Ambulante Abrechnung/Notfallpauschale

  • Hallo an alle,
    da wir eine stetige Steigerung der Patientenanzahl in unserer Notfallambulanz haben, gibt es in unserem Haus Überlegungen von der Notfallpauschale (ca 30.-€) auf Einzelfallabrechnung umzusteigen. Zudem erwarten wir eine weitere Steigerung der Patientenzahlen, da der KV-Dienst in Zukunft über eine eigen KV-Leitstelle dezentral und nicht mehr über Rettungsleitstelle organisiert wird.
    Deshalb meine Frage ob irgendein Haus diesbezüglich schonmal Berechnungen angestellt hat oder Erfahrungen egal welcher Art hat.
    Lohnt sich das?

    A. Döring
    :dance1:

  • Hallo Herr Döring,
    ich sach mal...30 euro sind recht üppig, in der Praxis werden fast alle KV-Leistungen in den Regress genommen: 2xBlut-Ck und EKG bei Infarkausschluß, alle instrumenalen Leistungen wie Ultraschall oder Endoskopie usw...da bleibt fast nichts übrig (von der Abrechnung und der Kodierung der Diagnosen nach ICD-10 1.3 und den EBM ganz zu schweigen.
    Also würde ich mal schön rechnen und mal bei der KV anfragen, welche Ziffern zugelassen werden sollten


    --
    Grüße aus Hanau
    Poschmann

    Poschmann

  • ?( ist es nicht sowieso von KV zu KV unterschiedlich? Wir bekommen in der KV Westfalen-Lippe schon lange gar nicht mehr die Möglichkeit der Einzelabrechnung, es wird eine Pauschale von (früher, aktuell bin ich nicht auf dem laufenden) ca. 30 DM bezahlt zuzügl. Röntgenleistungen (im Krankenhaus übrigens nur einmal pro Quartal, egal in welcher Ambulanz der Patient wie oft war). Wir haben uns damals versucht, gegen diese Pauschalabrechnung zu wehren (genau mit der obigen Begründung: EKG, Laborwerte incl. Herzenzyme, usw. werden ja nur im Krankenhaus gemacht und selten oder nie im KV-Notdienst, deshalb kann das Krankenhaus nicht die gleiche Pauschale bekommen wie der niedergelassene Bereich), wir haben nicht einmal eine Antwort bekommen.
    Die Erlösoptimierung in den Ambulanzen ist eine unendlich frustrierende Geschichte, manches geht nur über Sondervereinbarungen mit den Kassen direkt (zum Beispiel Medikamentenpauschalen zusätzlich und Heil- und Hilfsmittel über Rezepte), wenn hier jemand mal mit einem Verfahren käme, wie ein Haus die Ambulanzunterdeckung in den Griff bekommen hat (außer sie zu schließen!!!), würde ich eine Kiste Rotwein schicken!!! Versprochen (auch Vorschläge von Kassenvertretern sind zugelassen (gibt auch keinen billigeren Rowein!)!!!!!:drink:
    In diesem Sinne:drink:

    Patklein

  • Hallo Frau Klein,
    schön mal wieder was von Ihnen zu hören...
    Ich könnte schon Vorschläge machen, diese werden aber in KH, auch von den regierenden Chefärzten nicht goutiert.
    Grundsätzlich: Eine Krankenhausambulanz kann nicht kostendeckend arbeiten (der Rotwein bleibt also bei Ihnen)
    Vorschläge zur Kostenreduktion
    1. KV-Ambulanz auf dem Gelände (haben wir schon, es kommen aber eher noch mehr Patienten...die aber meistens mit Einweisung, äääähm !)
    2. Zusammenlegung von Krankenhausambulanz und KV-Ambulanz (gibt es z.B. Bürger-KH in Stuttgart m.W., evt gemeinsame Dienste, aber: die Chefärzte geben ihren Stempel aus der Hand, verzichten mithin auf Einnahmen...problematisch...aber eine gute Lösung
    3. ein niedergelassener Arzt übernimmt die Abrechnung der KV-Ambulanz (schmunzel), ein KH-Arzt lässt sich nieder in der Ambulanz (ääh?), beide Varianten mithin nicht dem Standesrecht entsprechend.

    Fazit: Utilisierung aller AMBULANTEN Möglichkeiten mit Abrechnung über die KV außerhalb der Ermächtigung


    --
    Grüße aus Hanau
    Poschmann

    Poschmann