• Guten Tag,

    ich habe ein Problem mit der Kodierung folgender Operation und hoffe auf Vorschläge seitens der Forumsmitglieder:

    Die Diagnose lautet:
    14 Tage alter knöcherner Syndesmosenausriss OSG.

    Die operative Therapie lautet Reposition mittels Stellschraube:
    Über dem Malleolus wird eine Stichincision durchgeführt, anschließend in 30° aufsteigender Richtung gebohrt, anschließend wird ein Gewinde geschnitten und eine 50er-Stellschraube eingedreht. Kontrolle unter Bildwandler, alle drei Corticalis werden erfasst. Gute Zentrierung des Talus in der Malleolengabel.

    Hat jemand einen Vorschlag?

    Viele Grüße
    M. Uphoff

  • Hallo,

    mein Vorschlag-Sorry:

    Benützen Sie die Suchfunktion, da wird Ihnen geholfen!
    Eine der entsprechenden Stellen nachzulesen ist sicher sinnvoller, als irgendwelche Zahlen in dem Computer zu tippen

    z.B. hier http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread.php?id=9133&start=1&seuser=&sepost=knöcherner%20Ausriss zum knöchernen Ausriss
    und hier http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread…8b16ed705f7fb#0

    zur Stellschraube.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Forum,

    ich bin mittlerweile unsicher, wie die operative, isolierte Versorgung einer Syndesmosenruptur abgebildet werden soll, wenn diese nicht genäht wurde. Leider hab ich über die Suchfunktionen auch keine Antwort gefunden...
    Hierzu ein Auszug aus dem OP-Bericht:

    „Darstellung der vorderen Syndesmose. Diese ist komplette zerrissen. Einzelne Fasern sind in den Syndesmosenspalt eingeschlagen. Beim Hakentest nach Heim unter BV-Kontrolle läßt sich die distale Fibula nach lateral ziehen. Hierbei kommt es zu einer erheblichen Erweiterung des Syndesmosenspaltes von >5mm. Einrichten der distalen Fibula gegenüber der distalen Tibia nach Säuberung des Syndesmosenspaltes unter BV-Kontrolle und Sicherung der Reposition mit mit einer spitzen Repositionsklemme. Etwa 2 cm proximal des Sprunggelenkspaltes wird eine 3,5 mm Stellschraube platziert. Hierzu Aufbohren der Fibula mit 2,5 mm in einem 30° Winkel nach ventral medial in die Tibia parallel zum Gelenkspalt. Längenmessung und Eindrehen der selbstschneidenden 50 mm Stellschraube. Überprüfung der Schraubenlage mit dem BV in 2 Ebenen. Hierbei zeigt sich, dass das hintere Volkmann-Dreieck gut reponiert ist. 1 cm proximal wir jetzt eine weitere Stellschraube platziert. Hierzu Aufbohren der Fibula mit 2,5 mm in einem 30° Winkel nach ventral medial in die Tibia parallel zum Gelenkspalt. Längenmessung und Eindrehen der selbstschneidenden 50 mm Stellschraube. Überprüfung der Schraubenlage mit dem BV in 2 Ebenen.
    Abschließende Spülung und BV-Kontrolle in 2 Ebenen. Das kleine hintere Volkmann Dreieck liegt gut reponiert, eine zusätzliche Verschraubung ist nicht erforderlich.“


    Die Fraktur des Volkmann-Dreiecks wurde nicht verschraubt, letztlich wurde nur die Knöchelgabel stabilisiert. Die 5-869.2 darf alleine nicht kodiert werden, und ein Code aus den Fraktur-Kapiteln ist aufgrund der Nichtverschraubung des Volkm.Dreiecks auch nicht richtig.
    Gibt es hierzu Vorschläge?! Ich hab schon an 5-809.2k gedacht, bin mir aber unsicher...
    Freu mich über Anregungen – Danke!

  • Hallo GK-Nicole,

    die Naht der Syndesmose wird unter 5-806 geführt (Offene Refixation und Plastik am Kapselbandapparat des OGS). Wenn ich sie nicht nähe, so erreiche ich doch durch das Einstellen der Fibula in die Incisura fibularis eine Annäherung, die ich entsprechend mit 5-806.x (+5-869.2 für die Stellschrauben) verschlüsseln würde.

    (Nur) bei Vorliegen einer massiven Gabelsprengung mit (Sub-)Luxation des Talus wäre in manchen Fällen auch an die 5-79b.hk zu denken. Eine temporäre Fixation liegt meines Erachtens nicht vor.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo GK-Nicole,

    da keine Naht erfolgte, geht auch 5-786.0.
    Möglicherweise auch 5-869.2, aber nach Ihrem Bericht wurde ja auch der Knochen gebohrt. Dann trifft das eher nicht zu, denke ich.
    Mit freundlichen Grüßen
    anneDD

  • Hallo AnneDD,

    die 5-786.0 und die 5-869.2 dürfen alleine aber nicht kodiert werden... Aber genau die Knochenbohrung bringt mich so ins Grübeln... Ich denke, es müsste dann der unspezifische 5-806.x mit 5-869.2 sein.

