Beiträge von C_Schneider

    Im \"Kodierleitfaden Kardiovaskularchirurgie\" aus Münster von 2002 steht:

    \"Wesentlich ist immer, was behandelt wurde. Wenn der
    Patient sich mit einem Symptom vorstellt und die
    zugrundeliegende Krankheit zum Zeitpunkt der Aufnahme
    bekannt ist, jedoch ausschließlich das Symptom behandelt
    wird, ist das Symptom oder eine symptomatische
    Ausprägung der Grunderkrankung die Hauptdiagnose. Die
    zugrundeliegende Krankheit ist als Nebendiagnose zu
    kodieren.
    Ein Patient wird aufgrund zunehmender Palpitationen bei
    bekanntem persistierendem Vorhofflimmern aufgenommen.
    Es erfolgt eine Dosissteigerung des ß-Blockers zur Therapie
    der Palpitationen.
    HD: R00.2 Palpitationen
    ND: I48 Vorhofflimmern\"

    Wenn das Vorhofflimmern nicht bekannt ist, wäre Vorhofflimmern die Hauptdiagnose, oder?

    Gruß
    CS

    PS: Kennt jemand einen Kodierleitfaden zur Kardiologie?

    Zitat


    Original von Kilian:

    Semantische Kodierung ist sicherlich eine gute Idee ich stütze mich aber auf Erfahrungen mit einem Real existierenden System und bei ca. 85000 Fällen auf ca. 100.000 Diagnosen.

    Also mein System ist auch real-existierend, inzwischen wird es "schon" in zwei Häusern eingesetzt. Und wenn man "Akuter Wurm" mit einer entsprechenden ICD-Nummer im Thesaurus hinterlegt, dann würde mein System das auch erkennen.

    Kann man denn Ihr System auch irgendwo sehen und testen? 100.000 Diagnose-Formulierungen?? Können wir da irgendwie kooperieren? Ich hab ca. 5000 aus dem Bereich der Inneren. Bin ja auf den neuen DIMDI-Thesaurus gespannt.


    Herzliche Grüße und schönen Sonntag noch
    CS

    PS: Meine Demo-Version ist im Download-Bereich verfügbar ...
    (Eintrag 17.01.2003, d.h. 1. Quartal 2003)

    Hallo allerseits

    Mußte vor ein paar Tagen feststellen, daß in der readme.txt zur Installation meines Tools das Entpacken mißverständlich ist. Das Archiv muß mit Unterverzeichnis-Struktur extrahiert werden. Nur dann funktioniert das Installations-script. Sorry.

    Werde bei der Gelegenheit eine Version an Herrn Sommerhäuser schicken, die nicht auf das Windows-Temp-Verzeichnis abzielt, sonder ein festes Verzeichnis auf Laufwerk C benutzt. Diese Installation kann auch leicht manuell vollzogen werden.

    Gruß
    Schneider

    >Ich gehe zunächst von einer Epikrise mit einer
    >vollständigen Auflistung der relevanten
    >Diagnosen des aktuellen Behandlungsfalls aus.
    --------------------------------------------------
    >>Das ist sehr mutig und optimistisch!
    ..
    >>Sehe ich leider nicht so. Sehr häufig
    >>werden z.B. interkurrente Anämien,
    >>Harnwegsinfekte, deren interkurrente
    >>Therapie bzw. deren Erreger im
    >>Arztbrief nicht erwähnt ...

    Wohl auch wahr.

    Sagen wir, es wäre eine Möglichkeit für die Kollegen, die Epikrisen mit einer vollständigen Auflistung der relevanten Diagnosen des aktuellen Behandlungsfalls verfassen.
    Wenn der Augen- bzw. HNO-Arzt die Anämie nicht in der Epikrise erwähnt, wäre möglicherweise zu postulieren, daß er sich auch nicht darum gekümmert hat und daß daher auch keine Kodierung erfolgen sollte.


    >>Das wird die Zukunft sein. ...
    Wünsch ich mir auch.

    Gruß
    CS

    Nur noch ´ne kurze Ergänzung

    > 3.) Mein Programm beschränkt sich momentan auf die
    > Diagnose-Auflistung, die ist strukturiert und gut analysierbar.

    >> zu 3.)Was ist mit den Diagnosen, die nicht "gelistet"
    >> werden, sich aber aus der Kontextinterpretation
    >> als zutreffend oder sogar als zutreffender als
    >> die "List"-Diagnosen angesehen werden müssen?

    Ich gehe zunächst von einer Epikrise mit einer vollständigen Auflistung der relevanten Diagnosen des aktuellen Behandlungsfalls aus. Die Rate an „vergessenen Diagnosen“ dürfte relativ gering sein.

    Ich könnte mir natürlich noch einen weiteren Abgleich mit verschiedenen Stellen im Bereich der Epikrise sowie weitere Optimierungsmöglichkeiten vorstellen.


    > zu 5.) Es gibt sehr optimistische Aussagen zu
    > den "Kodierunterstützungsprogrammen" der neuen Generation

    Okay.
    Bei mir wird das kodiert, was im Freitext darsteht.
    (Und, s.o., was nicht dasteht, wird nicht kodiert).


    > dass auf dieser Ebene nicht plausible Kodierungsmuster
    > auffallen, die eben auch durch unvollständige
    > oder unzweckmäßige Kodierungsunterstützungsprogramme

    Schon denkbar, das muß ggf. noch rausgefiltert werden.
    Fällt Ihnen dazu ein mögliches Beispiel ein?


    Insgesamt sehe ich zwei wesentliche Vorteile:
    Zeitgewinn und Übereinstimmung.

