Beiträge von Andreas_Sander

    Hallo Herr Konzelmann,

    ja, Rightcoding ist der einzige Weg, wenn man den Optimismus zugrunde legt, daß das "lernende System" auch so etwas lernen kann. Klar, daß man sich bemüht, allen Beteiligten den Pfad der Tugend zu erklären. Die Versorgung eines Querschnitt-Patienten für ein Kostengewicht, das unter dem der zervikalen Bandscheibe liegt, ist schon ein harter Fall. Aber dafür ist man schließlich wohl als MedCo da, den Kollegen auch die absurden Dinge näherzubringen.:3
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    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo geschätztes Forum,

    Klassiker der Neurochirurgie: Kopfsprung in den Baggersee mit inkomplettem Querschnitt, Höhe C6/C7. Wenn man so etwas nach DKR korrekt verschlüsselt (Querschnitt first, also HD S14.13 - S14.75!, ND die WS-Verletzung, also S12.23) kommt eine DRG heraus (B61B, Verletzungen des Rückenmarkes), die mit einem CW von 1,098 belegt ist. Mal abgesehen davon, daß man m.E. durchaus darüber streiten kann, was inhaltlich die richtige Lösung wäre (die DKR scheinen mir nicht zwingend schlüssig), ergäbe das Einstellen der HD S12.23 mit der gleichen operativen Versorgung die DRG I09B (Wirbelkörperfusion) mit einem CW von 2,875. Da die Versorgung auch in der Akutphase des Geschehens komplex ist (auch hinsichtlich der Diagnostik), ist mir nicht schlüssig, warum die Wirbelkörperfraktur ohne Querschnitt viel höher bewertet wird. Gibt es aus diesem Dilemma einen Ausweg?

    Hallo Herr Blümke,

    herzlichen Dank für das Feedback, mein Erleben ist sehr ähnlich. Die Tatsache, daß plötzlich für "Übernachtung mit Frühstück" und eingebauter Endoskopie (ERCP) ein 4stelliger Euro-Betrag plus Privatliquidation auftaucht, führt zu ellenlangen Diskussionen.
    Aber wer hätte gedacht, daß ein Systemwechsel zu weniger Diskussionen führt.

    Gruß,
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    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo aus Duisburg,

    Unterschied liegt m.E. darin, daß 272 bei der Kombi rechts-links kodiert wird und 275 nur bei der Untersuchung der linken Seite. Ob das insgesamt stimmig und schlüssig ist, kann man sicher bezweifeln. Es spielen wohl die Rahmenbedingungen der Gesamtuntersuchung eine Rolle. Daß dann bei der 272.0 Koronarangiographie steht und diese eigentlich nur von der linken Seite aus möglich ist (Koro über den rechten Ventrikel tut man sich wahrscheinlich schwer). Na ja, ist ja alles ein lernendes System.
    PTCA und Stent würde ich empfehlen, separat zu schlüsseln, beide gehen im Zweifelsfall auch allein, man denke etwa an den Stent, der bei einer Interventionskomplikation aus \"Reparaturgründen\" implantiert wird. Gibt ein eindeutigeres Bild.

    Hallo aus Duisburg,

    ich kann nur dringend davon abraten, zwei Fälle draus zu machen. Optionshäuser haben derzeit schon genug zu tun, mit den Kassen zu streiten, ob es sich um eine Komplikation innerhalb der GVD handelt oder nicht. Wenn man die Chance hat, einen Fall zu stricken: just do it.
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    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Sehr geehrter Herr Harder,

    abgerechnet wird ein Überlieger aus 2002 nach Bundespflegesatzverordnung, nur wer tatsächlich ein echter 2003'er ist, ist auch als Patient im goldenen DRG-Zeitalter angekommen.
    Wie Sie die Abgrenzung der der Fälle nach innen bzw. auf der Ebene der kaufmännischen Betrachtung handhaben ist ein anderes Problem, das Sie auch für die Zukunft (Tip) anpacken müssen, da Sie die DRG's nicht einfach so bei der Abgrenzung aufteilen können.

    Gruß aus DU
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    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo Forum,

    Patient wurde bei uns behandelt, da er mit einem hypersensitiven Carotissinus ausgestattet ist. Darunter synkopal geworden, bestand nach Prüfung die Indikation zur SM-Implantation. Daraus leitet sich m. E. folgende Codierung ab:

    HD G90.0 (amtl. Text: Idiopathische periphere autonome Neuropathie)
    ND R55 (Synkope und Kollaps)

    OPS 5-377.3 (SM-Impl., Zweikammersystem)

    Problem: Diese Konstellation führt in eine Fehler-DRG. Macht man, was eher nicht der reinen Lehre entspräche, das Symptom R55 zur Hauptdiagnose, kommt die SM-DRG heraus.

    Gibt es dafür einen Lösungsansatz?

    Hallo Forum,

    ich habe in Zusammenhang mit der Problematik erfahren, daß der Verband der KIS-Hersteller dieses Problem heiß diskutiert. Grund ist der Algorithmus, mit dem das KIS die Diagnosen dem Grouper beifüttert. TOREX Prosight benutzt eine Sortierung anhand des Date-Time-Stamp, GWI hat sich für die Sortierung der ICD-Codes in alphanumerisch aufsteigender Reihenfolge entschieden, was andere machen, weiß ich nicht.
    Ich wüßte nur gerne, welches Ausmaß dieses Problem hat. Wenn alle 5.000 Fälle so etwas passiert, kann man das händisch klären, wenn es häufiger auftritt, kann man sich auf unsinnige Diskussionen mit den Kostenträgern einstellen.
    Ich habe schon gemerkt, daß bei mir im KIS die Gruppierung in Einzelfällen anders ausfällt als in sekundären DB-Systemen, die nach Datenübertragung ein Batch-Grouping über die Daten jagen. Ich habe nur noch keine schlaue Idee, wie man an sinnvolle Zahlen zu dem Problem kommt.

    Gruß aus DU bzw. aktuell aus meinem Wohnort Essen
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    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Hallo aus Duisburg,

    wir diskutieren gerade dieses Problem mit den Kassen, die herzlich wenig Einsichtsfähigkeit haben und grundsätzlich meinen, daß ein Sachbearbeiter, der mit einem Grouper ausgestattet ist, einfach immer Recht haben muß. Ich würde gerne den von Herr Jacobs erwähnten Beitrag lesen, aber mein Browser läuft immer auf einen Time-Out-Fehler. Kann man den Inhalt irgendwie anders bekommen?

    Danke,

    Dr. med. A. Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    EJK DU/DIN/OB gGmbH