    GK-Nicole

  • Hallo Nicole,
    wie wäre es mit der geschlossenen Repo des Volkmanndreiecks ohne Osteosynthese? Zumindest wurde es während der OP reponiert, oder habe ich den Text falsch verstanden?
    Dann könnten Sie die 5-7860 dazu kodieren.
    Schönen Tag heute
    anneDD

  • Hallo AnneDD,

    genau das wäre die Alternative. Die 8-200.n würde die Reposition korrekt abbilden. In meinen Augen wäre die Kodierung der Stellschraube aufgrund des Aufbohrens der Fibula mit einem Code aus 5-786.- korrekt. Mein Dilemma ist weiterhin, dass dieser Code ja aber weiterhin ein Zusatzcode ist und im Hinweis steht, dass dieser Code für ein zusätzlich durchgeführtes Osteosyntheseverfahren verwendet werden soll. Aber es ist ja kein zusätzliches Verfahren, sondern die Hauptleistung der OP. Das Volkmannsche Dreieck zeigt sich nach Einbringen der Stellschrauben gut reponiert, so dass keine zusätzliche Verschraubung notwendig ist.
    Die 8-200.n bildet die dist.Tibia ab und letztlich werden die Stellschrauben ja zwischen Tibia und Fibula eingebracht - also eventuell doch ein Code aus 5-790?!

    Immer noch die ratlose
    GK-Nicole

  • Hallo GK-Nicole,
    es erfolgte eine Inspektion der Syndesmose ohne weitere Therapie. Der Eingriff kann mit 5-850.x Inzision an Muskel, Sehne und Faszie sonstige oder 5-856.x9 Rekosntruktion von Faszien sonstige (dies war ja zumindest einmal angedacht worden, sonst müßte ja nicht der Syndesmosenbereich eröffnet werden) abgebildet werden. Entsprechend können Sie dann die 5-869.2 als Zusatzcode eingeben. Eine Reposition der Fraktur ist nicht erfolgt (nach 14 d verschiebt sich kein Volkmann-Dreieck bei geschlossener Reposition mehr), die Stellung zwischen Tibia und Fibula dürfte sich auch nicht geändert haben (na ja durch die Manipulation iatrogen schon).

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Guten Tag Dr.Schemmann,

    bei dem von mir geschilderten Fall handelte es sich nicht um eine ältere Ruptur, sondern um eine ganz frische...
    Ich habe den OP-Bericht so verstanden, dass sich durch das Einbringen der Stellschrauben (zur Stabilisierung der Knöchelgabel - nicht zur Frakturosteosynthese) das Volkm.D. sozusagen „nebenbei“ ausreichend reponiert hat, so dass ja irgendwie doch eine Frakturreposition erfolgt ist, oder?!
    Ich habe die temporäre Fixation des Sprunggelenkes immer noch nicht ganz aufgegeben. Unsere Software schlägt sogar im Dialog zur 5-809.2m die 5-869.2 vor.

    GK-Nicole

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ...wenn man die Suchfunktion nicht hätte.....

    Hier ein ähnliches Problem schon in der Diskussion:

    Zitat


    Original von Michael_S:
    Ein Pat hat eine Maisonneuve/hohe Weber-C-Fraktur. Therapiert werden soll die Ruptur der Syndesmose. Die Syndesmose wird operativ nicht freigelegt u. auch als solche nicht operativ angegangen. Es werden eine oder zwei Stellschrauben eingebracht als einzige operative Maßnahme. Die OPS-Ziffer 5-806..... scheidet aus. Letztendlich wird durch die Stellschraube(n) eine temporäre Arthrodese des distalen fibulo-tibialen Gelenkes durchgeführt. Meines Wissens sind aber die OPS-Ziffern für die Arthrodesen auf die Stellschrauben im Rahmen der Therapie der Syndesmosenruptur nicht anwendbar. Genaugenommen wird als Prozedur nur die 5-8692! durchgeführt. Diese ist aber nun mal alleine nicht anwendbar. Welche zusätzliche sinnvolle Prozedur ist als OPS zu verschlüsseln???? Ich glaube, daß meine Frage hierzu auch die Frage von Fr.Kosche beantwortet. Vielleicht kann Herr Selter (hoffentlich wieder genesen) sich der Sache mal annehmen.

    Zitat


    Original von Selter:
    In diesem Fall würde man 5-869.x und den Zusatzkode angeben. Diese Auskunft kommt vom DIMDI.

    http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread…ube%20Selter#14

    Wenn sich während der OP ein disloziertes Volkmann wieder anlegt, dann ist der entsprechende Kode für die geschlossene Repo anzugeben. Ich hätte dann kein Problem diesem Kode dann noch den Zusatzkode für die Schraubeneinbringung beizustellen. Man kann sich dann die Krücke 5-869.x sparen. Werden andere Prozeduren durchgeführt (so wie z. B. von schemmi dargestellt) und sind diese über einen OPS sinnvoll darzustellen, sind diese zu ergänzen.

    Zitat


    Original von schemmi:
    Eine Reposition der Fraktur ist nicht erfolgt (nach 14 d verschiebt sich kein Volkmann-Dreieck bei geschlossener Reposition mehr)

    Die 14 Tage betreffen nicht den Fall von GK-Nicole ( 12.1.2010 ) sondern den Fall von MarieUphoff ( 27.3.2008 ). Das Volkmann dürfte daher mittlerweile in der Tat nur noch mit roher Gewalt verschoben werden.... ;)

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau