Neucodierung Altfälle 2004....

  • Hallo,

    die Drg mit Harnwegsinfekt würde ich mit Erregernachweisen aus dem Labor(Fremd und Eigenlabor) abgleichen.
    Und die Apotheke kann Ihnen vielleicht Rechnungen von Zytostatika raussuchen die auch schon 2004 ein ZE gebracht hätten, wenn nicht gefordert dann immer noch eine Einmalzahlung von damals 600€?

    ERCP sind auch immer ergiebig, in unserer Endo gab es immer Aufzeichnungen auf die altmodische Weise mit Klebchen und soweiter.

    Drg mit Herzinsuff, mit J91 oder ohne

    Ich hoffe etwas davon hilft

    Mit freundlichem Gruß

    Skorpion

  • Hallo Herr Lückert,

    ein Tipp für Ihr Langzeitprojekt: Nutzen die die Daten der Kostenkalkulation und untersuchen Sie Extremkostenfälle (Hohe Kosten, geringe Erlöse). Hier finden Sie am ehesten nicht-kodierte Operationen, die evtl. in völlig neue operative Basis-DRGs münden.

    Da haben Sie mich auf eine Idee gebracht..... :teufel:

    Gruß

    Thomas Walter
    Medizincontrolling
    Universitätsklinikum Mannheim

  • Guten Tag,
    noch ein Tip zur Sache:
    habe letzte Woche Kontakt mit einer Firma gehabt, die alte Fälle auf Erfolgsbasis nachkodiert.
    Bin mit der Firma werde verbandelt noch sonstwie involviert.
    Wens interessiert, gerne per PN

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Zitat


    Original von E_Horndasch:
    habe letzte Woche Kontakt mit einer Firma gehabt, die alte Fälle auf Erfolgsbasis nachkodiert.

    Datenschutz ??? Einverständnis des Patienten ???

    Vorsicht!

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Moin!

    Man sollte mals prüfen, ob das dann nicht evt. die gleiche Fa. ist, die auch für einige Krankenkassen die Altfälle abarbeitet.

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

    • Fälle mit pAVK 3° oder 4° bzw. mal perforans oder Gangrän ohne Keimnachweis
    • Fälle mit pAVK 3° oder 4° bzw. mal perforans oder Gangrän und oberflächlicher Wundrevision. Gelegentlich fehlen hier Revisionskodes, Kodes für Knochenresektionen (OPS 5-788.04), evt. Osteomyelitis.
    • Fälle aus ext. QS per Datenbankzugriff auf \"Komplikationen\" abfragen und gegen die § 21-ICD-Datei laufen lassen.
    • Fälle der internen QS (Pflege / Dekubitus) auf Dekubitus abfragen und gegen die § 21-ICD-Datei laufen lassen.
    • Fälle, bei denen die mittlere VWD um mehr als 30% überschritten war, die DRG theoretisch einen CCL-Splitt aufweist aber der PCCL unter 3 lag bei einem Alter über 75
    • Fälle, bei denen eine Infektion ohne Keimnachweis kodiert wurde
    • Fälle, bei denen der HB unter 8 war (per Datenbankzugriff auf die Laborsoftware / die Laborwerte im KIS) und keine Anämie kodiert wurde.
    • Fälle mit Apoplex ohne Nennung der Ausfälle (ICD aus (\'I60%\', \'I61%\', \'I63%\', \'I69%\') und keine ICD aus (\'G81%\', \'R13\', \'R15\', \'R32\', \'R47.0\', \'N39.3\', \'N39.4%\'))
    • Unspezifischer Kode für respiratorische Insuffizienz (ICD = J96.9 und nicht (J96.0 oder J96.1))
    • Metastasen ohne Nennung des Primärtumors.
    • Nennung zweier primarii ohne ICD C97!
    • Alle Fallnummern ab der zweiten Aufnahme von Patienten, zu denen es mehrere operative DRGs der MDC V gibt ohne Revisionskode.
      (relevant für DRG F01, DRG F05, DRG F07, DRG F13, DRG F14, DRG F28, DRG F31, DRG F33, DRG F54, DRG F59).
    • Fälle mit OPS 8-152 prüfen, ob nicht in Wahrheit eine Bülau gelegt wurde.
    • Fälle mit \'J44.82\', \'J44.89\', \'J44.90\', \'J44.91\', \'J44.92\', \'J44.99\' prüfen, ob nicht spezifischer hätte kodiert werden können.

