Beiträge von ET.gkv

    hallo Riol!

    Stellen Sie sich da nicht selbst eine unlösbare Aufgabe, wenn Sie ein Mal perforans ohne ( Poly- ) Neuropathie kodieren wollen?

    Ein Mal perforans war ein Fussgeschwür, das der Patient nicht spürte. Der Ausdruck war nicht nur Diagnose sondern auch Prognose: Unheil im Anmarsch. Jetzt zeitgemäß formuliert, es gibt kein M.p. ohne Neuropathie. Warum sowas kodieren?

    Im Gegensatz dazu enthält das DFS plantare Fußulcera mit erhaltener Sensibilität, die rein angiopathischen. Zumindest in der Theorie.

    Alle 3 Spielarten sind nach Beispiel 10 SKR 0401h zu kodieren. Für das rein angiopathische muß man nur die G63.2* weglassen.

    Die Auflistung von L89.-, L97 usw in der SKR 0401h verblüfft mich.

    Verblüffend sind auch 2 Einträge im alphab ICD:

    Malum

    - perforans pedis L98.4

    Ulkus

    - Fuß perforiert L97

    Da die DKR hierarchisch höher stehen als das alphabICDVZ ist L98.4 für das M.p. falsch.

    Die DKR regeln aber nicht die Kodierung eines orthopädischen plantaren Ulkus ( Fußfehlform, kein DFS, keine Neuropathie ). Hierfür würde ich gemäß alphabICD dann doch L97 kodieren.

    Lasse mich aber gerne von Findus ( oder anderen ) verbessern.

    mfg ET.gkv

    hallo Pseudo!

    Ich leg mich mal auf eine HD fest, allerdings erst am Ende des posts.

    Der Patient wurde nach Nasenbluten aufgenommen. Anämie und Thrombocytopenie sind nach Chemo keine Überraschung und da sind auch keine dramatischen Änderungen zu befürchten. Die Sorge war R04.0 unter Rivaroxaban. Steht die Blutung oder blutet sie nach?

    Sowohl Epikrise als auch die Diagnosen des E-Berichtes besagen dies.

    Die Regeln für die HD-Findung wurden oben wiederholt angeführt. Ihre Anwendung führt zu 3 Lösungen.

    HD nach AKR D002

    Hauptsächlich erfolgte die Aufnahme wegen des Nasenblutens unter Rivaroxaban-Therapie.

    HD R04.0, ND D68.35

    HD nach SKR 1917

    Gleiches Ergebnis HD R04.0 ND D68.35

    HD nach Schlichtungssspruch zu SKR 0201

    R04.0 ist eine Komplikation der Antikoagulationstherapie mit Rivaroxaban ( ein DOAC ) wegen des Vorhofflimmerns. Kein Bezug zur Krebstherapie, daher kommt SKR 0201 gar nicht zur Anwendung.

    Weiter oben wurde allerdings über das Cortison für die Gehirnmetas eine Brücke zu HD C34 gebaut.

    Bitte überlegen Sie sich das. Der Ausschuss spricht von einer " hochkomplexen Form der Behandlung " in der Onkologie.

    Ist die alleinige Gabe von Cortison gemeint?

    Ich sehe das eher - und das soll keine Anspielung auf Ihren Nicknamen sein - als Pseudo-Onkologie, nicht als Onkologie an.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    Weit hergeholt ist die Ursache Steaksauce nicht ( mehr ). Die Patienten kommen heutzutage wegen "versteckten*" Allergien in die Notaufnahme. Z. B. der Erdnuss-Allergiker. Er hat keine Erdnüsse gegessen sondern eine Grillsoße. Die Regale der Supermärkte quellen über vor exotischen Saucen, deren Inhaltsstoffe mehr oder weniger vollständig deklariert sind.

    Was die Kodierung betrifft stimme ich Herrn Dr. Blaschke zu (T78.3). Wenngleich ich nicht mehr weiß, was ein Quincke-Ödem ist. Diese Bezeichnung ist in der jetzigen angelsächsisch dominierten Terminologie kaum noch zu finden. Der ICD basiert jedoch auf der Einteilung der 80-ziger Jahre. Und damals war auch für mich jede Zungenschwellung ein Quincke. Also T78.3.

    * Ausdruck abgeschrieben von Klimek, Wiesbaden Allergiezentrum

    mfg ET

    hallo!

    Drehen wir den Spieß doch einfach mal rum und nehmen an, der Kode 5-067.0 stünde für die Entfernung eines einzigen Epithelkörperchens.

    Wäre dann nicht eine totale Parathyreoidektomie so zu kodieren:

    5-067.0

    5-067.0

    5-067.0

    5-067.0 ??

    Eine seltsame Kodierung bei einem einzigen Schnitt als Zugang??

    Bei der Entfernung nur eines Epithelkörperchens (anatomisch: 1 Nebensschilddrüse) hätte man zudem im OPS das Problem der Seitenzuordnung. Diesem Kode fehlt der Doppelpfeil für R/L. Chirurgisch ist die Parathyroidea kein paariges Organ wie Niere etc.

    mfg ET

    hallo!

    Am besten ist, man guckt mal, wie andere das nennen und handhaben.
    !!Beleidigende Anschuldigungen vom Administrator gelöscht!!

    Im angelsaxischen unterscheidet man auch diagnostische und therapeutische Parazentesen. Therapeutisch häufig ist die " large volume paracentesis, LVP ". Damit sind Volumia von grob 3-8 Liter gemeint.

    Serielle LVPs: sind die Therapie der 1. Wahl bei refraktären Aszites, zumindest bei Leber-Ci. Bei Absaugung ( 200 mmHg ) sind 4 l in wenigen Minuten abgesaugt. In einer Studie aus dem Johns Hopkins Hospital waren das 7 min für 3,7 Liter. Diese kurze Zeit kann der Proceduralist am Bett bleiben ( bei Saugflaschen waren es 15 min für 3 Liter ).
    Klar, wenn man den Aszites der Schwerkraft nach ablaufen läßt, kann eine solche Procedur auch mal viel länger dauern.

    Aszitis-Drainage: Bei onkologischen Patienten und seltener bei kardialen Ascites werden zur Therapieerleichterung auch mal Dauer-drainagen gelegt. Sie bleiben intraperitoneal liegen, werden nach ablassen nicht entfernt, sondern Tage später wieder benutzt, vor allem ambulant. In DE gängige Systeme sind der Tenkhoff und der PleurX-Aszites-Katheter.

    !!Beleidigende Anschuldigungen vom Administrator gelöscht!!

    mfg Dr. Ernst F. Trump

    hallo medman2!

    Vorausgesetzt der Operateur ist aus der Lernkurve raus und wählt die Patienten sorgfältig aus, dann bringt Liegenlassen nach LC keine zusätzliche Sicherheit mehr.
    Dazu ist die Methode nach jetzt genau 30 Jahren zu gut.

    Und schon lange ist klar, das geringe Änderungen der Leberwerte keinerlei prognostische Bedeutung haben. Weder vor noch nach LC.
    Das sollte mE der Endoskopiker und der MDK-Gutachter wissen ( im Gegensatz zu Patientenanwälten ).
    Mit Kosten habe ich nichts mehr zu tun, ausgenommen jetzt Zusatzbeiträge.

    mfg ET.gkv

    Journal of the Society of Laparoscopic Surgeons ( Ireland )
    JSLS 2011; 15:65-69
    Nasir Zahaar Ahmad
    Routine Testing of Liver Function Before and After Elective Laparoscopic Cholecystectomy: Is it Necessary?

    hallo!

    In einer indischen Studie wurde bei 100 Patienten eine offene Cholecystektomie ( OC ) vorgenommen.
    Das Bilirubin war
    vor OC 0,51 / 24h nach OC 0,52+-0,1 mg/dl
    In der Vergleichsgruppe wurden 100 Patienten laparoskopisch cholecystektomiert ( LC )
    Deren Bilirubin war
    vor LC 0,53 / 24h nach LC 1,93+-0,7 mg/dl / 72h nach LC 0,54

    Die Erhöhung trat also nur bei den LC-Patienten auf. Hauptursache ist das CO2-Pneumoperitoneum. Diese hepatotoxische Nebenwirkung ist seit Jahrzehnten bekannt und transienter Natur. Auch die AST und ALT steigen kurzzeitig nach LC an, durchschnittlich auf das 2-3-fache des oberen Wertes des Normalbereichs.
    Die von Herrn Wegmann beschriebene leichte Erhöhung des Bilirubin am ersten pop Tag dürfte so zu deuten sein, ansonsten wäre der Patient mit Ikterus aufgefallen.

