Zitat
Original von nusser:
...ein Lungeninfarkt diagnostizieren lässt und entwickelt sich auf dem Boden dieses Lungeninfarktes eine Pneumonie, könnte m.E. kodiert werden:
HD: I26.- Lungenembolie
ND: Sekundärdiagnose J17.8* Pneumonie bei sonstigen andernorts klassifizierten Krankheiten.
Hallo Herr Nusser,
diese Idee hatte ich gestern auch, hatte Sie aber bewusst nicht vorgeschlagen, weil:
Wenn Aufnahme wegen Infarkt (danach entwickelte Pneumonie) abläuft, dann ist Ihre Kodierung problemlos (man sollte noch den Keim erwähnen, wenn er bekannt ist). DRG J17.8 Lungenemb. o. äußerst schw. o. schw. CC, RG 1,251.
Nehme ich aber erst wegen der Pneumonie auf, würde ich trotzdem nach +/*-Systematik in der Lungenembolie-DRG landen, wobei die Pneumonie-DRG E62.- hier doch trefflicher wäre. Das gefällt mir nicht....
Ich bin ohne jegliche Sympathie für die +/*-Systematik und vermeide sie wo es nur geht. Deswegen ist mir die Kodierung eigenständiger Kodes lieber, was auch bei den unterschiedlichen Aufnahmegründen zu plausibleren Zuordnungen führt.
Falls mir jetzt ein Internist/Pneumologe sagt: Dass kommt nicht vor, dass die Infarktpneumonie so zeitlich getrennt ablaufen kann, dass deswegen eine spätere Aufnahme erfolgt (sprich --> das läuft immer im gleichen Aufenthalt ab), sind meine Überlegungen hinfällig und man sollte mit I26.-+/J17.8* kodieren.
Meine zutiefst liegende Abneigung gegen die +/*-Systematik würde dadurch nicht gemildert.
Mit ID-Berlin besprach ich die seltsame Zuordnung der I26.6 zur Infarktpneumonie. Es handelt sich um einen technischen Fehler, auch hier war die Zuordnung zu I26.6+ mit dem *-Kode J17.8 angedacht. Eine entsprechende Anpassung ist auf dem Weg.
Gruß
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D. D. Selter