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Hallo Herr Lückert - hallo Forum.
    Ich kenne eine prima Software und würde Ihnen auch gerne helfen, denn ich denke, wir haben \"Probleme\" mit der gleichen Kasse. Vergangene Woche bekam ich erst ein Schreiben, dass die Kasse aufgrund einer BVA-Prüfung, nach der unser Haus auffällig gewesen sein soll, gehalten sei, Altfälle zu kontrollieren. Anschließend trudelten dann knapp 40 MDK-Anfragen zu 2004er-Fällen ein...

    Bin gerade dabei, die Jahre 2005 und 2004 systematisiert nachzuprüfen und habe dazu prima Prüfungen gebastelt. Derzeit korrigiere ich ca. 1 bis 3 alte Rechngen täglich, mache das aber noch alleine. Ab kommender Woche machen wir das dann zu viert und ich habe gerade Unterstützung aus 4 anderen Häusern der Region angeboten bekommen, die in Kürze alle mit dem gleiche Anschreiben freundlich auf notwendige Rechnungskorrekturen aus 2004 aufmerksam machen werden. Freitags werde ich nicht aus dem Haus gehen, ohne nicht mindestens 3000 Euro nachberechnet zu haben. Dabei achte ich strikt darauf, dass alles völlig regelkonform und DKR-gerecht sowie MDK-fest vonstatten geht. Auf eine Anfrage beim BVA, nach Grund und Sinn und Inhalt des Prüfverfahrens, habe ich eine vertröstende Antwort bekommen. Der zuständige SB, der unsere Prüfung initiiert habe, sei noch bis zum 11.08 im Urlaub und ich solle mich solange bitte gedulden. Meine Anteort: das sei kein Problem, ich würde solange meinerseits das Jahr 2004 überprüfen, damit auch alles seine Richtigkeit habe.

    Als ich im vergangenen Jahr die ersten Fälle aus 2004 vorgelegt bekam und mich telefonisch beschwert hatte, sagte man mir, dass die KK nun endlich die passende Prüfsoftware habe und jetzt eben in der Lage wäre, die alten Jahre aufzuarbeiten.....
    Noch Fragen? Dann war lange Pause und nun scheint hier erneut eine Prüfwelle zu kommen.

    Aber wir haben in der Zeit ja auch nicht gerade geschlafen. Niemals hätte ich aus freien Stücken angefangen, die alten Jahre mit neuen Methoden zu durchforsten (Jahresabschluss? Ausgleichsrechnung? Anstand?). Nun werden wir das wohl so machen müssen. Wirklich klasse finde ich das auch nicht, denn es widerstrebt mir. Aber wenn man erst mal aus 93 B[h] 99 gemacht hat, weil die Intensiv in 2005 eben noch Dokulücken hatte, dann legt sich die Scheu recht schnell. Nach Sichtung der bislang angefragten knapp 40 Fälle und der bisherigen Rechnngskorrekturen sind wir bereits jetzt schon im Plus.

    Alles weitere nebst Tips und Tricks und Hilfestellung gerne in den PN. Komme auch gerne mal einen Tag nach Berlin. Passt gut, denn die Kasse mit der neuen Prüfsoftware hat dort glaube ich auch ihren Sitz. Dann zeige ich Ihnen mal, was ich mit meinem alten §21-Datensatz aus 2005 so alles ermittelt habe. Schauen wir mal, was dsnn passiert.
    :i_baeh:

    Also: mit solidarischen Grüßen aus Neumünster. Hm, wenn ich es mir recht überlege, sollten eigentlich alle Häuser anfangen, ihre Altfälle dieser Kasse noch einmal näher anzusehen. Ich glaube, dann ist der Spuck schnell vorbei. Ich bekomme gerade richtig Lust, dass eventuell ein wenig zu moderieren...

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Hallo Forum,

    interessantes Thema. Ich ging immer davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt - scheint aber Methode zu haben.
    Wir haben mehrfach festgestellt, dass unsere \"Verlegungen\" nach Analyse Entlassungen in Rehabilitationseinrichtungen waren. Besonders leicht zu verwechseln, wenn die weiterbehandelnde Einrichtung über Akut- und Rehastatus verfügt. Hier haben wir keinen Vorsatz unterstellt, sondern diese Fälle relativ unkompliziert telefonisch geklärt.
    Nicht zu unterschätzen sind m. E. die Folgen für Erlösausgleiche. Je nach Umfang und Ergebnis der Prüfung könnte es zu deutlichen Verwerfungen kommen. Im Extremfall werden Case-Mix-Minderungen hochgerechnet und über die Konvergenzphase auf den kommenden Pflegesatzzeitraum projeziert.
    Nichts ist unmöglich!

    Viele Grüße aus Mittelhessen

    M. Müller
    Controller
    Kerckhoff-Klinik

  • Hallo,

    also das der Alte thread nochmal aktuell wird ;)...

    Bisher hat sich ausser der damaligen 1 Kasse, sowas noch nicht wiederholt.

    Aber wir werden ja sehen...vieleicht können Sie den Kassennamen via PM mitteilen, bin sehr gespannt welche Kasse es ist?

    Die aufgeführten Beiträge sind nützlich und schon mal ein guter Einstieg. So einen Unternehmensberater der auf 50% Basis Altfälle prüft habe ich auch schonmal getroffen.

    Was würde eigentlich passieren wenn alle Krankenhäuser 2004/2005 Fälle in grossem Umfang mit berechtigt höherer Rechnung, nachberechnen würden....das wäre Gesundheitspolitisch und auch Buchhalterisch sicher ein Alptraum oder?

    Wie ist das eigentlich mit den Mehrerlösausgleichen etc.?

    Jedenfalls ist die gewählte Strategie ziemlich sicher wirksam....halten Sie uns auf dem laufenden.

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    Zitat


    Original von Lueckert:
    So einen Unternehmensberater der auf 50% Basis Altfälle prüft habe ich auch schonmal getroffen.

    Ich möchte so einen Berater nicht treffen


    Zitat


    Original von Lueckert:
    Was würde eigentlich passieren wenn alle Krankenhäuser 2004/2005 Fälle in grossem Umfang mit berechtigt höherer Rechnung, nachberechnen würden....
    Jedenfalls ist die gewählte Strategie ziemlich sicher wirksam....

    Meine Vermutung: das wird ein fulminantes Eigentor
    Für ein paar „tausend Dollar“ kurzfristigen Gewinn
    verlieren Sie langfristig !!!
    - Respekt, weil nicht glaubwürdig und verlässlich
    - Vertrauen („lieber Geld verlieren als Vertrauen“ R. Bosch)

    - Sie geben Anlass zu der Vermutung, dass Sie damals (und heute?? ) ihre Kernprozesse nicht im Griff haben

    Wertorientierte Unternehmensführung ist das m.E. nicht


    zum Vergleich:
    Wer die Moral verkauft, wird nie ein ehrbarer Kaufmann
    http://www.welt.de/print-wams/art…r_Kaufmann.html


    Gruß

    Eberhard Rembs

  • Aber es geht hier doch nicht darum, dass hier ein paar tausend Dollar nachkodiert oder meinetwegen auch \'rausgeprüft werden. Es geht darum, dass hier eine Kasse nach Jahren endlich im Stande zu sein scheint, eine Prüfsoftware einzusetzen und jetzt Ihre \"Kernprozesse\" (zumindest, was die DRG-kontrolle anbelangt) völlig verspätet nachholt, lange nachdem alle Jahresabschlüsse und Ausgleichsrechnungen abgeschlossen sind. Ich denke, dass wir recht wenig zu befürchten haben und sehr gut und DKR-gerecht kodieren. Das war auch schon damals unsere Philosophie. Ich schicke auch gelegentlich Rechnungskorrekturen lange nach Abschluss der 6-Wo-Frist zu unseren Ungunsten \'raus, ohne dass mich ein MDK oder eine Kasse darum bittet oder mir auch nur eine Prüfung angezeigt hat. Wenn ich Kodierfehler finde, korrigiere ich sie.

    Dennoch haben wir damals wie heute auch noch Dokulücken und wenn mich jetzt eine Kasse plötzlich mit angeblich falsch kodierten Hypokaliämien aus 2004 konfrontiert, nur weil sie jetzt eine Software hat oder jemanden, der sich jetzt darum kümmert, dann finde ich es legitim, nach vergessenen Anämien oder Keimnachweisen zu suchen. Und davon gab es seinerzeit etliche und heute auch noch einige. Das hat mit \"Kernprozesse nicht im Griff haben\" herzlich wenig zu tun. Oder gab und gibt es derlei in Bochum nicht? Falls nein: Respekt - auch wenn\'s nicht glaubwürdig klingt.

    Ich will ja nur, dass dieser Blödsinn aufhört. Wie gesagt: um ein paar Euro geht es mir zumindest überhaupt nicht. Das wäre in der Tat ein wenig kurz gegriffen.

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]