    In einer Studie aus einem der großen saudischen Medical Centers wurden von 2009-2014 1140 Patienten laparoskopisch cholecystektomiert.
    Die Op war vormittags, die Entlassung erfolgte nach 6-8 h Nachbeobachtungszeit am Abend des OP-tages ( day-surgery ).
    Nur 46 Patienten konnten nicht entlassen werden, mussten übernacht bleiben. Und nur 5 Patienten mussten wiederaufgenommen werden, hauptsächlich wegen Erbrechen und Hematomen. Die Patienten waren nicht älter als 69 Jahre und ASA I oder II.

    Wenn andere tageschirurgisch cholecystektomieren, warum ist dann bei uns die Entlassung nach overnight stay ein Problem?

    mfg ET.gkv

    hallo findus!

    5-852.9 ist treffend, spezifischer geht es wohl nicht.

    Was ist HD?
    Das alphabICD bietet 2 Möglichkeiten
    1) Fettgeschwulst > D17.9
    2) in der " Tabelle der Neubildungen ": Fettgewebe > s. Neubildung, Bindegewebe
    also Neubildung > Bindegewebe a.n.k. > Oberschenkel > gutartig > D21.2
    Die Prüfung im systICD führt bei 1) zu D17.8.
    Bei 2) - und deshalb schreibe ich- gibt es eine Überraschung
    Unter < D21.- Sonstige gutartige Neubildungen des Bindegewebes und anderer Weichteilgewebe > steht
    InklFett
    Exkl. Neubildung des Fettgewebes ( D17.- )

    Kann es sein, das man unter Fettgewebe nur anatomisch benamte Fett -polster ) wie Subcutis, Herzbeutel, Nierenkapseln, Retroperitoneum usw versteht?
    Einzelne Fettzellen sind " Fett ", so auch die Fettzellen zwischen der Muskulatur.
    Aus beiden können Neubildungen hervorgehen.

    In diesem Fall bestimmt der OPS die DRG, egal ob D17.8 oder D21.2.
    Interessant wär es aber schon, was sich die WHO da gedacht hat, die sind ja nicht dumm.

    mfg ET.gkv

    hallo findus!

    Ja, da hab ich anfangs auch gestaunt.
    Für die Kodierung von G40.- Epilepsie braucht man eine Epilepsie, ein epileptischer Anfall ohne Epilepsie reicht nicht.
    Für die Kodierung von G41.- Status epilepticus dagegen reicht ein epileptischer Anfall, vorausgesetzt der dauert zumindest 30 min.
    Medizinisch macht das Sinn, ganz einfach weil die Letalität des ( unbehandelten ) SE astronomisch hoch ist, egal ob bei Epilepsie oder Gelegenheitsanfall, wie zb SE bei Malariafieber.
    Interessant das Exkl. unter G40,- " Status epilepticus ( G41.- ) "
    Vielen Dank auch für den Hinweis auf die Nettiquette. Als einziger KK-Arzt hier im Forum bin ich zwar einiges gewöhnt, es geht ja um Geld und Existenzen. Doch heute war ich nahe am aussteigen.

    hallo S.Poetzsch!
    Soweit ich da durchblicke, ist zur Zeit kein Neurologe im Forum. Das war mal anders, jedoch nicht unbedingt besser.
    Wenn Sie in die Suchfunktion < Kessler Leonhardt > für die Neurolgen Dr. P Leonhardt und Dr. Kessler eingeben, erhalten Sie 2 Diskussionsbeiträge zum jetzigen Thema passend.
    Mich tröstet da, was Herr Dr. Balling ( Chirurg ) über die Chirurgen heute geschrieben hat: " Sie haben hier wieder das Phänomen, dass Chirurgen oft nicht unbedingt auch auf dem Gebiet der Kodierung fit sind. "
    Fazit: Eher traue ich med. Artikeln und Fachbüchern als Fachärzten die Kodierung neben ihrer ärzlichen Tätigkeit einschließlich Nachtdienst erledigen müssen.

    mfg ET.gkv