Kodierung der Ileostomarückverlagerung

  • Hallo,

    mein Pat. erhielt eine Ileostomarückverlagerung mit Resktion des entsprechenden Ileums und Anastomose. Kann ich dann eine Ileumsegmentresektion (5-454.2) statt \"Rückverlagerung eines doppelläufigen Enterostomas: Ileostoma (5-465.1)\" kodieren?. Bei C20 und Z93.2 als Diagnosen gelangt man dann in die G18B statt in die schlechter bewertete G07B.

    Gruß und Dank

    Fischer

  • Hallo und willkommen,

    In der Diskussion dürfte dies von der Größe des Resektates abhängen. Eine echte, also ennenswerte Resektion ist sicher nicht Bestandteil des RV-Codes. In diesem Falle wären beide zu nennen

    Gruß

    merguet

  • Hallo FFischer,

    schließe mich der Meinung von merguet an.
    I. d. R. gilt die 5-465.1. Eine zusätzlich Ileumsegmentresektion kann sicher nur mit entsprechender Begründung/Doku kodiert werden.

    MfG

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Zitat


    Original von riol:
    [...] sicher nur mit entsprechender Begründung/Doku....

    Genau! :)
    Ich schaue bei so was in den OP-Bericht. Wenn dort eine entsprechende Präparation und Resektion eines Ileumsegmentes beschrieben steht, würde ich das kodieren. Idealerweise findet man unter den Stichworten im Bericht:
    \"Z.n. Rektum-CA/AP-Rückverlagerung/Ileumsegmentresektion\"
    Wenn der Operateur sich scheut, Ileumsegmentresektion als eigenständigen Begriff in seinen OP-Bericht zu diktieren, dann war dem auch nicht so. Alles andere ist dann Quatsch und hat keinen Bestand vor\'m MDK - zu Recht.
    Ein bisschen Ileum anfrischen ist eben keine Segmentresektion im Sinne eines eigenständig zu beschreibenden Teilschrittes.

    Meine Meinung.
    :d_zwinker:

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Vielen Dank für Ihre Meinung, da in diesem Falle tatsächlich die Resektion im Op-Bericht beschrieben wurde werde ich es auch den Tatsachen entsprechend kodieren (was ich ohnehin vorhatte).

  • Genau so halten wir es auch beim Sigma / beim hohen Rektum. Die Operateure haben absolut nichts dagegen, im OP-Bericht die extraperitoneale Freipräparation des Rektums incl. Anastomosenhöhe dezidiert zu beschreiben. In den Schlagworten findet sich dann auch regelmäßig \"hohe anteriore Rektumresektion\". Ist ja auch gut für den OP-Katalog :)
    Und ohne diese Doku soll es eben auch nicht kodiert werden. Sonst begibt man sich auf Glatteis.

    Gruß

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Hallo zusammen,

    also die extraperitoneale Freipräparation sollte nicht nur beschrieben, sondern medizinisch indiziert und auch wirklich gemacht worden sein, sonst begeben wir uns auf gefährliches Glatteis!!
    Unter einer Ileumsegmentresktion im Rahmen einer Ileostomarückverlagerung verstehe ich die \"zusätzliche\" Resektion eines Ileumsegmentes, soll heißen, eine 2. Anastomose!!!
    Wenn im Rahmen der Stomapräparation mehr Ileum reseziert wird als gewöhnlich (z.B. Verwachsen, Läsion), ist das m. E. mit im Kode enthalten!
    Also aufpassen, bei den Tatsachen bleiben, sonst wird es zum Eigentor für ALLE!

    Machts gut

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Aber na klar doch!!!!!
    Wir werden wohl kaum OP-Berichte frisieren (geschweige denn Indikationen), nur damit\'s besser in die E1Plus passt.......

    Es ist doch nur in der Regel so, dass es in Sachen Doku eher noch Nachholbedarf gibt. Dazu gehört auch durchaus die Nennung wichtiger Vokabeln und Schlagworte im OP-Bericht. Wie oft hören wir denn von Kassen / MDK-Seite: \"wieso - das steht doch da so gar nicht\".

    Letztlich meinen wir beide genau das gleiche. Deswegen habe ich ja auch geschrieben:\"Wenn der Operateur sich scheut, Ileumsegmentresektion als eigenständigen Begriff in seinen OP-Bericht zu diktieren,...\"

    Dabei geht es doch aber eben nicht nur um\'s \"Diktieren\".....

    Pathetischer ausgedrückt:\"Wenn ein Chirurg nicht reinen Gewissens bestätigt (durch eindeutiges Diktat im Brief), eine Ileumsegmentresektion nach allen Regeln der Kunst durchgeführt zu haben.....\"

    Wenn er \'rumdruckst und sagt. \"äh - ja eigentlich...\" würde ich den OPS sofort streichen.

    Gruß

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Ja, hat jemand :sterne:

    wenn ich nicht explizit dokumetiert habe, dass ich über das gewöhnliche Maß (bei Ileostomarückverlagerung) hinaus Dünndarm resezieren musste mit entsprechendem zusätzlichen Aufwand, wird diese Resektion nicht akzeptiert. :boese:

    Hallo controlletti,
    ist es in Spanien so langweilig, dass man auch dort noch im mydrg surfen muss? 8)

    Nichts für ungut.
    Bin ab 26.8. in der Schweiz und da rühr ich keinen PC an :erschreck:

    Machts gut

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Guten Tag,
    wie würden Sie den Fall sehen:

    Wetzsteinförmige Längsumschneidung des doppelläufigen Ileostomas im rechten Unterbauch. Es zeigen sich ausgedehnt narbige Veränderungen der Bauchdecke (Zustand nach Radiochemotherapie), welche zunächst mühsam gelöst werden müssen. Nun zirkuläres Auslösen der zu- und abführenden Schlinge, bis diese vor die Bauchdecke gebracht werden können. Bei ausgedehnt narbigen Veränderungen wird eine Resektion von ca. 7 cm Ileum um das Ileostoma herum erforderlich. Sorgfältige Darstellung der Darmwand am abführenden und zuführenden Schenkel. Anschließende End zu End Anastomosierung durch extramuköse Allschichtennähte, .....

    Ist die Resektion von ca. 7 cm Ileum noch Teil der Rückverlagerung oder schon eigenständig?

    Danke für Feedback.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch