Beiträge von twerner

    Liebes Forum,

    ich habe folgenden Fall zur Diskussion:

    Ein Pat. wurde im Nachbarkrankenhaus aufgenommen nachdem er in der Wohnung liegend aufgefunden wurde, offenbar nach Tablettenintoxikation in suizidaler Absicht bei bestehender Depression. Bei Aufnahme im Krankenhaus war er komatös und wurde bei respiratorischer Insuffizienz rasch beatmungs- und katecholaminpflichtig. Bei protrahiertem Schock entwickelte sich durch eine massive Rhabdomyolyse ein akutes Nierenversagen. Da in dem aufnehmenden Krankenhaus keine Dialyse zur Verfügung stand, wurde der Pat. zwei Tage nach Aufnahme zur Weiterbehandlung des gesamten Krankheitsbildes bis zur Entlassung zu uns verlegt. Nach Aufnahme erfolgte eine längerfristige Intensiv-, Beatmungs- und Katecholamintherapie, sowie eine passagere Dialyse bis zum Wiedereinsetzen einer ausreichenden Nierenfunktion. Später wurde der Pat. mit einem ausgeprägten Hirnschaden, rezidivierenden Krampfanfällen und hohem Pflegebedarf auf die Allgemeinstation verelgt. Es folgte schließlich eine Entlassung ins Pflegeheim. Der Aufenthalt bei uns zog sich über mehr als zwei Monate.

    Welche Hauptdiagnose ist für uns (das weiterbehandelnde Krankenhaus) zu verschlüsseln:

    1. Medikamentenintoxikation, weil diese für die stationäre Aufnahme verantwortlich war
    2. Depression, weil diese für den Suizidversuch ursächlich war
    3. Akutes Nierenversagen, weil dieses die Verlegung zu uns ausgelöst hat
    4. Rhabdomyolyse, weil diese das akute Nierenversagen verursacht hat
    5. noch eine andere Diagnose

    Vielen Dank schon einmal im voraus für die Antworten und herzliche Grüße

    Thomas Werner