Beiträge von Andreas_Sander

    Hallo Forum,

    also: heute wieder die unheimliche Begegnung der dritten Art mit der erwarteten Wiederkehrer-Diskussion:

    Stein des Anstoßes war u.a. eine Patientin, die vor ihrem geplanten Aufenthalt zur elektiven Knie-TEP kurzfristig mit einer Synkope notfallmäßig behandelt wurde. Kurz vor dem Aufnahmetermin für die TEP wurde sie entlassen. Die Idee war jetzt, die Fälle zusammenzusetzen. Geht man davon aus, daß - ich weiß, daß das so nicht korrekt ist - die TEP als Prozedur der HD "Synkope" zugeschlagen würde, käme bei 901Z ein Gesamt-CW von 1,479 heraus. Synkope und TEP wären zusammen etwa 4. Es hat längere Zeit in Anspruch genommen, im Gespräch Verständnis dafür zu bekommen, daß es sich nicht um wirtschaftliche Aspekte zum Fallsplitting handelt (wer hätte denn im Ernst die TEP in einem Rutsch mitgemacht?).

    Eine etwas seltsame Art, die Definition der HD zu formulieren, kam auch noch heraus:
    Nach Meinung des MDK-Kollegen ist die Diagnose "Instabile AP" nur gerechtfertigt, wenn sich aus der Dokumentation ein bestimmtes Behandlungsmuster herleiten läßt. Allein die Anpassung der Beta-Blockade schien nicht ausreichend und alle übrigen Aspekte waren "nicht invasiv genug".
    Das Problem an einer solchen Einschätzung ist m.E., daß damit die Kriterien von Fachgesellschaften für bestimmte Diagnosen nicht mehr akzeptiert werden. Die Überprüfung des Falles macht dann eben nicht mehr an der Dokumentation halt, sondern dringt weit in die Einschätzung der ärztlichen Tätigkeit ein ("medical correctnes").
    So etwas scheint mir überhaupt nicht hinnehmbar. In unserem Fall hatte dies letztlich keine Erlöswirkung. In anderen Fällen müßte man sich sich ernsthaft zanken.

    Grüße aus Essen/Duisburg
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    ... in diesem Zusammenhang ein Zitat aus dem Landesvertrag NRW § 2, Absatz 7:
    "Der leitende Abteilungsarzt erhält eine Durchschrift des Berichtes über die durchgeführte Begutachtung."
    Ich finde, eindeutiger geht's nun wirklich nicht.

    MfG
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo Herr Schaffert,

    herzlichen Dank für die prompte Antwort.
    Ich hatte es schon befürchtet - und jetzt sagen Sie mir: es ist wahr.;(
    Natürlich bleibt uns bei dieser Zumessung noch jede Menge Luft und wir können mal so richtig aus dem Vollen schöpfen.

    Seufz.

    AS
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo Frau Aff, hallo Forum,

    ich glaube, ich habe Ladehemmung.
    Kann mir mal jemand kurz aufs Pferd helfen, was Veränderungsrate heißt?

    Gruß aus DU
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo Frau Spanier,

    meine Erfahrungen (wir sind Frühumsteiger) mit Belegern sind, das kann ich nicht verhehlen, erschütternd, jedenfalls teilweise.
    Konzept ist m.E. neben allen praktischen Erwägungen zum Controlling und zu Schulungen, daß man z.B. mit der Geschäftsführung ein Treffen auf höchster Ebene arrangiert, wenn es nicht funzt, und eindringlich :boom: klarstellt, wo der Hase herläuft. Soll also leider meinen, daß manchmal nur der autoritäre Stil hilft.
    Merke: Nur unter Druck wird aus Kohle Diamant! (und fürs KH Kohle :rotate: )

    Viel Glück und ausreichend Standing,


    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    ... au weia, Kontenplan.
    Anästhesisten und Kontenpläne sind nur in Parallel-Universa lebensfähig :rotate:
    Vorschlag: mailen Sie mich mal unter meiner Adresse an, dann kann ich Ihnen einen sicher vernünftigen Kontakt vermitteln.

    Gruß,
    AS
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Liebe Frau Boesch,

    einige Hinweise noch:

    Es sollte sichergestellt sein, daß die Abrechnungsvariante korrekt im System wechselt. Sie wissen ja, daß die Überlieger zum Stichtag noch unter dem Recht der BPflV abgebildet werden müssen.

    Etwas, was mir nach langer klinischer Tätigkeit und embryonalem betriebswirtschaftlichen Dasein dennoch vorkam, war die Frage, wie man im Rahmen einer Abgrenzung(sfaktura) die Monatsüberlieger wertet. Da gibt es je nach System unterschiedliche Möglichkeiten (Einrichtung einer Dummy-DRG, Einstellen eines Tagessatzes usw. usw.).

    Greetings from DU
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    ... ist schon richtig, man soll sicher nicht irgendeinen Kuhhandel eingehen und die Zusammenführung/Zusammenschau/Zusammenabrechung muß schon eine rationale Grundlage haben. Ich darf nur noch ergänzen, daß das nicht immer einfach ist, da manche KIS-Produkte die Einbindung der OPS-Codes aus einem zweiten Aufenthalt nicht an den ersten Aufenthalt koppeln können. Dadurch entstehen ziemlich blöde Situationen, weil u.U. bei "manueller" DRG-Angabe für die Berechnung des "Gesamtfalles" schließlich auf der Entlaßanzeige nicht die passenden Daten stehen.
    Problem gibt's, die hab' ich mir früher nicht vorstellen können.

    ... Deutschland-Schottland 2:1 ...

    nach der Pressekonferenz von Bundes-Rudi haben wir wieder Stoff zum Erzählen.

    mfg

    AS
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Tät mich auch mal interessieren, man muß mal bedenken, daß man, um dem Arbeitszeitgesetz gerecht zu werden, für eine umschichtige und 24stündige Besetzung einer einzigen Stelle (egal wo, z.B. Intensiv, Dienstversorgung, whatsoever) unter BAT-Bedingungen 6,2 Stellen braucht (es gibt so schicke Modelle von vorwärts rotierten Systemen). Ich bin zwar mittlerweile im MedCo gelandet, kann mir aber immer noch nicht so recht vorstellen, wie das alles so werden soll, zumal der Markt für qualifizierte Kräfte aufgrund der fehlenden Attraktivität immer dünner wird.
    Ich fürchte nur, die Kostenträger werden wie immer auf einer budgetneutralen Umsetzung bestehen. Hoch lebe der Realitätsbezug.

    Greetings,
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo Herr Chandra, hallo Frau Wika,

    ... Halbzeit, Deutschland führt 1:0, wobei die Pressekonferenz am Ende das Spannende sein wird ...

    nein, Herr Chandra, Sie machen sich nicht unbeliebt, pragmatisch muß man es so anpacken und dann aktiv für die Zukunft überlegen, wie man vielleicht nicht mehr so oft in die Bredouille kommt. Das setzt voraus, daß man (schickes Thema: QM und Prozeßanalyse im KH) sich über die Abläufe klar wird und auch im guten Sinne den Patienten eine integrierte Behandlung (Klinischer Pfad?) anbietet.

    Im Einzelfall werden wir uns immer zanken müssen, um den Unfug im deutschen Gesundheitssystem nicht soweit zunehmen zu lassen, daß keine sinnvolle Arbeit mehr (wie wir hier sagen) "anne Front" möglich ist.

    Wetter im Ruhrgebiet wird besser, jedenfalls läuft das Wasser nicht mehr in Strömen "anne Scheibe runter".

    Herzliche Grüße

    Gruß,
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH