Hallo Forum,
also: heute wieder die unheimliche Begegnung der dritten Art mit der erwarteten Wiederkehrer-Diskussion:
Stein des Anstoßes war u.a. eine Patientin, die vor ihrem geplanten Aufenthalt zur elektiven Knie-TEP kurzfristig mit einer Synkope notfallmäßig behandelt wurde. Kurz vor dem Aufnahmetermin für die TEP wurde sie entlassen. Die Idee war jetzt, die Fälle zusammenzusetzen. Geht man davon aus, daß - ich weiß, daß das so nicht korrekt ist - die TEP als Prozedur der HD "Synkope" zugeschlagen würde, käme bei 901Z ein Gesamt-CW von 1,479 heraus. Synkope und TEP wären zusammen etwa 4. Es hat längere Zeit in Anspruch genommen, im Gespräch Verständnis dafür zu bekommen, daß es sich nicht um wirtschaftliche Aspekte zum Fallsplitting handelt (wer hätte denn im Ernst die TEP in einem Rutsch mitgemacht?).
Eine etwas seltsame Art, die Definition der HD zu formulieren, kam auch noch heraus:
Nach Meinung des MDK-Kollegen ist die Diagnose "Instabile AP" nur gerechtfertigt, wenn sich aus der Dokumentation ein bestimmtes Behandlungsmuster herleiten läßt. Allein die Anpassung der Beta-Blockade schien nicht ausreichend und alle übrigen Aspekte waren "nicht invasiv genug".
Das Problem an einer solchen Einschätzung ist m.E., daß damit die Kriterien von Fachgesellschaften für bestimmte Diagnosen nicht mehr akzeptiert werden. Die Überprüfung des Falles macht dann eben nicht mehr an der Dokumentation halt, sondern dringt weit in die Einschätzung der ärztlichen Tätigkeit ein ("medical correctnes").
So etwas scheint mir überhaupt nicht hinnehmbar. In unserem Fall hatte dies letztlich keine Erlöswirkung. In anderen Fällen müßte man sich sich ernsthaft zanken.
Grüße aus Essen/Duisburg
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Dr. med. Andreas Sander
Stabsstelle MedCo/QM
Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH