Welche Hauptdiagnose (HD) ist die richtige...?

  • Hallo liebes Forum! :d_gutefrage:

    Ich habe hier folgenden Fall..
    Patient mit der Diagnose \" Ulcus mixtum Unterschenkel re bei A.poplitea Rezidivstenose\"
    ND: DM; Nephrosklerose.
    Prozedur: PTA der A. poplitea

    Kann ich die I70.22 als HD nehmen und die I83.0 und E11.50 als ND?
    Oder muss ich den DM als HD nehmen.
    Bin bei diesem Fall völlig vor den Kopf gestoßen.

    Kann mir da jemand helfen?
    Gruss und Danke
    Brune[c=#00ff48][/code]

    Iris Brune
    Medizincontrolling
    :d_gutefrage: \"Der schnellste Weg ist nicht immer asphaltiert\"

  • Hallo IBrune LP,

    mit ihrer HD wäre ich einverstanden, ggf. auf die I 70.23 wechseln je nach Befund.
    Warum sie hier noch Varizen verschlüsseln wollen ist mir nicht ganz klar, siehe ICD Kodes für I 70.22.
    Was den Diabetes angeht, sollte man sich die Frage stellen: was wurde hauptsächlich behandelt? und nartürlich lagen noch mehr Komplikationen des Diabetes vor wie z.b. eine Polyneuropathie oder eine diabetische Nephropathie etc.
    Haben sie einen diabetischen Fuß behandelt?

    Mit freundlichen
    Grüßen
    aus dem Westzipfel

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Aachen 1,
    An die Varizen als HD hatte ich gedacht wegen dem Ulcus. I 70.23 wäre natürlich auch eine Idee.
    Ein diab. Fuss liegt nicht vor. Polyneuropathie etc. ist nicht bekannt.

    Danke für die Hilfe

    Brune[c=#00ff3f][/code]

    Iris Brune
    Medizincontrolling
    :d_gutefrage: \"Der schnellste Weg ist nicht immer asphaltiert\"

  • Hallo Frau Brune und Forum,

    kommt es nicht darauf an, wie lange der DM schon besteht? Wenn schon seit vielen Jahren, dann ist wohl eher die E11.50 zu codieren. Hat der Patient dagegen seit ewigen Zeiten eine AVK bei bekanntem Nikotinabusus und schwerer arterieller Hypertonie, und den DM erst seit kurzem, kommt eher die I70.23 als HD in Frage, und die E11.90 dann als ND.

    Schönen Tag noch,
    Dr. Stefan Stern

  • Hallo Forum,
    nach weiterer Beratung mit meinen Kollegen habe ich mich für die HD I70.23 entschieden, da eine I 10.00 ebenfalls vorliegt.
    Wie lange der DM besteht ist nicht bekannt und geht auch nicht aus dieser Akte des Patienten hervor. Deshalb habe ich die E 11.90 als ND.

    Bis dann und vielen Dank für die Inputs
    Brune

    Iris Brune
    Medizincontrolling
    :d_gutefrage: \"Der schnellste Weg ist nicht immer asphaltiert\"

  • Hallo Frau Brune,

    bei Ulcera ist es etwas schwierig. Sofern es klar als arteriell bzw. venös klassifiziert wurde, nehmen Sie, je nachdem, I70.23 bzw. I83.0

    Bei gemischen Ulcera ohne klare Trennung bevorzuge ich die L97, im Thesaurus auch als \"Ulcus bei gemischtem Gefäßschaden\" klassifiziert. Da im vorliegenden Fall die Chirurgen aber schon etwas über die Genese (Poplitealstenose) geschrieben haben, dürfte der arterielle Code zutreffen. Ob dies dann eine diabetische pAVK ist oder bei Hypertonus +/- Nikotin, wäre dann weiter zu klären und nur durch die Kollegen zu beantworten.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Hr. Blaschke
    Wenn sich die Kollegen doch nur mal in solchen Fällen präzieser ausdrücken würden oder einfach eine treffende Diagnose stellen würden dann bräuchte ich solch blöde Sachen erst gar nicht zum Thema machen.
    \"...,denn sie wissen nicht was Sie tun\"

    Gruß Brune

    Iris Brune
    Medizincontrolling
    :d_gutefrage: \"Der schnellste Weg ist nicht immer asphaltiert\"

  • Hallo liebes Forum,

    ich mache hier mal weiter, weil es sich um eine ähnliche Frage handelt:

    Patient wird mir eine Atherosklerose vom Becken-Bein-Typ aufgenommen, in der DSA zeigt sich ein Verschluss der A. femoralis, A. poplitea I-III und der Unterschenkeltrifurkation rechts.

    Aufgrund des Verschlusses von Makrogefäße haben wir als HD die I70.23 kodiert und den DM mit E11.71 als ND.

    Der MDK sieht es genau andersherum mit der Argumentation, wenn der Diabetes die Ursache für die Atherosklerose in kleine Gefäßen ist, ist er auch die Ursache für den Verschluss der großen. Unser Gefäßchirurg kann dieser Aussage nicht folgen.

    Hat jemand Erfahrungen mit dieser Konstellation?

    Viele Grüße aus Unna

    Heribert Hypki

  • Guten Tag Herr Hypki,

    wenn der Patient mit der Aufnahmediagnose i70.23 kommt und die PAVK behandelt wird, ist dies auch die Hauptdiagnose. Die Nebendiagnose Diab. mell.wird entsprechen des diabetischen Fußsyndromes kodiert.
    Nur wenn der Diabetes mell. zur Aufnahme führte, ist dieser auch HD.
    Der Aussage des MDK kann ich ebenfalls nicht zustimmen.

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo Herr Hypki,

    selbst wenn die pAVK aufgrund des Diabetes entstanden wäre, wäre nach den DKR die Hauptdiagnose nicht die E11.7-, sondern die E11.5- (Diabetes mit peripheren vasculären Komplikationen).

    E11.7- wäre es nur, wenn Sie den Patienten zur Behandlung des diabetischen Fußes oder zur Behandlung des Diabetes bei gleichzeitig vorhandenen multiplen Komplikationen aufgenommen hätten.

    Die E11.5- wird beim Groupen in der Regel wie die I70 behandelt.

    Mit freundlichen Grüßen

    A. Bauer

  • Hallo Herr Hypki,

    vielleicht kann Ihnen die Stellungnahme der Bayer. Krankenhausgesellschaft weiterhelfen („FAQ-Liste Kodierung“ der Bayer. Krankenhausgesellschaft [(Version 009 v. 31.07.2008 ])

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld