Kodierung einer distalen statischen Verriegelung am Oberschenkel

    Sehr geehrtes Forum,
    ich habe leider in der Suche nix passendes gefunden:
    Folgender Kasus:
    Pat. wird wg. subtrochantärer Oberschenkelfraktur rechts mit Gammanagelosteosynthese versorgt. wobei distal zunächst auf eine Verriegelung verzichtet wurde wegen des ausgesprochen schweren Einbringens des langen Gammanagels, der eine massive Verklemmung erreicht hat.

    In einem Zweiteingriff wurde nun in 5 Tage später in zweiter Sitzung die distale Verriegelung durchgeführt.

    Mit welchem OPS wird der Zweiteingriff kodiert?
    5-790.0h? Aber es wurde in diesem Eingriff keine Osteosynthese durchgeführt
    5-786.0? Ist aber nur Zusatzkode und auch nicht zur Frakturbehandlung zugelassen.
    5-789.3h? Es wird ja was neues eingebracht und nicht nur das alte revidiert.
    5-983? Ist irgendwie sehr unspezifisch.

    Oder sehe ich den Wald vor Bäumen nicht mehr?
    Danke für Tips.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    Hallo Herr Horndasch,

    in der Tat nicht leicht. Mein Vorschlag, aber eben auch nur ein Vorschlag wäre wie folgt: 5-789.x , eigentlich ist die Fraktur ja schon versorgt , Sie komlettieren zwar die Osteosynthese, es handelt sich aber eigentlich nicht mehr um eine Reposition mit Osteosynthese, denn das erfolgte ja beim Ersteingriff und die Revisionskodes treffen m.E. nicht richtig zu; 5-786.0 , ist zwar nur ein Zusatzkode aber auch eine Verrieglungsschraube ist Osteosynthesematerial ( ja, ja die Exklusiva, aber siehe oben, eigentlich wird hier nicht direkt die Fraktur versorgt ... sollte ich hier falsch liegen bitte ich alle Fachfrauen und -männer jetzt schon um Vergebung) und natürlich 5-983 für die Reoperation.

    Mfg findus

    MfG findus

    Hallo Herr Horndasch,

    ein ungewöhnlicher Fall!

    Ich denke, eine Osteosynthese scheidet definitiv aus, die Schraube ist ja im 1. Eingriff normalerweise enthalten und ein Splitten sicher nicht korrekt. Bleibt also nur die Revision mit der von Findus vorgeschlagenen 5-789.x, evtl auch 5-789.3 im Sinne einer Revision wie die beim Fixateur externe - Das (Haupt-)Material (der Gammanagel) wird belassen und neu fixiert.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

    Hallo Horndasch,

    es tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe. Die Sache ist mir schlicht unter die Räder gekommen.

    Erst einmal muss geklärt werden, warum die Verriegelung nachträglich durchgeführt wurde. Dislokation, Lockerung usw. also T84.1 + was passierte. Der zweite Eingriff ist elektiv, also scheiden die 5-79er Codes aus. Die 5-983 ist auf jeden Fall richtig, genauso wie die 5-786.0. Wenn nichts weiter als die Schraube gemacht wurde käme noch die 5-789.xff in Frage.

    So würde ich es machen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

    Hallo werte Mitstreiter,
    auch wenn der Threat schon etwas in die Jahre gekommen ist, hänge ich mich hier mal dran.

    Folgender Sachverhalt: Osteosyntheseversagen mit Cutout der Schenkelhalsschraube bei Zustand nach subtrochantärer Femurfraktur und Osteosynthese mittels proximalem Femurnagel und zwei Drahtcerclagen. Die Schenkelhalsschraube perforiert den Hüftkopf. Es erfolgt zunächst die Entfernung der Schenkelhals-schraube und des Antirotationsbolzens. Nachfolgend wird die statische Verriegelungsschraube entfernt. Über das dynamische Loch an der Nagelspitze erfolgt jetzt das Tiefersetzen des Nagels. Es zeigt sich jedoch, dass diese Distanz nicht ausreicht, sodass wir auch diese statische Verriegelungsschraube entfernen und den Nagel noch etwas tiefer platzieren. Nun erfolgt die Neuanlage der Schenkelhalsschraube und des Antirotationsbolzens (neue, kürzere Materialien) über das Zielgerät. Anschließend ebenfalls über das Zielgerät und unter Röntgenkontrolle Einbringen von zwei distalen Verriegelungsschrauben.

    Wären diese Prozeduren hier korrekt?
    5-787.1 Entfernung Schraube
    + 5-786.0 Osteosynthese mit Schraube
    + 5-789.8 Revision v. Osteo. oh. Materialwechsel für die Revision am Nagel

    mfg findus

    MfG findus