    Mit freundlichen Grüßen
    CS

    >deuten darauf hin, dass aus Epikrisen bis zu 4 .. 5 Diagnosen
    >zusätzlich gefunden werden können. Allerdings
    >werden im gleichen Verfahren angeblich auch schon
    >mal 4...5 Diagnosen aus dem Code-Datensatz durch die
    >Medizinischen Dokumentare gestrichen.

    Wenn Epikrisen unabhängig vom KIS geschrieben werden, muß von erheblichen bis extremen Unterschieden zwischen den Eingaben im KIS und den Angaben in den Epikrisen ausgegangen werden. (Werden dagegen die Epikrisen mit Hilfe des KIS erstellt, sind die Epikrisen im Bereich der Diagnose-Auflistung nicht gut. Zumindest nicht so gut, wie wenn Freitext-Formulierungen mit Kausalketten zugelassen werden.)


    >Erfahrungen anhand von Aktenprüfungen konnte
    >schon vor längerer Zeit in einem großen
    >Krankenhausunternehmen mit dem Stichproben-
    >"Feldprüfungsverfahren" gemacht werden und wurden auch
    >publiziert.

    Können Sie dazu Quellenangaben geben?


    >Man muss unterscheiden, ob man reine "ex post"-Prüfungen
    >anhand von Volltextdokumenten durchführen möchte

    Mein Programm beschränkt sich momentan auf die Diagnose-Auflistung, die ist strukturiert und gut analysierbar.


    >Soweit mir bekannt arbeitet die Firma SGB an Produkten,
    >die auf der Basis der automatischen Textanalyse
    > (NLP=natural language processing),
    >wie sie von Hans-Rudolf Straub in seinem Buch ...

    Sicherlich gut. Es geht auch einfach. Zumindest als Hilfestellung.


    >Die für die systematische Kodierung zu verarbeitenden
    >Information ist sehr komplex. Lösungen, die zur
    >Umsetzung der Kodierung einen kleine Informationsbasis
    >nutzen (DIMDI-Thesaurus) sind - allen anders lautenden
    >und veröffentlichten Äußerungen zum Trotz

    Können Sie dazu Quellenangaben geben?


    > - schnell als "Kodekettenoptimierer" zu erkennen,

    Was verstehen Sie unter "Kodekettenoptimierer"?
    Welche Funktion hätten die?
    In meinem Programm werden die Freitext-Formulierungen zerlegt.


    > wenn man Musteranalysen der Kodierungen auf großen Datensätzen
    > durchführt. Solche Musteranalysen sind sehr viel kostengünstiger
    > zu realisieren, als Volltext-Epikrisen-Analysen und bieten sich
    > für einige Player im Gesundheitswesen geradezu an, weil es kaum
    > eine effektivere Methode gibt die Prüfaktivitäten zu kanalisieren.

    > Das sollte man bedenken, wenn man sich auf den Weg macht,
    > Textinterpretatoren zu basteln oder wenn man Hoffnungen in
    > die "schnellen" (und vermutlich teuren) "Lösungen"
    > der Softwareanbieter setzt.

    Meine Lösung ist schnell und nicht teuer.

    Mit freundlichen Grüßen
    C. Schneider

    Hier noch ein paar Aspekte aus den Telefon-Gesprächen der letzten Tage:

    Ich bin überzeugt, daß durch die Nutzung der Epikrisen wesentlich mehr Diagnosen erfaßt werden können, als durch die übliche manuelle Eingabe.

    Die Form und Ausdruckskraft der Epikrisen bleibt erhalten. Manche Häuser verwenden jetzt die Systematik-Formulierungen in den Epikrisen, wer soll das lesen?

    Natürlich gibt es bei Freitext-Diagnose-Formulierungen auch problematische Formulierungen. Aber auch für den Leser der Epikrise sollte eine eindeutige und unmißverständliche Formulierung bedacht werden. Ggf. müssen Konventionen getroffen werden. Eindeutige Formulierungen kann das Programm zwanglos erkennen.

    Das System ist vom KIS-Hersteller unabhängig. Basis ist Office®. Es ist sofort einsetzbar. Früher oder später werden alle KIS-Hersteller diese Technologie anbieten - nur wann?

    Jede Wette, daß der MDK zuerst die Epikrisen zur Überprüfung der Kodierung heranzieht.

    Bei mir sind jetzt ein paar Fragen zum Programm eingegangen. Daher hier gesammelt nochmal die Antworten bzw. Überlegungen:

    Systemvoraussetzungen für die Demo-Version:
    1) Microsoft Office (ab 97), d.h. Word und Access.
    2) Access-Datenbank (erweiterter DIMDI-Thesaurus).
    3) Vorlage mit dem Programm (in "Normal.dot").
    4) Tabelle mit Freitext-Diagnose-Auflistung.
    Limitierung: Sekundärkodes werden nicht eingetragen.

    Allgemeine Überlegungen:
    1) Epikrisen sollten zur Entlassung fertig sein.
    2) Die Diagnose-Auflistung in Epikrisen ist in der Regel vollständig.
    3) Office ist nahezu in allen Krankenhäusern verfügbar.
    4) Die Epikrisen könnten auch komplett ausgewertet werden.
    5) Die Medikamenten-Auflistung am Ende kann automatisiert extra zur Mitgabe ausgedruckt werden.
    6) Die Epikrisen können automatisiert für Controlling-Zwecke ausgewertet werden.
    7) Es ist zu erwarten, daß der MDK Prüfung im Wesentlichen auf der Basis der Epikrisen durchführt.

    Mit freundlichen Grüßen
    C. Schneider