Verlegung nur mit medizinischem Grund?

    • Offizieller Beitrag

    Damit braucht man nicht um Kulanz u.ä. zu diskutieren, sondern die Frage ist doch, kann ich den Pat. bereits gefahrlos entlassen - oder muss ich ihn noch behalten. ...
    Hinterher zu sagen, da war ja dann nix, dann hätte man den doch gleich am Freitag entlassen können, ist schon eine ziemlich freche Nummer, die der MDK im AUFTRAG der Kassen da öfter mal abzieht. SIE müssen das ja nicht am Patientenbett entscheiden!


    Guten Tag


    Vermutung: Gutachter möchten keine wirklichen Ärzte mehr

    (Mit)Verantwortung der Gutachter?

    Herzkranker Patient mit Angst

    Wo bleiben Werte,
    umfassende gesellschaftliche Verantwortung?

    Siehe hierzu:

    4. Entwertung des Ärztlichen
    Im Grunde möchte man im modernen
    Gesundheitssystem keine wirklichen Ärzte mehr, sondern eher Manager, die
    gekonnt die vorgegebenen Behandlungspakete zusammenbauen.

    ...


    Alles muss gemessen werden, alles belegt werden, und vor allen Dingen: Alles wird
    kontrolliert. Nichts mehr wird als selbstverständlich vorausgesetzt, sondern
    für alles muss der Arzt Rechenschaft ablegen; er sieht sich einem ständigen
    Generalverdacht ausgesetzt.


    http://www.aerzteblatt.de/archiv/125072/…dell?src=search


    Gruß


    Eberhard Rembs

  • Hallo,
    so komisch es klingt. Am besten ist es solche Patienten, zu entlassen und dann schauen was pasiert.
    Wenn die Vermutung der KH-Ärzte zutrifft, dann wird eine Wiedereinweisung (und damit das dokumentierte "Versagen" der ambulante Versorgung erfolgen.
    Wenn die Vermutung der MDK-Ärzte zutrifft, dann wird der Patient das Wochenende auch so überstehen.

    Patientenorganisationen und Verbraucherschutz werden sich dann zwar wieder über den Drehtüreffekt beschweren, aber was solls.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    • Offizieller Beitrag

    so komisch es klingt. Am besten ist es solche Patienten, zu entlassen und dann schauen was pasiert.

    Guten Tag


    „Aber es ist ein abgrundtiefer Gegensatz, ob man unter der gesinnungsethischen Maxime handelt - religiös geredet: ‚Der Christ tut recht und stellt den Erfolg anheim‘ - oder unter der verantwortungsethischen:
    daß man für die (voraussehbaren) Folgen seines Handelns aufzukommen hat.“

    Max Weber: Politik als Beruf, in: Gesammelte Politische Schriften, Tübingen 1988, 551-552


    Folgen der Freitagsentlassung:

    Innerhalb von drei Wochen wurden 5,4 Prozent wegen eines schweren Rückfalls wieder eingeliefert; weitere 1,7 Prozent starben in dieser Zeitspanne unerwartet an den Folgen ihrer Krankheit. Das ist ein deutlich höherer Prozentsatz als bei den an anderen Wochentagen entlassenen Patienten (Quelle: CMAJ, 25.6.2002).

    http://www.welt.de/print-wams/art…efaehrlich.html


    Gruß
    E Rembs

  • Hallo Herr Dr. Horndasch,

    ich möchte Ihrem Rat - auch wenn der Gedanke nicht schlecht ist - schon wegen dem möglichen Haftungsrisiko nicht folgen.
    Was tun, wenn Sie einen Patienten in die ambulante Versorgung entlassen, wissentlich, dass er z.B. am Wochenende nicht versorgt ist und ihm etwas zustoßen sollte.

    Des Weiteren wären entsprechende Schulungen mit dem zuständigen Personal nahezu ein Akt der Unmöglichkeit, da Sie nicht jeden individuellen Fall bzw. Konstellation jedem Arzt nahebringen können.

    Die Verantwortung möchte ich hier nicht übernehmen.

    Sehr interessant und richtig finde ich Aussagen von Kassenmitarbeitern zur "Solidargemeinschaft" 8|. Manche Kassenvorstände sollten das auch leben und sich angesichts der massiven Geldverschwendung bei den GKVen mal überlegen, wie die "Solidargemeinschaft" darüber denkt, zu der im Übrigen auch ich gehöre.

    Dem Forumskollegen "Einsparungsprinz" nehme ich die Aussagen zur "Solidargemeinschaft" ab, da er mir durchaus als bodenständiger Kontrahent bekannt ist, jedoch sollte diese Denkweise z.B. nicht nur auf der Ausgabenseite bei den Kh´s angsetzt werden. Ebenso sollten auch die GKV´s mal schauen, wie sie die 1,6 Mrd. Euro offener Beiträge endlich einfordern :evil: . Das interessiert die Solidargemeinschaft nämlich genauso....

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

    Einmal editiert, zuletzt von Wurmdobler (27. August 2012 um 12:28)