widerspricht dem nicht. Würde das Gelenk im "Kodiersinne" zum USG gehören, wäre das ausdrückliche Inklusivum bei 5-808.- gerade nicht notwendig.

    ... und nun mit Elan in die neue Woche :S

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

  • hallo Phlox!


    Das calcaneocuboidale Gelenk ( CC ) gehört zum USG.
    Aus Rabl und Nyga: Im USG artikulieren der Taluskopf mit dem Naviculare und der Calcaneus mit dem Cuboideum, sowie der Talus mit dem Calcaneus.


    Googelt man nach den Arthrodesen des USG so findet sich als eine der methoden die Triple-Arthrodese.
    Dabei wird das TN-, dasTCalc- und das CC-gelenk versteift.
    Warum sollte diese Anatomie nicht auch in 5-79a gelten?


    mfg ET.gkv