DRG und ordnungspolitscher Rahmen

  • Glück Auf liebe Groupies

    Auf dem Boden aktueller Entwicklungen und Gesetzesentwürfen in der Beratung ist es mal wieder Zeit aus seinem Kodierhandbuch aufzublicken und das Umfeld zu betrachten:

    Hier in NRW wird es zumindest nach aktueller Ankündigung zukünftig (also bereits ab 2008) eine vollständige Kopplung der Fördermittel (Pauschal und Einzel) an das DRG System geben. Der Casemix wird auschlaggebend für die Höhe der Investitionsfördermittel des Landes.
    Unabhängig von der primären Sinnhaftigkeit ein veraltetes Fördersystem zu renovieren, interessiert mich eure Meinung zum Kopplungkonstrukt.
    Sollte man zunächst hinnehmen das beispielsweise orthopädische Fachkliniken über den hohen Sachkosteanteil in ihrem Casemix auch mehr Fördermittel bekommen als Grund und Regelversorger mit gleicher Fallzahl und Pflegetagen. Erzielt man Renditen über den Casemix würde selbst diese Rendite gefördert.

    Aus welchen Gründen / oder nicht haltet Ihr ein solches Konstrukt für Sinnhaft.
    Ähnliche Prämissen werden zur Zeit auch auf Bundesebene diskutiert.
    Auch in diesem Forum sollten wir uns mal wieder über Zukunftoptionen unterhalten.

    Gelsenkirchen, bewölkt aber seit längerem ohne Regen

    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Also ohne jetzt Berechnungen für einzelne Häuser oder Abteilungen und ggf. Spekulationen über finanzielle Verschiebungen anstellen zu wollen:

    Die Monistik mag ein alter Hut sein. Sie ist 1972 mit dem KHG abgeschafft worden. Sie steht aber seit Jahren auf dem politischen Wunschzettel. Im jüngsten Gutachten des SVR, wird sie ausdrücklich anempfohlen. In so fern wundern mich die Aktivitäten nicht.


    Gutachten SVR

    Duale Finanzierung hat letztlich auch zum Investitionsstau beigetragen. Die Teilung der Finanzierungsverantwortung in einen öffentlich zu tragenden investiven Teil und einen aus GKV-Mitteln zu finanzierenden Teil zur Deckung der Betriebskosten, führt doch quasi zwangsläufig zu einem Investitionsstau.

    Die notwendigen Investitionen in Bauliche oder derart strukturelle Maßnahamen, die einen wirtschaftlicheren Betrieb ermöglichen, unterbleiben doch schon deshalb, weil der Benefit nicht dem Investor, sondern eben dem GKV-Bereich zukommt. Bindet man die Kassen hier ein, mögen sie vielleicht auch ein Interesse an der Finanzierung von Investitionen haben und das unabhängig vom Wahlzyklus.

    Ja, ja: die Hoffnung stirbt zuletzt. :augenroll:

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]