Qualitätsbericht und Kodierung

  • Hallo zusammen,

    Ich sehe die Diskussion zu den veröffentlichten Qualitätsberichten mit sehr gemischten Gefühlen.
    Nicht jede DLG-prämierte Wurst aus dem Supermarkt (oder auch vom Metzger um die Ecke) entspricht den Qualitätsanforderungen, die ich als Verbraucher an ein ebensolches Nahrungsmittel richte.
    Genauso verhält es sich mit den Qualitätsberichten der Krankenhäuser. Nirgendwo steht z.B. etwas von Komplikationsraten nach Operationen (oder habe ich das übersehen?).

    Außerdem entsteht bei den obigen Beiträgen ein wenig der Eindruck, dass eine hervorragende Kodierqualität gleichbedeutend ist mit einer excellenten Behandlungsqualität, was sicher nicht den Tatsachen entspricht.
    Nach medizinischen Kriterien könnte man in Ihrer Klinik, Herr Konzelmann, wahrscheinlich auch den einen oder anderen Fall ermitteln, der fälschlicherweise als hypertensive Herzkrankheit (I11.9) kodiert wurde.

    Mir als Medizincontroller ist jedenfalls eine als I10 kodierte hypertensive Entgleisung bei einem Patienten lieber, als eine vielleicht zweifelhafte I11.9. Insbesondere dann, wenn der Patient sich nach einigen Tagen mit einem guten Blutdruck und zufrieden mit der Behandlung aus der Klinik verabschiedet. Bei einer guten Dokumentation des Falles kann sich auch gerne der MDK von der Behandlungsqualität überzeugen.

    Aus dem Bereitschaftsdienst im trüben Spessart

    Mathias Filipp