Erfassung von pflegerelevanten Diagnosen

  • Hallo Forum!
    Hat jemand Erfahrung mit einer EDV- gestützten Erfassung pflegerelevanter Diagnosen bzw. einer allgemeinen Erfassung?
    Danke für jede Information.
    Grüße aus dem ´windigen Norden

    Maddoc

  • Hallo Maddoc,

    wir sind „GWI-Haus“ und arbeiten mit ORBIS / OpenMed Pflegemodule.
    Seit kurzer Zeit benutzen wir die „digitale Kurve“ und es klappt eigentlich schon recht gut. :d_luege:
    Im Moment generiert unser System nur den Dekubitus beim Anlegen des Subformulars Norton-Skala.
    Doch wie ich unsere augagierte EDV-Abtlg. einschätze, wird auch in Kürze beim Erfassen weiterer ATLs, eine Pflegediagnose generiert werden. :i_respekt:

    Gruß

    ochpowi

    PS: auch Grüße aus dem windigen Norden

  • Hallo ochpowi!
    Wie definiert Ihr Pflegediagnosen? Bzw. welche Nebendiagnosen können/ werden von Pflegekräften dokumentiert?

    Es regnet. :(

    Gruß

    Maddoc

  • Hallo Maddoc!

    In unserem Haus werden \"pflegerelevante Diagnosen\" vom Pflegepersonal erfasst. Was pflegerelavante Diagnosen sind, wurde mit der Pflegediestleitung festgelegt. Wir haben hier primär Diagnosen, die primär vom Pflegepersonal versorgt werden. Hier zählen Dekubitus, Inkontinenzen, Ulcera etc..

    Die eingegeben Diagnosen sind vom Arzt zu überprüfen und ggfs. zu berichtigen.

    Mit freundlichem Gruß
    Frank Killmer

    Frank Killmer

  • Hallo Forum, Hallo Maddoc,

    wie bereits von Herrn Killmer beschrieben, werden auch bei uns die \"pflegerelevante Diagnosen\" direkt vom Pflegepersonal im ORBIS-System erfasst. Welche Pflegediagnosen ergriffen werden, wurde vorab von einem Pflegeausschuss entschieden.
    Als weitere Information folgender Link einer älteren Webseite http://www.dbfk.de/bv/icd-drg/dpricd10.htm


    Gruß

    ochpowi

  • Hallo,
    unser Ziel ist es, den Pflegekräften mehr Verantwortung zu übertragen. D.h. sie sollen auch bei der \"Rechnungsstellung\" deutlich mehr involviert werden und dadurch auch mehr Einblick in das Abrechnungssystem erhalten. Gibt es eine aktuelle Liste über pflegerelevante Diagnosen? Wie sind die Erfahrungen mit der Erfassung durch Pflegekräfte?

    Gruß
    Maddoc :sonne:

  • Hallo,

    in einem unserer Häuser werden derzeit pflegerelevante Diagnosen durch das Pflegepersonal erfasst. Leider müssen diese dann oft durch die Kodierer wieder entfernt werden, weil sie nicht dokumentiert sind. Es soll daher künftig davon abgesehen werden, dass das Pflegepersonal Diagnosen erfasst und wieder verstärkt Wert auf eine ausführliche und gründliche Dokumentation gelegt werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Claudia Mertens

  • Schönen guten Tag allerseits,

    die grundsätzliche Problematik ist (unabhängig davon ob behandelnde Ärzte oder Pflegepersonal Kodes erfassen) , dass die Kodierung eben nicht nur eine medizinische Fragestellung ist, sondern (zunehmend) formale und nichtmedizinische Regelungen und Aspekte (Hinweise in ICD und OPS, Kodierregeln und letztlich auch die Frage der Durchsetzungsmöglichkeit beim MDK) zu beachten sind.

    Wenn Sie dies jetzt nicht nur bei allen Ärzten, sondern auch beim Pflegepersonal so schulen wollen, dass sich die Nachbearbeitung in Grenzen hält, haben Sie meiner Ansicht nach viel zu tun.

    Aus meiner Sicht können die Kodierungen von beiden Berufsgruppe im Allgemeinen nur als Vorschläge betrachtet werden.

    Hinzu kommt das Motivationsproblem (vielleicht ? beim Pflegepersonal nicht ganz so ausgeprägt, wie bei den Ärzten) und die Tatsache, dass Kodes eingeführt werden, die nicht der medizinischen Abbildung des Falles, sondern ganz anderen Zwecken (z. B. QS) dienen.

    Sie werden also trotzdem eine Endkontrolle brauchen. Im klinischen Bereich eine Struktur zu etablieren, die diesen Anforderungen gerecht wird, halte ich für sehr anspruchsvoll.

    Demgegenüber befürworte ich ein Konzept, bei dem Ärzten und Pflegepersonal \"lediglich\" die Aufgabe einer ordentlichen Dokumentation zukommt und die Kodierung dann von einer relativ kleinen, leichter zu schulenden, motivierten und spezialisierten Gruppe von Kodierkräften anhand der Dokumentation durchgeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass Dokumentation und Kodierung übereinstimmen, was zu einer hohen Erfolgsquote bei MDK-Prüfungen der Kodierung und in der Folge auch zu einer deutlichen Abnahme des Anteils dieser Fragestellung führt (beim überwiegenden Anteil der MDK-Prüfungen bei uns geht es um die Verweildauer).

    Der Nachteil ist allerdings, dass eine vollständige und belastbare Verschlüsselung erst nach Entlassung und nach Abschluss der Dokumentation erfolgt.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Hr. Schaffert,
    ich geben Ihnen vollkommen Recht, aber um eine \"DRG-orientierte \" Dokumentation zu erreichen, müssen die Verantwortlichen auch wissen um was es geht. Hierbei sehe ich das große Problem. Die Dokumentation an das Abrechnungssystem anzupassen.
    Gruß
    Maddoc

  • Schönen guten Tag Maddoc,

    deswegen lege ich auch keinen Wert auf eine DRG-orientierte Dokumentation, sondern auf eine medizinische bzw. pflegerische. Wer bereits einmal das \"Vergnügen\" hatte, sich für seine Entscheidungen und Behandlung in einem Verfahren rechtfertigen zu müssen oder auch nur als Zeuge auszusagen, der weiß, dass die Dokumentation nicht nur Abrechnungszwecken dient.

    Ich möchte \"nur\", dass die durchgeführte Behandlung und die getroffenen Entscheidungen und der Verlauf anhand der Dokumentation für Dritte nachvollziehbar ist. Leider ist es schwer, dieses Ziel - insbesondere den Ärzten - nahezubringen.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Hr. Schaffert,
    so sehe ich das auch. Mir geht es darum, dass die Leistung die jede Berufsgruppe erbringt, auch wirklich abgebildet bzw. dokumentiert wird. Wenn man die Pflegedokumentation genauer betrachtet sehe ich da doch einige Lücken. Ob diese zu einem Mehrerlös führen könnten ist primär für mich nicht relevant. Wichtig finde ich ist die Darstellung der Komplexität und die sollte sich auch im Datensatz abbilden.

    Gruß
    Maddoc